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News: Politik-Hammer statt Diskussion

E-Sport-Turnier in Karlsruhe endgültig abgesagt

Redaktion / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

In Karlsruhe hat es sich jetzt endgültig "ausgeballert", das E-Sport-Turnier "Intel Friday Night Games" wurde abgesagt. Ursprünglich mussten die Turnier-Veranstalter von "Stuttgart" nach "Karlsruhe" flüchten, weil das Turnier aufgrund des Amok-Laufs von Winnenden dort nicht mehr genehmigt wurde.

Der Karlsruher Oberbürgermeister Heinz Fenrich ließ das Turnier zu und wollte im Rahmen der Veranstaltung auch eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema "Killerspiele" bewirken (siehe Bürgermeister genehmigt E-Sport-Turnier). Vor einer Woche begann die Karlsruher CDU verbissen gegen die Veranstaltung zu kämpfen und kündigte jegliche erdenkliche Maßnahme an, um sie zu verhindern (siehe Karlsruher CDU fordert Absage von E-Sport-Turnier).

Das hat jetzt geklappt. "Intel Friday Night Games" wird in Karlsruhe nicht stattfinden, der Veranstalter (Turtle Entertainment) hat das Handtuch geworfen und das Turnier abgesagt.

Ralf Reichert, Geschäftsführer der Turtle Entertainment GmbH:

"Wir haben den Eindruck im Karlsruher Kommunalwahlkampf instrumentalisiert zu werden. Mit viel Engagement haben wir den Dialog mit der Karlsruher Politik gesucht und Gespräche geführt. Jeder konstruktiven Diskussion über den Umgang mit Computerspielen und neuen Medien wird allerdings die Grundlage entzogen, wenn von demokratischen Parteien öffentlich die Kündigung rechtsgültiger Verträge angeregt wird.

In abschließenden Gesprächen gestern und heute Morgen mit Oberbürgermeister Heinz Fenrich haben wir uns deshalb darauf verständigt, von unserem Vertragsrecht Abstand zu nehmen und die Veranstaltung abzusagen. In der technologiefreundlichen Stadt Karlsruhe, in welcher auch das Bundesverfassungsgericht seinen Sitz hat, hätten wir einen solchen Umgang nicht erwartet.

Wir bedauern, dass eine Veranstaltung, die seit Jahren Ausdruck zeitgenössischer Jugendkultur ist, regelmäßig in 16 deutschen Großstädten gastiert und selbstverständlich unter Beachtung des ohnehin europaweit schärfsten deutschen Jugendschutzes durchgeführt wird, die Karlsruher Kommunalpolitik mit anhaltenden Diskussionen bestimmt. Es wird deutlich, dass die große Distanz zu unserer Jugend und den neuen Medien einen schweren Generationskonflikt offen legt."

Mit dem Turnier wurde auch die Eltern-Informationsveranstaltung gekippt, die seit 2008 im Rahmen der Intel Friday Night Games durchgeführt wird. Das Projekt Eltern-LAN wird unter anderem von der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützt um Eltern und Lehrer unter pädagogischer Anleitung den Einblick in die Medienwelt ihrer Kinder und Schüler zu verschaffen.

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sven69 Redaktion „E-Sport-Turnier in Karlsruhe endgültig abgesagt“
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Ich find das immer zu geil, wenn mal wieder einer ausgerastet ist in Deutschland, wird wochenlang ein Sündenbock gesucht.

Wenn sich alles dann gelegt hat denken die Politiker jetzt ist Ruhe und schon passiert es wieder.

Hier in Irland zocken fast alle, ob gross ob klein. In Deutschland zensierte Shooter kann hier jedes Kind im Laden kaufen, aber trotzdem läuft hier keiner Amok. Warum wird in Deutschland nicht nach den wahren Gründen gesucht.

Nur so nebenbei. Die Schulbildung und das allgemeine Schulsystem sind hier um Welten besser, als bei uns. Hier gibt es tausende von Weiterbildungsmöglichkeiten, die es bei uns nicht gibt. Ich denke ausserdem, dass hier kein so ein Druck auf Kinder aufgebaut wird, als wie in Deutschland.

Kann es sein, dass dieses die wahren Gründe sind ?

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