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News: Grusel-Browser muss weg

Google baut Galgen für IE6

Michael Nickles / 21 Antworten / Flachansicht Nickles

Der über acht Jahre alte Internet Explorer 6.0 ist schon lange ein Fluch. Zum einen pfiff Microsoft bei seiner Entwicklung auf das Einhalten diverser Web-Standards, zum anderen, ist der Browser auch technisch längst gnadenlos überholt.

Webseiten-Designer müssen aufwändige Workarounds basteln, damit ihre Seiten auf dem vergreisten Browser noch halbwegs funktionieren. Dennoch hat der Internet Explorer 6 immer noch einen enormen Marktanteil von rund 20 Prozent (siehe Browser Version Market Share). Microsoft's aktueller Internet Explorer 8.0 liegt mit rund 22 Prozent nur einen Hauch darüber.

Der IE 7.0 bringt es auf gerade mal rund 15 Prozent. Die verrückten Zahlen ergeben sich aus der Tatsache, dass der IE6 standardmäßig mit Windows XP installiert wird, das noch bei vielen Unternehmen im Einsatz ist. Und dort haben Mitarbeiter in den meisten Fällen keine Berechtigung, einen anderen Browser beziehungsweise einen neueren IE zu installieren.

Web-Entwickler fordern indessen unermüdlich, dass dem verhassten 6er endlich der Hals umgedreht wird. Sehr begrüßt wurde im Juli 2009 Youtube's Ankündigung, den IE6 nicht mehr zu unterstützen (siehe Yutube verbannt den Horror-Browser).

Jetzt legt Google noch eins drauf. Ein aktueller Google-Blog-Beitrag fordert moderne Browser für moderne Anwendungen. Aus diesem Grund wird der IE6 jetzt schrittweise von Google verbannt. Bereits ab ersten März soll Google Docs und Google Sites den alten Browser nicht mehr unterstützen.

Michael Nickles meint: Es ist schon erstaunlich, dass dieser Schrott-Browser immer noch so einen hohen Marktanteil hat. Dass auf privaten Rechnern noch mit diesem Ding gesurft wird, kann ich mir nicht vorstellen.

Bleiben also Unternehmen, deren Mitarbeiter nicht selbst updaten können. Ich frag mich, warum das die Administratoren dieser Firmen nicht machen. Richtig spannend ist allerdings eine ganz andere Sache. Wenn es gelingt, den IE6 endlich zu grillen, wo gehen dann seine 20 Prozent Marktanteile hin?

Bleiben die bei "Microsoft", oder gibt das den finalen Kick für Firefox und Co? Microsoft könnte den IE6 eigentlich längst mit einem "Zwangsupdate" wegschaffen. Aber würden die Wettbewerbshüter da mitspielen?

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Scotty7 Michael Nickles „Google baut Galgen für IE6“
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Als Webentwickler hab ich schon einiges gesehen, obwohl ich noch nichtmal 10 Jahre dabei bin:

Mehrere Offline "Wissensdatenbanken", oft CDs, die in IE6 kompatibles DHTML gepresst sind. Die schlimmste davon hatte selbst erfundene HTML Elemente die mit Javascript transformiert wurden, quasi ein Kopierschutz/Verschlüsselung, der dafür sorgte das außer Rändern und Buttons nichts/leere angezeigt wurde.

Ein "Buchungs"-Netzwerk dessen JAVA Applets nur liefen wenn IE6 der Systembrowser war, schon bisschen her. Etliche RIAs "reiche Internetapplikationen" darunter auch wieder eine online Wissensdatenbank, die alles andere als IE sowieso ausschließen.

Eine andere online Wissensdatenbank die in einer properitären und so grausigen Server und Scripting Umgebung (wie Apache/PHP nur eben ein Eigenbau) läuft - sodass die Entwickler eigentlich garkeine Zeit hatten Webstandards beim entwickeln der Applikation einzuhalten.

All diese Dinge werden in Firmen aber noch eingesetzt. Das ist der Grund warum IE6 von wirtschaftlicher Bedeutung ist, es ist eine Deutungsmittel nicht nur für veraltete sondern vorallem in Mode gewesener (trotzdem von Grund auf falscher) Software.

Selbst wenn unsere neuentwickelte firmeninterne RIA nun Firefox optimiert ist sollte die Nutzbarkeit der Anwendung nicht mit einem Browser verschütt gehen. Phase ist jedoch das wir die Anforderung IE7/8 kompatibel zu bleiben bis auf weiteres aufgeschoben haben da unter dem wirtschaftlichen Druck niemand Zeit hat CSS und JS zurück-anzupassen.

So schnell kanns gehn.

gens inculta nimis vehitur crepitante colossa.
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