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Privatfernsehen von heute... 1 Stunde Werbung in 3 Stunden...

The Wasp / 22 Antworten / Flachansicht Nickles

Wer das Privatfernsehen vor 15 Jahren noch kennt, kann sich vielleicht an die erweiterte Einführung von Werbung erinnern und den Streit, den es darum gab.
Damals wurde bei einen 120minutenfilm ein Werbeblock von max.5 Min vorangestellt, 2x5 Minuten während des Filmes gezeigt und 5 Minuten nachgereicht. Jede Unterbrechung wurde eindeutig gekennzeichnet. Macht 20 Minuten Werbeberieselung.
Ich habe mal gemessen, was SAT1 gestern zwischen 20.00-23.00 an Werbung bringt.
SAT1 schafft es, inzwischen 6 Werbeblöcke in einen schon mehrfach gelaufenen 120minutenfilm zu packen und jeweils 1 Werbeblock vor und nachzustellen, wovon 2 Werbeinblendungen suggestiv in den letzten Bereich des Filmes gepackt wurden.
Macht 8 mal Werbung für einen Film, was aus so einem Film eigentlich nur noch den reinsten Bildersalat macht.

Wie bitte soll man sich da als Zuschauer noch entspannt vor den Fernseher setzen und sich auf einen netten Film konzentrieren?

Die Jugend wurde schon wie die Käfigratten an die Dauerwerbung gewöhnt und merkt es gar nicht mehr. Fragt sich nur, ob das nicht auch eine Ursache für die Pisa-Ergebnisse ist, denn Konzentration erlernt man nicht, wenn einem dauernd ein bunter Hund über den Bildschirm rennt und dir in den spannendsten Szenen plötzlich mit völlig anderen Dingen zumüllt.

Mir kommt das ganze langsam vor, wie der Hinweis mit dem Holzhammer, wenn du Fernsehen willst, dann abbonier Premiere, ansonsten müllen wir dich mit Werbung so zu, daß dir der Spass vergeht.

Und wenn ich mir überlege, was für eine gigantische Zeitverschwendung es ist, sich in 3 Stunden mit 1 Stunde Werbung berieseln zu lassen...

Ende
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Hau wech den Scheiß... Olaf19
Tilo Nachdenklich The Wasp „Privatfernsehen von heute... 1 Stunde Werbung in 3 Stunden...“
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Es ist ja schon so, dass man am Sonntag kaum noch einen vernünftigen Spielfilm findet, nur Schmonzetten oder Krempel den man auswändig kennt. Gut 30 öde Programme über Satellit analog. Dafür horende Gebühren und Werbung satt. Die öffentlichen Anstalten werden weiter ausgebaut, statt Filme einzukaufen. Dabei sieht es im Zeitungsbereich nicht besser aus. Ich habe gehört, angeblich wären 50% der Artikel in der FAZ von irgendwelchen Produktplacement-Schreiberlingen verfasst. Deren Texte dürfen nur verwendet werden, wenn der Name der einen Firma nicht weggestrichen wird. Es sind also nicht nur die billigen Anzeigenblätter, die auf Recherche verzichten und einige wenige Journalisten nur Fremdtexte einholen lassen. Werbung wird nicht als solche ausgewiesen. Das kennen wir von den Computerzeitschriften ja auch.

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