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News: Gerichtsentscheid in USA

Klage gegen Street View vergeblich

Redaktion / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Google Street View ist einer Erweiterung des Kartendienstes Google Maps. Dafür fahren Google-Mitarbeiter mit Autos, die mit zig Kameras bestückt sind, quasi die "komplette Welt" ab und knipsen alles was ihnen vor die Linse gibt. Das Bildmaterial wird in Google Maps eingebunden und gestattet es jedermann quasi einen realen Blick auf die Umgebung zu kriegen.

Seit 2007 sind Googles "Kamera-Autos" auch in Europa unterwegs (siehe Google spioniert mit Autos). In Deutschland wurden auch schon tonnenweise Bilder geknipst, bislang wurden die aber noch nicht eingebunden. Dennoch gibt es auch in Deutschland schon längst Zoff wegen "Street View". Denn: nicht jedermann passt es, wenn sein "Haus" fotografiert und ins Internet gestellt wird.

Im September 2008 hat beispielsweise die Gemeinde Molfsee bei Kiel beklagt, dass für Googles Knipserei eigentlich eine Sondernutzungserlaubnis erforderlich sei (siehe Molfsee will Fotoverbot für Google. In den USA liegt jetzt ein Gerichtsurteil zur Sache vor. Ein Ehepaar aus Pittsburgh hat Google wegen Verletzung seiner Privatsphäre verklagt. Das Haus befindet sich in einer Straße, die als "Privat-Straße" gekennzeichnet ist.

Drum wurde auf 25.000 US-Dollar Entschädigung geklagt und gefordert, dass Google die aufgenommenen Bilder aus Street View entfernt. Ein Gericht in Pennsylvania hat die Klage des Ehepaars vom April 2008 jetzt abgelehnt. Aus Sicht der Juristen konnte das Ehepaar seine Klage nicht ausreichend begründen.

Google selbst sieht laut Bericht von Cnet kein Problem darin, auch als "privat" gekennzeichnete Strassen und Wege ohne Einholen einer Genehmigung abzuknipsen. Google verteidigt sich damit, dass ein kompletter Schutz der Privatsphäre heute ohnehin nicht mehr existiert - beispielsweise aufgrund von "Foto-Satelliten".

Michael Nickles meint: Google arbeitet nach dem Motto "Wir machen es einfach, wenn es einen nervt hat er Pech". Da werden gnadenlos Bücher eingescannt, ohne dass Verlage und Autoren vorher erst mal gefragt werden. Und jetzt sind halt die "Privatstraßen" dran. Mal gucken, was als nächstes kommt.

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mcintyre hoyergundi „Dieser Beitrag ist gelöscht.“
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Na dann denk' doch erstmal logisch, ehe du dich hier so aufbläst. Vor "zig Jahren" hatten auch "zig Leute" noch keinen Computer, bzw. möglicherweise nicht das Wissen oder die finanziellen Mittel, sich so eine Software zu kaufen. Ich bin jedenfalls seit JAHRZEHNTEN im Internet und besitze dementsprechend lange auch schon einen Computer und höre von dieser Software zum ersten Mal. Und ich bezeichne mich sicherlich nicht als Computerlaie!

Hätten die mich damals vor "zig Jahren" bereits in Boxershorts in meinem Vorgarten beim Grillen abgelichtet, hätte mir das damals genausowenig wie heute gepasst. In dem Fall greift aber der Spruch "Wo kein Kläger, da kein Richter". Heute bei Google Street View ist das etwas grundlegend anderes. Jedes Kind hat darauf Zugriff und entsprechend groß ist die Mundpropaganda. Ich stimme Xdata vollkommen zu: Man kann wirklich meinen, dass das Recht mittlerweile von der Größe einer Firma oder der Popularität abhängt. War vor "zig Jahrzehnten" auch schon so - da haben sich auch diverse Leute rausgenommen, das Recht so auszulegen, wie es ihnen gepasst hat...

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