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News: Zimuse treibt Unwesen

Alarm: Neuer Virus frisst Daten

Michael Nickles / 46 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Virus-Scanner-Experte Bitdefender warnt vor einem neuen Virus namens "Zimuse". Im Gegensatz zu vielen "harmlosen" Viren und Trojaner, die Rechner nur mit Spyware verseuchen oder in Bot-Netze für Spam-Maschinerien einbinden, ist Zimuse extrem bösartig und zerstört Datenbestände.

Gemäß Bericht von Bitdefender ist Zimuse eine Kombination aus Virus, Rootkit und Wurm, die sich an 7 - 11 kritischen Stellen in Windows einnistet. Bislang wurden zwei Varianten des Schädlings entdeckt.

Die besonders fiese Variante "Win32.Worm.Zimuse.A" überschreibt die ersten 50 KByte des Master Boot Records von Festplatten, was zu empfindlichem Datenverlust führen kann. Der Schädling aktiviert sich bei jedem Windows-Start automatisch, was sich laut Bitdefender an diesem Registry-Eintrag erkennen lässt:

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run]"Dump"="%programfiles%\Dump\Dump.exe

Außerdem nistet Zimuse zwei Treiber ein, die sich hier im Windows-System befinden

%system%\drivers\Mstart.sys
%system%\drivers\Mseu.sys
%system% steht für das Windows-Installationsverzeichnis.

Glück haben anscheinend Nutzer einer 64-Bit Version von Windows 7 oder Windows Vista. Hier werden digital signierte Treiber gefordert, was der Schädling nicht erfüllen kann. Heimtückisch: man kriegt es anfangs nicht mit, dass Zimuse im System ist. Die Variante A schlägt erst 20 Tage nach der Infizierung zu, die Variante B lässt sich gar 40 Tage Zeit.

Dann erscheint laut Bitdefender am Bildschirm ein Fehler-Hinweisdialog. Der teilt mit, dass angeblich schädlicher Code von eine Webseite übertragen wurde und bietet an, das System per Klick auf die "Ok"-Taste zu entseuchen. Nach Klick auf Ok wird beim nächsten Systemstart dann die Festplatte "gegrillt".

itdefender hat auf Youtube ein Video eingestellt, das zeigt, wie Zimuse ein System infiziert und was passiert, wenn der Schädling zuschlägt:

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dl7awl ghartl1 „ääääähh..wenn der mbr kaputt ist, wird sie wahrscheinlich auch unter...“
Optionen

°
Deshalb schrieb ich ja: "Evtl. sind spezielle Datenrettungs-Tools erforderlich."

Das kostenlose Testdisk wäre an dieser Stelle zu empfehlen.

Allerdings kann unbedachtes Hantieren mit Rettungstools auch das Gegenteil bewirken und noch mehr kaputt machen. Deshalb empfehle ich vor allen schreibenden Zugriffen zuerst immer eine komplette Image-Kopie der havarierten Platte, z.B. unter Knoppix:

dd_rescue [Quellaufwerk] [Ziellaufwerk oder -imagefile]

Das ist gut für den Seelenfrieden und gibt die Gewissheit, ggf. exakt den Ausgangszustand wieder herstellen zu könen.

Gruß, Manfred

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