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News: Volkssport Selbstzensur

1.000 Euro Kopfgeld für chinesischen Pornojäger

Michael Nickles / 10 Antworten / Flachansicht Nickles

Anfang Dezember 2009 rief die chinesische Internet-Zensurbehörde "China Internet Illegal Information Reporting Centre" (CIIRC) zur Jagd auf pornographischen Internetseiten auf.

Für die Meldung anrüchiger Seiten wurde mit Belohnungen in Höhe von bis zu 1.000 Euro gelockt (siehe China rekrutiert Porno-Jäger). Die Jagd beschränkte sich nicht nur auf normale Internet-Seiten sondern auch mobile Porno-Angebote für Handys.

Die Aktion fand ruckzuck zahlreiche Mitmacher und hat sich für die Behörde anscheinend voll gelohnt. Laut Bericht des Spiegel wurden binnen eines Monats 62.000 "schmutzige" Webseiten gemeldet.

Jetzt hat die Zensurbehörde einen besonders eifrigen Pornojäger belohnt. Ein Student hat insgesamt 32 Pornoseiten gemeldet und dafür umgerechnet 1.000 Euro "Kopfgeld" kassiert. Gegenüber einer chinesischen Zeitung teilte der Student auch den Grund für seine eifrige Pornojagd mit.

Angeblich hat seine schulische Leistung wegen Konsums von Pornoseiten schwer gelitten.

Michael Nickles meint: Im Kommentar zur ersten News zu dieser Sache ging ich ja noch davon aus, dass kein einziger Mitmacher eine Belohnung sehen wird. Jetzt hat einer tatsächlich für 32 Verpetzungen 1.000 Euro kassiert - also im Schnitt 31 Euro pro Seite.

Versprochen hat die Zensurbehörde ja bis zu 1.000 Euro für "Erstendecker". Die Betonung liegt halt auf "bis zu". Ob noch weitere Belohnungen an andere Pornojäger ausgezahlt wurden ist unbekannt.

Das "Wegschaffen" von 62.000 Pornoseiten hat die chinesische Zensurbehörde also eventuell gerade mal 1.000 Euro gekostet - also rund 1,6 Cent pro Seite. Erschreckend an der Sache ist auf jeden Fall, wie blöd Menschen sein können und für eine handvoll Kröten ihre eigene Zensur unterstützen.

Das mit den Pornos lässt sich sicherlich auch auf andere Inhalte ausweiten.

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