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mal wieder Programme aktivieren

Knuffi3 / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Moin Freunde,

muß mal wieder etwas über die Aktivierungspraxis diverser Software-Hersteller kundtun.
Geht mal wieder speziell um meine Freunde beim Softwarehaus "Nuance" ehem. Scansoft.
Durch eine falsche Anwendung eines Registery-Tools (hatte einfach zu sauber die Registery aufgeräumt :-( )war ich gezwungen (ging einfach schneller) das System wieder neu zu installieren. So nun wollte ich wieder die gekaufte Software "Paperport" aufspielen. Klappte ja soweit ganz gut. Da mir von früher noch bekannt war, daß sich das Programm vom Homeserver bei Nuance "abmelden" muß, habe ich es mit dem Nuance-eigenen Remover wieder de-installiert, in der Hoffnung daß hierbei auch die Aktivierungs-Protokolle (so wie es auf der Supportseite beschrieben ist)löschen. Naja, ich frohen Mutes erneut installiert und wollte es nun aktivieren. War ja wohl nichts. Fehlermedlung "zu oft aktiviert". Nun gut, das Spiel kennen wir ja, so dachte ich, rufst einfach mal an und schilderst die Situation.
Derr freundliche Mensch (war eine Dame) legte einfach nach dem Vortrag meines Anliegens den Hörer auf. Nun gut, kann ja ein Verbindungsfehler sein (man denkt ja nichts Böses), ich dann nochmal angewählt. Nun hatte ich einen Mann an der Strippe. Dieser sagte mir eiskalt Zitat: "wir haben es kulanterweise schon 7mal reaktiviert, nun schalten wir es nicht nochmal frei".
Ich den, wie kann ich ein Programm nach euren Anforderungen deinstallieren, wenn ich mein System nicht mehr hochfahren kann ?
Er: (vorwurfsvolle Stimme) Sie haben ja schon 7mal Probleme mit ihrem System. Ich schalte das Programm nicht mehr frei. Sie müssen das Programm neu kaufen.

Also denke ich mir, wenn die das sagen wir mal bei 1000 Kunden machen, haben die satt ca 160.000.- Euro dran verdient, die Support-Telefonkosten nicht mit einbezogen.
Anmerk. auch so kann man eine gewisse Zeit Geld verdienen und zwar so lange bis der Kunde sich um eine Alternative umsieht. Allerdings haben die dann trotzdem ihr Geld im Sack.
Ich will ja nicht unken, aber wenn ich - und es sei mir gestattet - so an den ganzen Online-Schmu denke (Online-Fotoalbum, Online-Office-Anwendungen, Online-Datenbackup, etc.) wird mir ein bischen merkwürdig im Hirn.
Man hört ja des öfteren wie mit sensiblen Daten heutzutage umgegangen wird.
Naja nichts für ungut. Wollte Euch nur mal nahelegen, vor dem Softwarekauf event. auch die EULA, etc. genau durchzulesen und erst dann zu kaufen.
mfg
Karl-Heinz

Knuffi3 neanderix „Die Frage ist ganz einfach, ob diese Praxis auch legal ist. Meiner Meinung nach...“
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Hi

die Frage dewr Legalität über dieses Geschäftsgebahren erübrigt sich insofern, da man beim Kauf bzw. Installation der Software sich damit einverstanden erklärt die diversen Nutzungsbedingungen anzuerkennen, welche das jeweilige bzw. der jeweilige Hersteller einen vorgibt. Nach dem Durchlesen der Bedingungen steht es jedem frei die bzw. den Artikel zu nutzen. Aber mal Hand auf's Herz, wer von uns liest jedesmal die diversen Readme's, EULA's etc. durch ?

Die 2te Frage die sich dabei unweigerlich stellt, ist das Verhältnis zwischen dem Wert des Artikels und der Kosten eines Rechtsstreites. Als Einzelkämpfer hat man in der Regel keine Chance, da man nicht unbedingt das nötige Kapital zum durchziehen eines Rechtsstreites hat. Eine Rechtsscutzversicherung wird, so denke ich, einen solchen Fall nicht übernehmen. Ist Vertragsrecht. Was bleibt ist, andere auf solche Gebaren aufmerksam zu machen, damit diese eventuell vor solchen Vorgehensweisen verschont bleiben, was wiederum zur Nachfolge hat, daß Unternehmen mit solch Geschäftsgebaren ihre Lage überdenken müssen, da ihnen die Kunden fernbleiben.

Das Beispiel von Xdata mit Django spiegelt eigentlich das wieder was ich in meiner Eröffnungsmail geschrieben hatte. Wenn man alles relativ wichtige auslagert, so macht man den Bock zum Gärtner.

Es gab mal in der Anfangszeit der Computer eine Begebenheit welche arg zu denken aufgab. Der CCC hatte mal den Weg einer eMail gecheckt, weil diverse Mails irgendwo bzw. irgendwie im Netz der Netze "hängen" blieben.
Nachdem sie den Lauf der Mail ausgewertet hatten, stellten sie fest daß noch eine Menge anderer Informationen über den Absender mitgeschickt wurden. Diese wiederum können locker von irgendwelchen Institutionen abgegriffen werden, ohne daß der Absender dies bemerken würde. Auch in der heutigen Zeit. Nun kann man mit dem Argument dagegen halten "es kommt nur das raus, wa meine Firewall durchläßt". Diese Mail ist ja gewollt durchgelassen worden. Würde ja sonst keinen Sinn ergeben. Und mal ehrlich, wer weiß schon wie viel wo zu stehen hat. Als Vergleich soll mal der Barcode herhalten. Ein paar Zahlen liefern die komplette Geschichte einer Sache.
Auch digital signieren, oder verschlüsseln hilft da wenig. Die Information ist und bleibt Bestandteil. Und je mehr man bzw. die Wirtschaft vom Computer abhängt, desto größer wird die Gefahr. Noch ein Beispiel wie groß die Macht eines Einzelnen sein kann zeigte der erste Computerkriminalfall auf. Eine Firma in den USA, welche unter anderem auch diveres Erzeugnisse für das Militär herstellte wurde durch einen Mitarbeiter und einem klitzekleinen Programmcode an den Rand des Ruins gebracht. Dank Ontrack hatten sie noch einige Daten retten können. Der Aufwand war immens und dementsprechend auch Kostenintensiv. Der Mitarbeiter fungierte unter anderem als Admin. Er schrieb einen Mehrzeiler, der nichts anderes tat als auf eine Eingabe zu warten. Kam diese nicht so killte er einfach die diversen angeschlossenen Speichermedien. Die Backups hatte der Mensch schon vorher vernichtet. Wie erwähnt, es flogt auf, weil Ontrack beim Rettungsversuch auf Fragmente des Schadcodes stießen.