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Phono-Eingang gefahrlos für DVD-Player nutzbar?

Patty / 2 Antworten / Flachansicht Nickles

Habe hier noch eine kleine Sony-Compact-Anlage, die wirklich gut klingt, wo aber das CD-Teil leider defekt ist. Sie hat leider keinen zusätzlichen AUX-Eingang, nur einen Phono-Eingang, der ja soweit ich weiß früher mit einer anderen Impedanz und einem anderen Pegel beschickt wurde von Plattenspielern halt.
Kann ich jetzt gefahrlos einen CD-/DVD-Player dort anschließen oder ist das dann zu leise? Kann das Ausgangsteil des DVD abfackeln, weil zu hoher Widerstand oder so etwas?
Würde halt z.B. auch gern das Notebook dort anschließen können, in der Garage beim Schrauben Internetradio hören, DVB-T schauen, usw.

Also was kann man machen??

Eins hab ich noch vergessen: Einen Mic-Mix-Eingang hat die Anlage auch, da habe ich mal versucht einen Discman anzuschließen, das hat gepfiffen das einem die Ohren abfallen. Keine Ahnung, woher die Gegenkopplung kam. Lieber wäre mir sowieso über den Phonoeingang.

rill Patty „Phono-Eingang gefahrlos für DVD-Player nutzbar?“
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Kaputt gehen wird nichts, es macht aber aus anderen Gründen keinen Sinn, eine andere Audioquelle als das Abtastsystem eines Plattenspielers dort anzuschließen. Abgesehen von Problemen mit der Impedanz (Eingangswiderstand, MM-Phonoeingang 47kΩ, MC-Phonoeingang ca. 100Ω) und Pegelproblemen (Eingangsempfindlichkeit ist viel zu hoch für den Hochpegelausgang des DVD-Spielers!) gibt es noch ein weit gravierenderes Problem! Ein Phonoeingang hat einen nichtlinearen Frequenzgang, konkrekt heißt das: Bässe werden stark angehoben und Höhen werden stark abgesenkt.

Folgender Grund: LPs werden mit stark abgesenkten Bässen und stark angehöbenen Höhen geschnitten. Die Bässe "im Original" würden zu enormen Rillenauslenkungen führen, die kein Abtaster bewältigen könnte (einige berühmt-berüchtigte Scheiben à la "Ouvertüre 1812" von Telarc machen auch so das Abtasten von Bässen zu einem Problem - Telarc Ouv. 1812 hat extreme digital erzeugte Kanonenschläge!). Die Höhen werden deshalb angehoben, damit überhaupt abtastbare Strukturen entstehen und winzigste Auslenkungen nicht im Plattenrauschen total untergehen. Eine nachfolgende Absenkung der Höhen vermindert auch das anteilige Plattenrauschen. Bei der Wiedergabe (Phonoeingang) wird also der "verbogene" Frequenzgang des Schallplattenschnittes wieder korrigiert ... mit exzellentem Ergebnis, wie jeder Vinyl-Freak weiß!

Die "Gegenkopplung" (die eher wohl eine Mitkopplung war!) ist schon seltsam. Eventuell neigt der Diskman zu Mikrofonie (Gehäuseschwingungen erzeugen ein Audiosignal ...) - durch den Anschluß am sehr empfindlichen Mikrofoneingang (ist auch nicht zum Anschluß von Hochpegelquellen geeignet!) hat sich die Wiedergabe durch Mitkopplung aufgeschaukelt ... ein denkbares Szenario.

Lösungsmöglichkeiten (nicht optimal hinsichtlich Qualität!!):
1. Einen Audioadapter (Klinkenstecker mit "Pseudokassette") für's Kassettenfach - falls ein Kassettenteil vorhanden ist.
2. Mini-UKW-Sender für Anschluß von Stereoquellen ... habe ich neulich für etwa 20,-€ gesehen. Diese µW-Sender haben nur eine Reichweite von wenigen Metern. Auf UKW entsprechend eingestellt kann man beliebige Audioquellen "über Radio einspeisen".

Eine weitere nicht qualitätsmindernde Möglichkeit wäre die Verwendung eines einfachen Umschalters für mehrere Eingangsquellen ... gibt es im HiFi-/TV-Zubehörhandel.

Vielleicht nennst Du uns besser alle verfügbaren Anschlüsse an der Kompaktanlage ...


rill