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News: Kritik am Fummel-Hype

Windows 7: Surface Touch nur Totgeburt?

Michael Nickles / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

Als eine der gewichtigsten Neuerungen bei Windows 7, nennt Microsoft die sogenannte Surface Touch Technologie. Dabei lassen sich Anwendungen durch "Gestik" über ein Touchscreen-taugliches Display steuern. Das soll eine Revolution für PC-Bedienungsoberflächen bringen und natürlich auch den Absatz berührungsempfindlicher Bildschirme ankurbeln.

Um zu zeigen, wie genial Surface Touch ist, hat Microsoft bereits im Mai ein kostenloses "Touch Pack for Windows 7" veröffentlicht (siehe Berührungs-Paket für Windows 7 vorgestellt).

Inzwischen gibt es zig Demo-Videos im Internet, in denen die Anwendungen des Touch Packs vorgestellt werden. Hier eins als Beispiel davon:

Galen Gruman vom US-PC-Magazins InfoWorld hat die Windows 7 Touch-Technik ausprobiert und ein vernichtendes Urteil gefällt: es sei eine Totgeburt. Dabei bezieht sich Gruman nicht nur auf Windows 7, sondern auch auf Mac OS X, das bereits seit einigen Jahren "Touchscreen"-Bedienung unterstützt.

Bei mobilen Geräten wie einem Iphone, ist ein Touchscreen selbsterklärend praktisch, bei einem Desktop PC sieht der Kollege von Infoworld allerdings keinen greifbaren Nutzen. Bei den kleinen mobilen Geräten funzt Berührungssteuerung ordentlich, weil deren Betriebssysteme beziehungsweise Bedienungsoberflächen speziell dafür entwickelt wurden.

Bei Windows 7 und Mac OS X sieht Gruman das nicht. Aus seiner Sicht wird bei dem Touch-Krempel halt einfach der "Zeigefinger" zur Maus-Alternative gemacht. Praktische Touch-Funktionen, die auch "Finger-Gestik" in Anwendungen ermöglichen (rotieren, bewegen, zoomen) sind aktuell noch rar und werden von kaum einer Anwendung unterstützt.

Dazu müssen Entwickler diese Funktionen speziell in ihre Anwendungen einbauen. Das passende Entwicklungspaket von Microsoft gibt es zwar schon lange, aber es scheint kaum einer zu nutzen.

Weiteres Problem der Touch-Technik: die meisten Schaltflächen auf den Bedienungsoberflächen sind zu klein, um mit einem Finger zuverlässig getroffen werden zu können. Das macht es schwer, die Berührungstechnik universell nutzbar in Windows zu integrieren. Kommt schließlich noch ein ganz anderer vernichtender Faktor ins Spiel.

Bei einem Desktop-PC steht der Bildschirm typischerweise ein Stück hinter der Tastatur - und dort mit ausgestrecktem Arm draufrumzufuchteln, ist nicht gerade bequem.

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