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News: Gratis-Trip in die PC-Steinzeit

Happy Birthday PC-Welt

Redaktion / 25 Antworten / Flachansicht Nickles

Die PC-Welt feiert ihren 25. Geburtstag. Das Nickles-Team sagt Happy Birthday! Zum Jubiläum hat die PC-Welt in ihrem Archiv gewühlt und die Erstausgabe aus dem Jahr 1983 rausgekramt. Jetzt sind alle zum Gratis-Trip in die PC-Steinzeit eingeladen.

Die Kollegen der PC-Welt haben die Erstausgabe komplett zum Durchblättern Online gestellt: Die PC-WELT-Erstausgabe 11/12 1983

Michael Nickles meint: Ich wurde 1986 beim IDG-Verlag als Redakteur für die RUN angestellt - das war mein erster Job. Die RUN war ein Blatt zum C64-Homecomputer. Die Kollegen von der damaligen PC-Welt hockten ein paar Zimmer weiter.

Als Redakteur bei IDG kriegte man monatlich natürlich auch die Blätter der Kollegen auf den Tisch. Mit der PC-Welt konnte ich als Homecomputer-Fan nichts anfangen. Da stand nur komisches Zeugs drinnen.

1988 ging die RUN Pleite und ich musste mich entscheiden, ob ich beim neuen Homecomputer-Blatt "Amiga Welt" mitmache, oder beim neuen PC-Einsteiger-Blatt "MS-DOS-Welt". Ich entschied mich für die PC-Ecke. Es war eine kirre Zeit. Natürlich schrieben wir alle Weile drüber, wie genial "Desktop Publising" mit dem PC ist, wie toll man damit layouten und produzieren kann.

Die Verlagsrealität war 1988 allerdings noch eine andere. Wir tippten bei IDG damals zwar schon auf MS-DOS-PCs, aber danach wurde klassisch "manuell" produziert. Böse Zungen spotteten damals, dass die Kollegen bei der Chip ihre Artikel, die die Vorzüge von Textverarbeitung am PC erklärten, noch auf alten mechanischen Schreibmaschinen runterklapperten.

Unten im Keller von IDG stand eine steinzeitliche Lichtsatzmaschine, die Filme wurden per Hand geklebt. Mussten Texte verlängert oder gekürzt werden, damit eine Heftseite perfekt gefüllt ist, dann war das eine Sauarbeit: per Hand mit Stift auf dem Filmabdruck längen und kürzen, runter zur Belichtungsmaschine damit, dann die Filme wieder ins Layout, wo die Seite per Schere und Tesa neu zusammenmontiert wurde.

Der größte Horror war das mit dem Backslash bei MS-DOS. Die alte Lichtsatzmaschine kannte das Zeichen "\" nicht. Um einen Backslash zu kriegen wurde der Buchstabe "N" genommen. Unten im Keller hockten dann ein paar (vermutlich lausig bezahlte) Typen, deren Job es unter anderem war, mit einem Messer auf den Filmen die beiden Balken vom "N" wegzukratzen, damit ein Backslash draus wird.

Das ging logischerweise oft in die Hose - es wurde vergessen die beiden Balken vom "N" wegzukratzen. Das führte bei den Lesern zu Verwirrungen und entsprechenden Beschwerden per Leserbrief. In der MS-DOS-Welt druckte ich einen dieser Beschwerde-Briefe in Sachen "\" ab und entschuldigte mich.

Hier ein Scan des Leserbriefs der damals im Heft veröffentlicht wurde (zum Zoomen ins Bild klicken):

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Das war allerdings längst nicht das Verrückteste, was sich damals bei IDG so alles abspielte. Viel kirrer war die Sache mit dem Hausmeister, dessen Job ausnahmslos aus Nichtstun bestand.

Wenn im Haus eine Glühbirne durchbrannte, dann rief er halt eine Elektrofirma an, damit sie dieses "Problem" löst. Jeder kriegte mit, dass der Typ nichts tut und ich fragte mich lange warum ihn niemand rausschmeißt. Es hatte einen leicht erklärbaren Grund. Aber jetzt halt ich besser die Klappe.

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g The Wasp
Bildergalerien Olaf19
Schade schade! Derketa