Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge

News: Über 65 Prozent werden belästigt

Spam: EU-Kommission meldet Handlungsbedarf

Michael Nickles / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Aus Sicht der Europäischen Kommission besteht dringender Handlungsbedarf beim Kampf gegen Spam-Versender und beim Online-Datenschutz. Die Kommission hat in einem Bericht jetzt alle EU-Länder aufgerufen, aktiver gegen Bedrohungen der Privatsphäre im Online-Umfeld vorzugehen.

Anlass für den Bericht war unter anderem eine jüngst durchgeführte Studie. Aus der geht hervor, dass in den vergangenen Jahren mehrere EU-Länder zwar Maßnahmen zur Durchsetzung des Spam-Verbots eingeführt, offensichtlich aber nicht konsequent genug durchgezogen haben. So gibt es beispielsweise zwar Geldstrafen für Spammer, die Zahl der tatsächlich verfolgten Fälle und der verhängten Strafen sollen sich von Land zu Land aber arg unterscheiden.

Um das zu belegen, wurden 140 Verfahren aus 22 Mitgliedsstaaten untersucht. Rekordhalter bei der Zahl der verfolgten Spam-Fälle sind Spanien und die Slowakei (jeweils 39 Fälle), gefolgt von Rumänien (20 Fälle). Erhebliche Unterschiede wurden bei den Strafen festgestellt. Die höchste Strafe wurde in den Niederlanden verhängt (1.000.000 Euro), gefolgt von Italien (570.000 Euro) und Spanien (30.000) Euro.

In EU-Ländern wie Rumänien, Irland und Lettland kamen die erwischten Spammer eher billig davon, es gab nur niedrige Geldstrafen zwischen ein paar Hundert und einigen Tausend Euro. Ein positives Ergebnis der Studie: immerhin haben fast alle EU-Länder inzwischen eine oder mehrere Websites, die Bürger in Sachen Spam informieren und auf denen sich Opfer beschweren können.

Spam und Spyware sind gemäß europäischer Rechtsvorschriften bereits seit 2002 verboten, aber es werden immer noch rund 65 Prozent der EU-Bürger regelmäßig mit Spam-Emails belästigt. Die EU-Kommission fordert deshalb jetzt den Erlass von Rechtsvorschriften, die wirksame zivil- und strafrechtliche Sanktionen für Spammer vorsehen.

RedRed2x Olaf19 „ So wenig?! Was ist dann mit den übrigen 35 , haben die gar kein Internet?...“
Optionen
Ansonsten würde ich - rein gefühlsmäßig - darauf tippen, dass der weitaus größte Teil der Spam-Emails von außerhalb der EU verschickt wird. Insofern schätze ich den Eindämmungseffekt eher gering ein.


FullAck

Viel mehr sollten die Netz-/Backbone-/Server-Betreiber alles tun, dass diese Spam eingedämmt wird. Die sollten doch wissen, wie und woher sich Spam verbreitet und diese entsprechend filtern und ihre Verursacher an den Pranger bringen können.

Jeder, der Werbung vertreibt bzw. Massenmails versendet, müsste dies mit einer entsprechenden Genehmigung seines Übergeordneten Servers tun.
Dann würden auch Spam-Mails ausbleiben.

Ich sehe z. B. absolut keinen Sinn in Spam-Mails, die keinen Text oder lediglich irgendeinen Schwachsinnstext ohne jede kommerzielle Richtung enthalten. Solche Mails müssten doch schon im Vorfeld zu filtern sein und nicht erst in meinem Spamfilter kleben bleiben (Ich sehe auch in der anderen Spam keinen Sinn, jedoch verfolgt diese wenigstens kommerzielle Zwecke). Was mein "kleines" I-Net-Sec-Proggi ohne Probleme kann, das sollten die entsprechenden Betreiber doch auch hinbekommen. Ein Client/Server, der soundsoviel (gleiche) Mails innerhalb einer bestimmten Zeit versendet sollte m. E. erkannt und geblockt werden. Der Aufwand jedes mal eine neue IP zu generieren (beim Client) bzw. ein Serverumzug sollte da z. B. Abschreckung genug sein. Und ist die IP erst mal erkannt, dann ist bei einer Neugenerierung diese gleich mit zu sperren (weil die Kundennummer gemerkt).

redred2x