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News: Schnelle Reaktion von Google

Chrome Nutzungsbedingungen korrigiert

Redaktion / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Der neue Internet Browser von Google - Chrome - sorgt unermüdlich für Schlagzeilen. Längst ist klar, dass dieser Browser von "Kopf bis Fuss" auf Google eingestellt ist. Er dient vor allem dazu, alle wichtigen Google-Dienste unter eine Oberfläche zu bringen. Wer Chrome installiert, der muss die Nutzungsbedindungen akzeptieren.

Und die sind recht lang. Datenschützer haben sofort bei Erscheinen von Chrome kritisiert, dass die "Daten-Krake" Google bei ihrem eigenen Browser ordentlich zuschlagen wird, um Daten über das Nutzungsverhalten zu sammeln. Ein sehr kritischer Punkt bei den Nutzungsbedingungen ist dieser:

11. Inhaltslizenzierung von Ihnen

11.1 Das Urheberrecht sowie sämtliche anderen Rechte, die Sie hinsichtlich Ihrer mithilfe der Services übermittelten, eingestellten oder angezeigten Inhalte bereits besitzen, verbleiben in Ihrem Besitz. Durch das Übermitteln, Einstellen oder Anzeigen von Inhalten erteilen Sie Google eine unbefristete, unwiderrufliche, weltweit gültige, unentgeltliche und nicht exklusive Lizenz zum Vervielfältigen, Anpassen, Modifizieren, Übersetzen, Veröffentlichen, zum öffentlichen Darstellen und Anzeigen sowie zum Vertreiben sämtlicher mithilfe der Services übermittelten, eingestellten oder angezeigten Inhalte. Diese Lizenz dient einzig dem Zweck, Google das Anzeigen, Vertreiben und Bewerben der Services zu ermöglichen, und kann gemäß den sonstigen Bedingungen des jeweiligen Service jederzeit wieder entzogen werden.

11.2 Sie erkennen an, dass diese Lizenz Google dazu berechtigt, die Inhalte anderen Unternehmen, Organisationen oder Personen zugänglich zu machen, die mit Google zum Zweck der Bereitstellung syndizierter Services zusammenarbeiten, sowie die Inhalte im Rahmen der Bereitstellung solcher Services zu nutzen.

11.3 Sie erkennen an, dass Google im Zuge der technischen Schritte, die zum Bereitstellen der Services für deren Nutzer erforderlich sind, dazu berechtigt ist, (a) Ihre Inhalte über mehrere öffentliche Netzwerke und verschiedene Medien zu übermitteln und zu vertreiben und (b) Änderungen an Ihren Inhalten vorzunehmen, die erforderlich sind, damit die Inhalte den technischen Anforderungen der angeschlossenen Netzwerke, Geräte, Services oder Medien entsprechen. Sie stimmen zu, dass Google durch diese Lizenz die Berechtigung zum Durchführen dieser Aktionen erteilt wird.

11.4 Sie versichern gegenüber Google, dass Sie über alle erforderlichen Rechte, Befugnisse und Vollmachten verfügen, die weiter oben genannte Lizenz zu vergeben.

Simpel ausgedrückt bedeutet das, dass Chrome-Nutzer Google das totale Recht einräumen, über ihre per Chrome gesammelte Daten nach Lust und Laune zu verfügen, sie beliebig zu modifizieren und weiterzugeben. Diese Nutzungsbedingung findet sich übrigens auch bei allen anderen Google-Diensten.

Anscheinend hat Google schnell mitgekriegt, dass eine derartige Nutzungsklausel für Empörung sorgt und den "Siegszug" des Google-Browsers enorm blockiert. Daher wurden die Nutzungsbedingungen jetzt rasch geändert.

Der komplette Abschnitt 11 wurde auf einen einzigen Satz zusammengestrichen. In den US-Nutzungsbedingungen lautet er jetzt so:

11. Content license from you

11.1 You retain copyright and any other rights you already hold in Content which you submit, post or display on or through, the Services.

Das heißt ganz simpel, dass Chrome-Nutzer das Copyright sowie alle anderen Rechte an Dingen behalten, die sie mit Chrome anstellen. Bislang hat Google nur die US-Nutzungsbedingungen geändert. Es ist davon auszugehen, dass diese Änderung in wenigen Stunden auch bei den deutschen Nutzungsbedingungen stattfinden wird.

Michael Nickles meint: Wie die Nutzungsbedingungen bei Chrome lauten ist total schnuppe. Es ist klar was Google will. In Phase eins muss der Browser erst mal weite Verbreitung finden. Dazu wird das Ding technisch attraktiv gemacht. In Phase zwei wird es dann drum gehen, mit diesem Ding Kohle zu machen.

Konkret heißt das, noch besser und treffender Werbung verkaufen zu können. Dazu MÜSSEN Nutzungsdaten analysiert werden. Selbsterklärend kann Google die Nutzungsbedingungen von Chrome jederzeit ändern. Dann reicht ein kleiner Satz und schon sind die Chrome-Nutzer wieder alle "Rechte" los und gestatten Google die Verwertung ihrer Daten.

Und da die meisten Menschen Software updaten ohne kilometerlange Nutzungsbedinungen zu studieren, lassen sich Änderungen leicht unterjubeln.

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peter671 Redaktion „Chrome Nutzungsbedingungen korrigiert“
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Alles wie bereits seit ewigen Zeiten bekannt. Alles was süss ist hat immer einen bitteren Nachgeschmack. und Chrom glänzt doch prima bekommt aber schnell wasserflecken

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