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News: Offizielle Entschuldigung

Microsoft bestätigt Open Source Diebstahl

Michael Nickles / 5 Antworten / Flachansicht Nickles

Vor einer Woche wurden schwere Vorwürfe gegen Microsoft erhoben. Eine Analyse des USB/DVD-Upload-Tools hatte ergeben, dass Microsoft wohl Open Source Code verwendet und dessen GPLv2-Richtlinien verletzt hat (siehe Hat Microsoft geklaut?).

Microsoft reagierte unverzüglich und verbannte das Tool erstmal von der Download-Seite um den Source Code unter die Lupe zu nehmen (siehe Microsoft zieht angeblich geklautes Tool zurück). Jetzt hat Microsoft bestätigt. dass die Vorwürfe berechtigt sind.

Das Tool enthält tatsächlich Code, der GPLv2 unterliegt. Microsofts Open Source Community Manager Peter Galli hat die Sachlage jetzt ausführlich erläutert: Update on the Windows 7 USB/DVD Tool. Microsofts Code-Analyse hat ergeben, dass definitiv Teile von Open Source Code verwendet wurden.

Laut Galli hat Microsoft das USB/DVD-Upload-Tool nicht selbst entwickelt, sondern extern programmieren lassen. Dennoch übernimmt Microsoft für den Vorfall volle Verantwortung. Beim Überprüfen des Codes durch Microsoft war es anfangs nicht aufgefallen, dass er GPLv2-Code enthält.

Peter Galli weist darauf hin, dass Microsoft bei Verwendung von Fremdcode dessen Lizenzbestimmungen ausdrücklich akzeptiert. Und das führt jetzt zu einer Premiere. Microsoft gibt den Quellcode und die Binärdateien des USB/DVD-Upload-Tools kommende Woche gemäß der GPLv2 Bestimmungen frei. Die sehen unter anderem vor, dass Software, die GPLv2-Code enthält, wiederum als Open Source veröffentlicht wird.

Michael Nickles meint: Irgendwie schon hart, was ein kleines kostenloses Tool für eine Aufregung erzeugen kann. Das USB/DVD-Upload-Tool ist generell ein primitives Ding, für dessen Programmierung es keinen "Guru" braucht.

Dennoch: Gerade Microsoft ist ja ein "Open Source"-Hasser und entsprechend freut sich die Open Source Gemeinschaft natürlich über diese Patzer des kommerziellen Software-Giganten. Lobenswert ist auf jeden Fall, dass Microsoft auf jegliche Ausreden verzichtet und klar Stellung genommen hat.

Und die Entscheidung, das Ding jetzt GPLv2-konform als Open Source zu veröffentlichen, ist richtig. Das ist mal eine der Geschichten, bei der ich hoffe, dass schnell Gras drüber wächst.

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