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News: Brüssel bittet zur Kasse

Erneutes Bußgeld-Verfahren gegen Microsoft

Redaktion / 16 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit Jahren tobt der Krieg zwischen der EU-Kommission in Brüssel und Microsoft. Gegenstand ist stets, dass Microsoft aus Sicht der Wettbewerbshüter sein Marktmonopol missbraucht um Konkurrenten auszuschalten oder das Leben schwer zu machen.

Im Februar musste Microsoft die Rekordstrafe von 899 Millionen Euro blechen, weil Microsoft seine "Programmierschnittstellen" für Drittentwickler nicht offen genug gelegt hat, sprich, denen dadurch die Entwicklung von Software für Windows erschwert hat (siehe Rekordstrafe für Microsoft).

Microsoft erklärte sich damals zwar zur Kooperation bereit die "Schnittstellen" mitzuteilen, verlange dafür aber Lizenzgebühren - das ließ die EU-Kommission nicht gelten. 2004 gab es richtig Zoff wegen dem Windows Mediaplayer. Die Wettbewerbshüter beklagten, dass Microsoft durch den standardmäßgen Einbau des Mediaplayers in Windows, der Player-Konkurrenz das Geschäft vermurkst.

Als Folge wurde Microsoft dazu gezwungen, eine Windows-Version ohne vorinstalliertem Mediaplayer zu veröffentlichen. Das tat Microsoft Anfang 2005, verlangte für das kastrierte Windows allerdings den normalen Preis. Entsprechend krähte kein Hahn nach dieser Windows-Variante. Jetzt hat die EU-Kommission ein neues Verfahren gehen Microsoft eröffnet. Diesmal geht es um den Internet Explorer, der bei Windows standardmäßig als Browser eingebaut ist.

Auch darin sehen die Wettbewerbshüter einen Missbrauch des Marktmonopols. Vorangegangen war eine Beschwerde des Browserherstellers Opera. Microsoft hat jetzt erstmal eine Frist von acht Wochen gekriegt, sich zum Vorwurf zu äußern.

Michael Nickles meint: Guten Morgen Brüssel. Der Internet Explorer ist inzwischen über 10 Jahre fester Bestandteil von Windows. Und die damalige Browser-Konkurrenz (vor allem Netscape) wurde dadurch schon vor Jahren platt gemacht.

Immerhin: entscheiden tun die Kunden. Und das Bröckeln der Marktanteile des Internet Explores geht zwar nur langsam aber kontinuierlich voran. Erst vor wenigen Tagen ist der Internet Explorer erstmals unter 70 Prozent gefallen und Firefox hat die 20 Prozent Marke geknackt (siehe Microsoft Browser-Monopol bröckelt weiter).

Der jetzige "Microsoft-Ankläger" Opera wurde inzwischen sogar schon vom neuen Google-Browser Chrome überholt und dümpelt mit 0,71 Prozent Marktanteil jetzt auf Platz 5 der Browser-Rangliste rum.

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jonnyswiss PaoloP „Das Geschäftsmodell von Opera ist es doch im wesentlichen Microsoft auf Kohle...“
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Ach herrjeh, die blöden dabei sind doch bloss noch die Richter, die herausfinden sollen/müssen wer nun wem Kohle in Arsch schieben soll/muss!

Das gegenseitige Einklagen ist heute doch bereits nur noch Routine und ein weiterer, sogar legitimer Versuch, einen Konkurrenten den man wegen der Kartellkommission (ode sonstigen Gründen!) wahrscheinlich nicht aufkaufen kann anders zum Aufgeben zu zwingen oder wenigstens zu schwächen.

Und da M$ halt immer noch sehr Marktbeherrschend ist versucht Brüssel (Opera) auf eine neue Art, den Softwaregiganten zu schwächen damit die "einheimischen" Softwarehäuser sich ein wenig grösseres Stück vom Kuchen abschneiden können.

Oder kurz gesagt: das Geld soll möglichst im Lande bleiben!

Die Amerikaner machen es ja genau gleich, wenn man sich überlegt was da mit den Banken passiert ist, die ABB hatte auch Milliarden zu Zahlen, die Sulzer ebenso und Siemens durfe dem amerikanischen Staat kürzlich auch ein grösseres Trinkgeld überlassen - usw usw usw!
Ich denke da gibt es über alles genug Beispiele, wie die grossen Länder versuchen die grossen Unternehmen von anderen Staaten zu schwächen (um damit die Eigene Industrie su stärken!)...!!!

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