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News: Glückspiele sollen weg

Neue Zensurpläne fürs Internet

Redaktion / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen sorgte zuletzt am 20. November für Schlagzeilen. Da forderte sie eine Überarbeitung des Telemediengesetzes, um Kinderpornographie im Internet zu bekämpfen. Ihr simples Rezept: die deutschen Internet-Anbieter sollen sich gefälligst um das Sperren von Seiten mit kinderpornographischen Inhalten kümmern (siehe Bundesfamilienministerin will Internet-Zensur).

Jetzt meldet sich die Bundesfamilienministerin mit einer neuen Zensur zu Wort: alle Glücksspielseiten sollen weg. Dazu fordert sie wiederum eine freiwillige Selbstverpflichtung der Internet-Anbieter. Wie die Internet-Anbieter derlei Sperren effektiv erledigen sollen, ist natürlich fragwürdig. Und erst recht fragwürdig ist, ob sie sich überhaupt zum Sperren zwingen lassen werden.

Michael Nickles meint: Kinderporno-Seiten sind Mist, Glücksspielseiten ebenfalls. Trotzdem kann man nur hoffen, dass sich die Internet-Anbieter entschieden und geschlossen weigen, einen Sperrmechanismus einzuführen. Denn gibt es diesen Mechanismus erstmal, dann wird es immer mehr Forderungen geben ihn auf weitere Dinge im Internet auszuweiten.

Wie sinnlos Sperren sind, zeigte sich im Fall "Youporn", der sich im September 2007 ereignete. Arcor wurde quasi gezwungen, seinen Kunden den Zugang zu diesem öffentlichen Pornovideo-Portal zu sperren (siehe Arcor sperrt Pornos). Noch weiter ging kurz darauf der Erotik-Unternehmer Tobias Huch.

Der wollte Arcor dazu zwingen Google zu sperren, weil sich über Google ausländische Porno-Seiten finden, die auf Altersüberprüfung verzichten. Das ist geschäftsschädigend für Deutsche Pornounternehmer. Die sind zu einer komplizierten Altersüberprüfung gezwungen und den ausländischen Betreibern dadurch im Nachteil.

Tobias Huch betreibt unter anderem das Altersverfikations-System "ueber18.de". Bekannt wurde Huch dieses Jahr im Rahmen des Telekom-Datenskandals, als er mitteilte, dass er im Besitz der geklauten 17 Millionen Kundendaten ist (siehe Erotik-Unternehmer hat die 17 Millionen Kundendaten).

Welche Gefahr ein Sperrmechanismus im Internet birgt, zeigt auch der aktuelle Terroranschlag in Bombay. Laut aktuellen US-News nutzten die Terroristen für die Planung ihrer Attacke Google Earth. Bleibt abzuwarten, wann Bundesinnenminister Schäuble fordert, dass Google Earth verboten wird.

Was mir übrigens richtig stinkt ist, dass Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen offensichtlich unfähig ist, in Sachen Glücksspiel erstmal dort aufzuräumen, wo es schon längst überfällig ist: bei den TV-Sendern - dort werden Glücksspiele bereits seit Jahren bis zur Extase getrieben. Im Prinzip ist jedes Zeugs, wo "zig Millionen" einen "50 Cent"-Telefonanruf machen um einen "Hunderter" zu gewinnen, illegales Glücksspiel.

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elvis2 Redaktion „Neue Zensurpläne fürs Internet“
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Natürlich muss man dem Staat alle Freiheiten lassen gegen Kinderpornografie vorzugehen und das zu verhindern. Auch sollte man die Glücksspiele wie zum Beispiel Poker verbieten oder das wenigstens streng kontrollieren. Denn es gab Leute die haben einmal im Spielrausch ihr ganzes Geld im Casino verloren und sind dann aufs Dach gestiegen um zu springen. Da muss man was machen. Aber Lotto ist nicht so schlimm, wobei jetzt auch ein Limit von 250 Euro oder so ist, also da sind schon grenzen gesetz, was auch gut ist.

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