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News: Beim "Drogenkonsum" erwischt

Schüler von Schule mit Webcam ausspioniert

Michael Nickles / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Schüler, die über kein eigenes Notebook verfügen, können sich an vielen US-Schulen eins kostengünstig ausleihen. Im blöde Fall bezahlen sie laut Bericht von Neowin.net allerdings mit der totalen Aufgabe ihrer Privatsphäre.

Das passierte beispielsweise bei der "Lower Merion High School" in Pennsylvania. Den Schülern wurden "präparierte" Notebooks ausgehändigt, bei denen die Administratoren der Schule die Webcams nach Lust und Laune aktivieren konnten.

Es wird davon ausgegangen, dass die Notebooks bereits seit 14 Monaten manipuliert werden. Laut Folgebericht von Neowin.net wird das FBI die Angelegenheit untersuchen.

Bis zu diesem Punkt hört sich alles nur wie ein "schlechter Scherz" der Schuldadministratoren an. Doch die haben das wohl auf Anordnung der Schulleitung hin getan. Raus kam die Sache nämlich durch einen ziemlich dummen Vorfall. Und zwar weil ein Schüler von der Schule gerügt wurde, weil er sich zuhause "unpassend" verhalten haben soll.

Als Beweis legte die Schulleitung sogar ein mit der Webcam eingefangenes Foto vor. Inzwischen gibt es online gar eine Stellungsnahme der Schulleitung: LMSD initial response to invasion of privacy allegation.

Darin loben sich die Verantwortlichen damit, dass ihre Schule im vergangenen Jahr eine der ersten in den USA war, die allen Schülern Notebooks bereitstellt. Sie räumten allerdings auch ein, dass auf den Notebooks tatsächlich "Remote-Schnüffelsoftware" installiert wurde.

Das wurde gemacht, um verlorene oder geklaute Notebooks aufspüren zu können. Die Spionage-Software soll im Verdachtsfall lediglich aktiviert worden sein, um ein Webcam-Foto des Nutzers und einen Screenshot der Bildschirmdarstellung anzufertigen.

Aktuell wurde die Schnüffel-Software auf jeden Fall mal deaktiviert. Wieder in Betrieb genommen werden soll sie erst dann, wenn Schüler und Eltern schriftlich über den Sachverhalt informiert worden sind.

Unklar ist bislang, was der "erwischte" Schüler vor seinem Notebook getrieben hat, weshalb er von der Schule gerügt wurde und damit der ganze Stein erst ins Rollen kam. Unbestätigte Details gibt es in einem gerade in Wikipedia eingestellten Beitrag zur Sache: Blake J. Robbins v. Lower Merion School District.

Das Webcam-Foto soll den Schüler zeigen, wie er vor dem Notebook Mike and Ike Süßigkeiten gefuttert hat. Die Schulleitung soll davon ausgegangen sein, dass es sich bei diesen Süßigkeiten um illegale Drogen handelte.

Inzwischen scheint sich der Schüler von einem Anwalt vertreten zu lassen. Der äußerte sich, dass das Schul-Notebook seines Mandanten nicht als gemisst oder gestohlen gemeldet gewesen sei.

Bleibt also die Frage, wer bei der Schulleitung wann darüber entschieden hat, dass die "Webcam" aktiviert wird.

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MacBug Synthetic_codes „kleiner tipp: wenn man die cam nicht verwenden will, bzw nicht möchte dass ein...“
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bin kein Experte, aber meinst du, dass das wirklich sicher ist? Ich würde mir irgendwie immer noch beobachtet vorkommen. Das ist so, als würde jemand mit ner nicht geladenen pistole auf mich zielen. Auch nicht so ein schönes gefühl... (ok ok, extremes Beispiel, aber man gewöhnt sich schnell an einen solchen Schutz)
Und ich denke immer, was man an seinem Rechner ausschaltest (im Gerätemanager) kann ein anderer aus der Ferne doch auch bestimmt wieder anschalten. (Viren + Trojaner...), oder? ...Für sowas sind die Dinger ja geschrieben worden.
Naja, letzten Endes muss das ja jeder selbst für sich entscheiden und so ein Schutz sollte für die Hersteller ja kein Problem sein...

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