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News: Erst 20 Prozent repariert

Nvidia kämpft gegen Rasenmäher

Redaktion / 5 Antworten / Flachansicht Nickles

Wenn Hersteller Mist bauen, dann hoffen sie meist, dass schnell Gras drüber wächst. Im vergangenen Jahr hagelte es negative Schlagzeilen über den Grafikchip-Hersteller Nvidia, der jetzt mit dem "Rasenmäher-Effekt" kämpfen muss. Das Drama begann, als Hewlett-Packard von Problemen bei einigen seiner Notebooks berichtete, die sich auf die verbauten Nvidia-Grafikchips zurückzuführen ließen.

Es stellte sich raus, dass die verbauten Nvidia-Chips tatsächlich eine "Fehlkonstruktion" waren. Einige Zeit später meldete auch der PC-Hersteller Dell, dass es Problem mit diversen seiner Notebooks gibt, in denen Nvidia-Bausteine stecken. Nvidia hüllte sich zunächst in Schweigen über das tatsächliche Ausmaß des Schadens. Brutal wurde es im August 2008, als sich die Gerüchte verdichteten, dass nicht nur die mobilen Grafikchips von Nvidia verbockt sind, sondern auch diverse, die auf Grafikkarten verbaut wurden (siehe Neue 3D-Katastrophe bei Nvidia).

Richtig sauer wurde im Oktober 2008 schließlich Apple. Nvidia hatte zunächst behauptet, an Apple wären keine verpfuschten Grafikbausteine geliefert worden. Apple selbst stellte allerdings fest, dass mehrere Macbooks aus dem Produktionszeitraum Mai 2007 bis September 2008 wegen ihrer Nvidia-Grafik Ärger machen (siehe Apple: Nvidia hat gelogen). Nvidia lehnte es ab eine Rückrufaktion zu starten, bot lediglich an, bei Reparaturfällen zu helfen.

Dafür legte Nvidia Mitte 2008 rund 200 Millionen US-Dollar auf die Seite. Laut Bericht von pcworld.com geht aus dem aktuellen Jahres-Geschäftsbericht von Nvidia jetzt hervor, dass von diesen 200 Millionen US-Dollar bislang erst rund 43 Millionen Dollar (also rund 20 Prozent) für Reparaturen verbraten wurden.

Im Hinblick auf die von Nvidia zurückgelegte Summe ist also davon auszugehen, dass noch zig Karten ausfallen werden. Wer so eine Karte von "2007/2008" hat, für den wird die Zeit jetzt knapp: die Garantiezeit dürfe bald ablaufen oder ist es schon.

Michael Nickles meint: Nvidia hat seine Kunden im Regen stehen lassen und drauf gehofft, dass schnell Gras über die Sache wächst. Tatsache ist: es gibt aktuell zig tausende (oder Millionen?) PC-Anwender, die einen potentiellen Nvidia-Abrauch-Kandidaten im Rechner haben und das wahrscheinlich gar nicht wissen. Die gucken dann halt dumm aus der Wäsche, wenn der Rechner im Eimer und die Garantiezeit abgelaufen ist.

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