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News: Kumo gegen Google

Schlacht der Suchmotoren beginnt

Redaktion / 13 Antworten / Flachansicht Nickles

Bereits kurz nach "Amtsantritt" ließ Microsoft-Chef Ballmer verlauten, dass das Google-Monopol geknackt werden muss. Und seit dem sucht Microsoft nach einem Rezept, wie das zu bewerkstelligen ist.

Nach einigem Rumgebastel an der Microsoft-Suchmaschine "Live Search" wurde beschlossen dieses Ding in absehbarer Zeit "aufzulösen" und durch "Kumo" zu ersetzen. Der Probelauf für den neuen Such-Motor wurde im März 2009 gestartet (siehe Microsoft-Mitarbeiter sind erste Kumo-Opfer) und seit dem tauchen auch alle Weile Screenshots von Kumo auf.

Auf denen sieht Kumo generell aus wie Google - man muss schon scharf hingucken um Unterschiede bei der Optik zu finden. Entscheidend bei einer Suchmaschine ist natürlich deren "Rechenwerk", wie treffsicher passende Informationen gefunden werden. Wie Kumo "rechnet" wird sich vermutlich bald herausstellen. US-Berichten zufolge, wird Microsoft die neue Kumo-Suchmaschine bereits kommende Woche offiziell vorstellen.

Details, wie Kumo sich von Google unterscheiden soll, hat Microsoft bereits durchsickern lassen. Rumgeforscht wurde vor allem, wie sich Suchanfragen eines Suchmaschinen-Nutzers besser interpretieren lassen. Oft werden Fundergebnisse geliefert die wenig hilfreich sind, weil eine Suche nicht treffend genug formuliert wurde.

Dann müssen zeitraubend zig Links ausprobiert werden um das Passende zu finden. Kurzum: die meisten Suchanfragen laufen ins Leere, aber die Nutzer haben sich an diese "Zeitverschwendung" gewöhnt und haben halt keine Alternative. Schafft ein Suchmotor es, diese Zeitverschwendung zu reduzieren, dann führt das automatisch zu zufriedeneren Nutzern.

Ob Kumo das schafft, wird sich zeigen. Wann Kumo von allen offiziell ausprobiert werden kann, steht aktuell noch nicht fest.

Michael Nickles meint: Mit einem Marktanteil von rund 65 Prozent hat Google das Suchmaschinen-Geschäft momentan noch fest im Griff. Solche Monopole können im Internet allerdings verdammt schnell zerbröckeln. Und im Fall von Google wird das aus meiner Sicht passieren.

Denn: Google hat seinen Suchmotor "ruiniert". Anscheinend wurde in den vergangenen Jahren ausnahmslos rumexperimentiert, wie sich Anzeigen noch besser reinwursteln lassen. Die Qualität der Fundergebnisse hat inzwischen den Abgrund erreicht. Wer Infos oder Tests zu einem Produkt sucht kriegt, als Treffer fast nur noch "kommerzielle" Links wo sich das Produkt kaufen lässt.

Auch hat Google es nicht geschafft, die "Link-Betrüger" in den Griff zu kriegen. Das sind Webseiten, die in der Google-Fundliste auftauchen und dort in der Kurzbeschreibung suggerieren, dass sie Infos zur gesuchten Sache haben. Dort kommt dann ein Hinweis wie "Sorry - das Produkt AEG Kaffeemaschine gibt es bei uns nicht - aber vielleicht haben sie ja Interesse eine Perücke zu kaufen".

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out-freyn The Wasp „Einen Suchmotor kann man austricksen und zwar immer wieder. Google kämpft damit...“
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Beispiel Bewerbung: Der Arbeitgeber gibt den Namen des Bewerbers ein, um mehr zu erfahren: Der Bewerber hat sich im Internet schon des öfteren gewerkschaftsnah gezeigt. Ergebnis: Die Bewerbung fliegt mit nahezu 100%iger Sicherheit in den Papierkorb.

Naja, meistens gibt es den Namen des Bewerbers ja nicht nur einmal, so dass man auch auf Namensvettern stößt, wo dann die Zuordnung schwierig wird, wer denn nun wer ist. Davon abgesehen, dass viele Äußerungen im Internet unter einem Nick getätigt werden, die ja nicht zwangsläufig Rückschlüsse auf die dahinterstehende reale Person zulassen.

Aus Arbeitgebersicht ist bei einer Bewerbung übrigens ein Anruf bei dessen vorherigem Arbeitgeber viel ergiebiger. Und das war schon vor Google so.
The conspiracy theory of society [...] comes from abandoning God and then asking: »Who is in his place?« (Sir Karl Popper, Conjectures and Refutations, 1963)
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