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Abzocke bei T-Online - Bestandskunden zahlen überhöhte Preise

Carl5 / 17 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Leute,

ich muss leider vor T-Online-Tarifen warnen, weil es sicher Tausenden - wenn nicht Millionen - anderer Kunden so geht wie mir: Ihr zahlt Monat für Monat 20 Euro zuviel für Eure flatrate!

Es geht um hier den Tarif "T-Online dsl-flat-max". Diesen Tarif hat T-Online etwa im August bis Oktober 2005 bei allen Kunden eingeführt, die vorher dsl-flat gebucht hatten. Der Clou - die Kunden wurden nicht benachrichtigt, und der Preis blieb gleich bei unverändert 29,95 €. So fiel das nicht weiter auf. Das Wörtchen "max" auf der Rechnung kann man ja schon übersehen. Nur die Leistung des alten dsl-flat wurde schon seit Juli als dsl-flat classic für 14,95 €. Das ist der halbe Preis!

Um das ganze zu rechfertigen wurde der "max"-Tarif mit ein paar Zusatzleitungen aufgepeppt. Wer das aber nicht zufällig mitbekommen hat, konnte die auch nicht nutzen, dadurch spart T-Online bei diesen Zusatzangeboten ganz wunderbar. Im November wurde aus dem „dsl-flat-classic“ wieder der alte „dsl-flat“-Tarif jetzt nur noch für 9,95 €. Aber wer's nicht kontrolliert hatte, zahlt munter weiter 29,95 €. Das sind dann schon 20 Euro Unterschied, Monat für Monat - bei Millionen Kunden. Das läppert sich. Bei mir sind so rund 200 Euro Überzahlung an den T-Online-Konzern aufgelaufen, bis ich es gemerkt habe.

Auch jetzt noch sind unzählige Kunden in diesem Tarif - mit Zusatzleitungen, über die man sich aktuell nicht einmal mehr informieren kann: Auf der T-Online-Seite wird der Tarif nicht angezeigt und auch mit der eingebauten Suchfunktion nicht gefunden.

Hätte ich eben aufpassen müssen! Ja, vielleicht. Nur zwischendurch habe ich auch noch anderes zu tun, und wenn scheinbar alles läuft wie bisher...
Außerdem wurde ja gerade eine Umfrage veröffentlicht, dass drei von vier Kunden die Tarifpolitik der Telekommikations-Unternehmen undurchsichtig finden. Das geht also nicht nur mir so. Glaubt Ihr, das ist Zufall oder Unvermögen? Das sind Tele-"Kommunikations"-Unternehmen, also Spezialisten für Kommunikation - oder eben für Verschleierung.

Vor Jahren hat das Bundesverfassungsgericht den Krankenkassen verboten, alte Tarife teuer zu lassen ("Vergreisung der Tarife"), um auf diese Weise Lockangebote für Neukunden zu finanzieren. Genau das tut T-Online. Immer erst dann, wenn die Konkurrenten zu viele Marktanteile mit marktgerechten Angeboten abschöpfen, werden die eigenen Preise gesenkt, aber eben nur für Neukunden.

Die Krönung war dann, dass mir per Telefon-Marketing angeboten wurde, Internet-Telefonie kostenlos zu nutzen, wenn ich mich im Gegenzug wieder für ein Jahr an den teuren Tarif „dsl-flat-max“ binde. Dabei war die Internet-Telefonie die ganze Zeit im Preis enthalten. Nur gewusst hat es kaum jemand! Und zeitgleich mit dieser Telefon-Aktion wurde per Post Werbung für dsl-flat und dsl-Telefon-flat für zusammen 9,95 € gemacht. Toll…

Klar, dass man auch keine Chance hat, das Geld zurück zu fordern. In den Antwortbriefen wird zurechtgebogen und gelogen, was das Zeug hält, es unterschreibt ja auch niemand. In der Anonymität von "Ihr Kundenservice" kann sich jede/r Mitabeiter/in bestens verstecken. Auf Anweisung von oben, denke ich. Ich glaube, mir würde schlecht, wenn ich so einen Job machen müsste. Und T-Online kann sich durch die vielen gleichen Fälle auch Rechtsanwälte für Pipi-Beträge leisten, wo für den einzelnen Streitwert ein seriöser Anwalt gar nicht tätig werden kann. Und bei uns hat T-Com leider immer noch das Leitungs-Monopol.

Also werden wir wohl die Fäuste in den Taschen ballen, die 200 Euro als Lehrgeld in den Wind schreiben, und besorgt zusehen, wie die weltweite Konzentration der Telekom-Betriebe zu Lasten eine Kundenorientierung zunimmt. Trübe Aussichten....

Aber vielleicht stellt ja nun der Eine oder die Andere den Tarif um, das wäre wenigsten ein winziger Schritt.

Beste Grüße
Kuno

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PegaPX Aragorn75 „Ups, seh grade das das bei mir auch so ist... Jetzt muss ich mal schauen, wie...“
Optionen

Einfach mal den entsprechenden Providern die Pistole auf die Brust setzen:

*Entweder Ihr kommt mit mit dem Tarifwechsel entgegen, jetzt und heute, oder nach Ablauf der Vertragslaufzeit seid Ihr mich als Kunde los.*

Und wenn da jemand rumzickt, Namen geben lassen, möglichst noch Personalnummer (dazu sind die Leute verpflichtet!), und mit dem Vorgesetzten verbinden, oder sich die Durchwahl geben lassen.

Aber all das ist so typisch Deutsch, weil, alles lässt er sich diktieren und hält brav das Maul.