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News: Finale des Browser-Streits

Windows-Update für Browser-Auswahl ab 1. März

Michael Nickles / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Eine lange zermürbende Geschichte findet endlich ihr Ende. Mitte 2009 hat der Browser-Hersteller Opera bei den EU-Wettbewerbshütern beklagt, dass bei Windows 7 standardmäßig der Microsoft Internet Explorer vorinstalliert wird.

Opera wollte erreichen, dass beim Windows 7 Setup auch alternative Browser angeboten werden. Microsoft wollte sich nicht schon wieder mit der EU-Kommission anlegen und versuchte die Sache mit einem "Trick" zu erledigen. Und zwar mit der Ankündigung, dass Windows 7 in Europa einfach ohne Internet Explorer ausgeliefert wird, also sogenannte "E-Version" (siehe Windows 7 kommt in Europa ohne Internet Explorer).

Der geplante Trick war mit enormen "anwenderfeindlichen" Konsequenzen verbunden. Beispielsweise damit, dass man einen Browser nicht mal so eben runterladen kann, wenn kein Browser vorhanden ist. Und: das Weglassen des Internet Explorers hätte bedeutet, dass kein Upgrade von Windows Vista auf Windows 7 möglich gewesen wäre sondern nur eine komplette Neuinstallation.

Das war dann wohl auch Microsoft zu blöd und Ende Juli 2009 folgte die Mitteilung, dass man sich auf den Vorschlag, auch alternative Browser anzubieten, einlassen wird (siehe Windows 7 soll Konkurrenz-Browser anbieten).

Die kirre "E"-Version war damit weg und es begannen zermürbende Diskussionen darum, wie die alternativen Browser eingebunden werden sollen. Beispielsweise wie das Auswahlmenü aussieht wird und in welche Reihenfolge die alternativen Browser angezeigt werden. Die Einigung wurde erzielt und ab ersten März zieht Microsoft die Sache durch.

Dazu wird für alle Windows-Versionen ab XP ein Update ausgeliefert. Nach Installation des Updates hat man die Wahl, ob der Internet Explorer der Standard-Browser im System bleiben soll, oder ob ein anderer gewünscht wird. Ingesamt bietet der Auswahldialog 12 Browser an, die fünf "Großen" (Apple Safari, Firefox, Google Chrome, Internet Explorer, Opera ) werden anfangs "groß" mit Logo präsentiert, die übrigen folgen danach.

http://www.nickles.de/user/images/14/2010-browser-01.jpg

Und um es wirklich fair zu machen, ist die Anzeigereihenfolge jeweils zufällig. Alle Details zur Sache und weitere Screenshots gibt es hier bei Microsoft: The Browser Choice Screen for Europe: What to Expect, When to Expect It.

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mYthology Michael Nickles „Windows-Update für Browser-Auswahl ab 1. März“
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Marktmacht hin oder her.
Es ist deren Betriebssystem und das hat doch mit einem Kartell nix zu tun, wenn die in IHREM Betriebssystem einen Betriebseigenen Browser installieren. Wem das nicht gefällt, der kann doch jederzeit einen anderen Browser runterladen und installieren.
So handhabe ich das schon seit Jahren. Und ich empfand den InternetExplorer nie als störend. Er wird halt einmal pro Installation genutzt, nämlich genau dann, wenn ich mir den Firefox runterlade. Dann muss ich halt die 1 oder 2min mal mit dem nervigen Ding IE leben.
Gibt Schlimmeres. Es ist doch jedem selber freigestellt, was er mit seinem Rechner macht.
Natürlich verleitet der vorinstallierte IE Ottonormalnutzer dazu, auch dabei zu bleiben und benachteiligt dann alternative Browseranbieter,
weil deren Angebot unbekannt bleibt.
Aber jetzt mal ehrlich: Wenn es eine Auswahl der Browser gibt, was wird Oma Friedrich denn wohl wählen, wenn sie gefragt wird?
Vermutlich das, was sie kennt. Oder der Enkel wird gefragt oder sonst was.
Ich denke, das ist eine völlig sinnfreie Angelegenheit.

Ich kam, sah und fiel auf die Fresse oder Veni, Vidi, Violini - ich kam, sah und vergeigte.
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