Allgemeines 21.944 Themen, 147.698 Beiträge

Ich weiß nicht, wie die immer auf diese......

gelöscht_84526 / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

.....Zahlen kommen. Da beklagt die Deutsche Industrie-Vereinigung 30 Milliarden Euro Schaden durch Plagiate. Wieso nehmen die eigentlich an, dass die Käufer der Plagiate sich auch das Original gekauft hätten, wenn sie das Plagiat nicht bekommen hätten?

Dort scheint man ähnlich zu denken, wie es bei der MiFi schon seit Jahren gemacht wird: Jede "raubkopierte" CD/DVD geht zu Lasten von deren Umsatz, weil ja alle Leute, welche sich eine "Raubkopie" besorgt haben (auf welchem Wege auch immer) sich ja normalerweise das Original kaufen würden, auch dann, wenn es der größte Schrott ist.

Bericht gibt es hier: Klick.

Das soll jetzt nicht bedeuten, dass ich die "Raubkopiererei" oder den Verkauf von Plagiaten gutheiße, allerdings sollten die ihre "Verlustmeldungen" mal nach unten korrigieren und mit der Kirche im Dorf bleiben, sodass realistische Werte dabei herauskommen. Mit der Angabe solcher Summen machen die sich mehr oder weniger unglaubwürdig und dazu noch lächerlich. Früher nannte man diese Art der Berechnung auch "Milchmädchenrechnung"....

Gruß
K.-H.

bei Antwort benachrichtigen
Andreas42 gelöscht_84526 „Ich weiß nicht, wie die immer auf diese......“
Optionen

Hi!

Ich sehe das hier nicht so falsch. Die Zahlen der Contentindustrie (Musik&Co) halte ich auch für Milchmädchenrechnungen, die direkt den Lehrbüchern entsprungen sein könnten (den Lehrbüchern eines Baron von Münchhausen).

In dem Bericht geht es allerdings um aktives Kopieren von Produkten. 30 Milliarden Euro klingen da viel, das aber nur ein relativ geringer Prozentsatz vom Umsatz, den die Industriezweige pro Jahr machen.

Es geht hier um Schaden, der produzierenden Unternehmen ensteht, nicht um virtuelles Getöse, wie beim jährlichen Gejammere der Musikindustrie.

Ein bedeutendes Unternehmen wie Gildemeister macht etwa 1 Milliarde Umsatz im Jahr und Gildemeister kennt hier bestimmt niemand. Zwar werden die keine Probleme mit gefälschten Produkten haben (Werkzeugmaschinen sind etwas unhandlich für's schnelle Fälschen zwischendurch) aber man einen Teil der "Niemande" betrachtet, dann sieht man, dass die Zahl durchaus passen kann.

Laut Wikipedia haben wir etwa 6.600 Unternehmen in Deutschland, die zum Maschinenbau gerechnet werden. Diese machen zusammen etwa 130 Milliarden Umsatz im Jahr. Selbst wenn man sich nur auf diese Unternehmen beschränkt, die zwar keiner kennt, die aber etwa 900.000 menschen beschäftigen, dann halte ich 30 Milliarden an Umsatzverlust für durchaus möglich.

Dabei verstehe ich das so, dass ein Grossteil der Fälschungen nicht unbedingt Produkte betrifft, die man als Endkunde kauft. Beispiele sind hier zu finden: http://www.plagiarius.com/

Plagiarius ist dabei ein Preis der jährlich für dreiste Produktkopien vergeben wird. Die Preisträger 2008 sind hier zu finden: http://www.plagiarius.com/awards_plag2008_2.html

Auf der verlinkten Seite findet man dann auch den Hinweis, dass man durch einen Umsatzverlust von 10% ausgeht, was dann in Deutschland den genannten 29 Milliarden Euro entspricht. 10% halte ich dabei noch für geradezu zurückhaltend, im Vergleich zu dem was die Musikindustrie so verkündet (trauen die sich überhaupt solche Werte anzugeben?).

Bis dann
Andreas

Mir faellt gerade kein bloeder Spruch ein, der mich ueber alle anderen erhebt.
bei Antwort benachrichtigen