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Man kann über Oskar ja denken,

Nörgler / 46 Antworten / Flachansicht Nickles

was man will,
aber so ganz unrecht hat er wohl nicht, wenn er behauptet, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht mehr von den im Bundestag vorhandenen "Volksvertretern" (ich sage dazu mal mit hinterlistig satirischer Feder: Volksbescheißern) auch wirklich vertreten ist.

Armes Deutschland!
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@nörgler GarfTermy
Antwort out-freyn
Antwort charlie62
Antwort out-freyn
Antwort charlie62
Antwort Hardcore1
Antwort charlie62
vanGoehs Nörgler „Man kann über Oskar ja denken,“
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@hardcore1

Na, das war ja mal kämpferisch. :-)

Zunächst mal: Ich fand den Tiefschlag in Richtung "Thai-Frau" unter der Gürtellinie und daneben. Ebenso die Bermerkung, die "edle deutsche Frau bietet sich in ein paar Jährchen auch für ein paar Kröten an." War von beiden Seiten keine Glanzleistung und völlig unnötig. Ich persönlich finde sowas zum Kotzen.

Was das Thema betrifft:

Weißt Du, Du hast weiter oben recht präzise auf die Gefahr von "Propaganda" verwiesen. Damit hast Du recht. Es ist leicht, durch populistische Phrasen wie etwa: "Die Reichen kriegen dann alles, die Armen werden noch ärmer " Angstreflexe zu bedienen. Das gilt allerdings auch andersherum. Es ist auch ein leichtes, die Wut bestimmter Bevölkerungsgruppen über längst überfällige Reformen für sich zu instrumentalisieren und mit populistischen Phrasen zu untermauern.

Ich weiß nicht, woher du dein Wissen und deine Überzeugungen beziehst. Ich nehme an, du informierst dich, ziehst intelligente Schlüsse aus dem, was du direkt selbst erlebst und daher wirklich beurteilen kannst, hast Lebenserfahrung und hast ein ziemlich gutes Bauchgefühl.

Arrogante VWL/Politologie- Experten nennen sowas "Gefährliches Halbwissen". Ich nenne es "politisch interessiert und bereit sich einzumischen". Das Gegenteil dessen, was die alten Griechen einst Idiotäs (ungefähr: nur auf sich selbst fixiert / Unser "Idiot" hat da seine Wurzel), genannt haben.

Nun hast Du hier Deinen Standpunkt recht deutlich skizziert. Mit einer gewissen Wut. Die Dich hat übersehen lassen, dass ich kein Wort darüber verloren habe, dass darauf hindeutet, dass ich ein "großer Freund staatlicher Einmischung in alle Lebensbereiche" bin.

Tatsächlich habe ich nur gesagt, dass ich glaube, dass es Bereiche in der sog. Umverteilungspolitik gibt, bei denen man mit der Forderung nach Senkung der staatlichen Zuwendungen vorsichtiger sein sollte, als bei anderen. Das war in dem Fall das Kindergeld und NUR das Kindergeld. Ich könnte genausogut ein Neoliberaler sein, der alles zusammenstreichen will nur diesen Punkt nicht.

Aber was rede ich: Ich habe meine Glotzerchen ja auch nicht aufgemacht. Du hast klar und unmissverständlich von einer Senkung und nicht, wie ich behauptet hatte, von einer "Streichung" gesprochen. Sorry deswegen. Klar mein Fehler.

"Wenn du sagst,die westlichen Industrienationen hätten alle Probleme mit Überalterung,dann ist das genauso falsch wie anderes,was du behauptest."

Was das "andere" ist, sagst Du leider nicht, aber was den Punkt mit der Überalterung betrifft: Ja, du hast recht, England und die USA "stehen" in der Tat "anders da" . Aber sie sind keine Ausnahmen. Phänomenologosch kann man sie nicht ausklammern. Das Phänomen der Überalterung läßt sich seit den 60er Jahren beobachten und ist bis heute ein Output der sog. Industrienationen. Bei manchen mehr bei manchen weniger, salopp gesagt.Ich habe weder Lust noch die Zeit, das jetzt näher darzulegen. Aber glaub mir, ich sauge mir das nicht aus den Fingern. Du brauchst mir ganz sicher nichts über den Thatcherismus in England und seinen Vorteilen und Nachteilen erzählen. Oder davon, "wohin wir mit unserem Staat gekommen sind" - das weiß ich sehr genau. Wäre kritisch für mich, wenn nicht.

"Und schau dir an,welche entwicklung liberale Staaten nehmen,die eben nicht auf den Staat setzen,und seine regulierungen.Ich glaub da brauchen wir nicht zu diskutieren,die Tatasachen sprechen eine überdeutliche sprache. "

Allerdings. Im positiven wie auch im Negativen ( so ist das immer). Wenn man von einer Sache aus guten Gründen überzeugt ist, tendiert jeder dazu, die negativen Seiten auszublenden. Vielleicht schaust Du dir die negativen Seiten einfach nochmal an. Ich glaube nicht, dass dies etwas an deiner Ansicht grundsätzlich ändern wird - abgesehen von einer wichtigen Erkenntnis: Der Neoliberalismus ist ebensowenig ein Allheilmittel für alle Probleme wie die von Dir kritisierte Sozialstaatlichkeit- und bei Weitem nicht ohne Fehler ; die Antworten die er gibt, sind eigentlich auch schon recht alt ( Hayek hat in den 60ern publiziert und vorgedacht ). Man weiß inzwischen, dass die Theorie mit der Realität auch so einige Konfliktpunkte hat, die so nicht angedacht waren. Da ist untersucht und verifiziert. Einer der großen Mythen ist etwa der, dass auch massive Senkung von Steuersätzen zugunsten der Unternehmen ( auch das ist natürlich jetzt verkürzt) nicht zwangsläufig zu mehr Arbeitsplätzen führt. Die Betonung liegt hier auf "zwangsläufig". Man mußte hier in der Vergangenheit feststellen: Die politische Theorie verträgt sich mit dem Gesetz der Ökonomie, der das wirtschaftliche System unterworfen ist, zum Teil gar nicht- Die These, "wenn der Staat sich komplett raushält regelt sich alles von selbst" ist erwiesenermassen falsch. Das ist ebenso Konsens im wissenschaftlichen Diskurs, wie die Feststellung, dass sozialstaatliche Methoden der 70er Jahre nicht in der Lage sind, eine Antwort auf die Herausforderung unserer Zeit zu geben und diese zu meistern.

Was niemand auf der ersten Seite titelt ist: "Eigentlich weiß niemand genau was richtig ist" Das ist der Status quo der Forschung. Die Frage die sie eigentlich beschäftigt ist: "was ist weniger falsch? ".

Durch den politischen und vorallem medialen Filter der Demokratie stellt sich die Problematik natürlich im Prinzip als ganz einfach dar. Ist sie aber nicht. Kein Experte weiß (oder würde dir Brief und Siegel darauf geben), ob die Methoden, die dir vorschweben alle Probleme lösen würden. Das wird mehr und mehr zur Glaubensfrage. Mehr noch, es wird mehr und mehr zu einer Identitätsfrage. Ist es richtig, ein System sofort aufzugeben, dass die BRD nach der katastrophalen Niederlage des WW2 innerhalb kürzester Zeit wirtschaftlich an die Weltspitze gebracht hat ? Den sozialen Frieden gesichert hat (nicht gerade selbstverständlich in der deutschen Geschichte) ? Vergiss nicht: die sog. soziale Marktwirschaft ist eine Erfindung der BRD - nicht Bismarks. Und war eine Erfolgsgschichte. Zeitgemäß ist sie sicher nicht mehr. Aber die Behauptung, sie hätte uns quasi ins "Unglück" gestürzt ist Unsinn. Das deutsche Wirtschaftwunder ist ohne sie kaum denkbar. Sie hat uns eine stabile Demokratie beschert. Dies auszuklammern ist leichtsinnig. Wer die Zukunft meistern will, muss die Vergangenheit verstehen lernen und anerkennen- im Negativen aber eben auch im Positiven- sonst stellt man nach vorschnellen Ad Hoc- Entscheidungen evtl fest, dass die Erkenntnis, dass man immer erst weiß, was man hatte, nachdem man es verloren hat, auch für die politsiche Sphäre gilt. Und nicht mehr so leicht rückgängig zu machen ist.

Aber was VIEL WICHTIGER ist:

Wie war das Treffen mit Shamino ? Was ist das für einer ? Hast du mit den zwei 6800GT auch mal gespielt ? Doom3 oder so ? Und- wie ist Singapur so ? Ich freu mich schon auf deine nächste Rekordmeldung. ( P.S: hat du den 2600+ Mobile eigentlich noch in Betrieb ?)

Und was mich brennend interessieren würde: Wie ist die allgemeine Situation in Thailand nach dem Tsunami? Was sind deine Eindrücke ?


Gruß



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