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Kohl wollte die deutsche Einheit verhindern

Emily22 / 33 Antworten / Flachansicht Nickles

Prima, was nun noch so alles von dem fetten Saumagenfresser bekannt wird.
Schon 1988 hat Gorbatschow in einem Geheimgespräch Kohl die Wiedervereinigung angeboten, was Kohl dann aber strikt abgelehnt hat.
Seine politische Führungsrolle wäre in dem Moment in akute Gefahr geraten, wenn er sich einer gesamtdeutschen freien Wahl hätte stellen müssen.
Machtgeilheit geht eben immer noch über alles.
Gute Nacht Deutschland !

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Emily22 Nachtrag zu: „Kohl wollte die deutsche Einheit verhindern“
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INTERVIEW / Kohl-Biograph meldet Zweifel an
Nicht Kanzler der Einheit
Karl Hugo Pruys korrigiert bisherige Darstellung
Mit einem neuen Buch sorgt Karl Hugo Pruys für Aufse­hen: Der ehemalige Presse­sprecher beim CDU-Bundes­vorstand und Kohl-Biograph zweifelt an der Rolle des frü­heren Bundeskanzlers und behauptet, Helmut Kohl habe den Titel des Kanzlers der Einheit nicht verdient.

• Helmut Kohl gilt als Kanzler der deutschen Einheit. In Ihrem neuen Buch widersprechen Sie dieser Ein­schätzung. Wie begründen Sie das?
KARL HUGO PRUYS: Kohl hat seit 1977 versucht, das Ziel der deut­schen Einheit sogar aus dem CDU-Parteiprogramm zu tilgen. Später hat er alle Hinweise von politischen Freunden in den Wind geschlagen, die ihn auf die Absichten Moskaus, Deutschland zur Vereinigung zu ver­helfen, aufmerksam machen woll­ten. Im Oktober 1988 bot ihm der da­malige sowjetische Staats- und Par­teichef Michail Gorbatschow in ei­nem vertraulichen Gespräch die Einheit an. Kohl lehnte ab. Das ist bisher nicht bekannt geworden, weil auch ich meine Kenntnisse vom russischen Protokoll habe, auf das ich weder offiziell noch inoffi­ziell hinweisen durfte. Kohl erhöhte etwa zur gleichen Zeit die Transit­pauschale an die DDR von rund 500 auf beinahe 900 Millionen Mark. Und garantierte sie für zunächst zehn weitere Jahre.
• Was mag Kohl bewogen haben, so zu handeln? Schließlich war mit dem Fall der Mauer der Untergang der DDR doch programmiert.
PRUYS: Kohl hat in seinem Bericht zur Lage der Nation am 8. Novem­ber 1989 die Ostberliner Machtha­ber nicht etwa dazu aufgerufen, die Mauer niederzureißen, wie dies bei­spielsweise US-Präsident Ronald Reagan zuvor getan hatte. Nein, der Bundeskanzler bot der SED eine völ­lig neue Dimension von Wirtschafts­hilfe für den völlig hypothetischen Fall an, dass sie auf ihren Monopol­anspruch verzichtet. Er bewies da­mit nur, dass er die Zeichen der Zeit nicht erkannte. Kohl hatte für seine demonstrative Blindheit gegenüber den nahenden Ereignissen nur ei­nen einzigen Grund: Seine politi­sche Führungsrolle in Deutschland werde in dem Augenblick in akute Gefahr geraten und ihm womöglich weggenommen, da er sich einer freien gesamtdeutschen Wahl stel­len müsste. Deshalb wollte er die Einheit ignorieren. Er glaubte lange nicht an einen Wahlsieg, und so be­rauschend ist es für die CDU dann am 2. Dezember 1990 ja auch nicht gekommen.
• Wie verlässlich und gesichert sind Ihre Informationen?
PRUYS: Alle sind durch Aussagen namhafter Zeitzeugen gesichert, be­sonders die Mitteilung des ehemali­gen deutschen Botschafters in Mos­kau, Andreas Meyer-Landrut, und die Darlegungen meines Freundes Jürgen Sudhoff, einst Staatssekretär des Auswärtigen Amtes und enger Vertrauter von Außenminister Hans Dietrich Genscher. Vor allem muss geklärt werden, was mit dem Be­richt des Botschafters an die Bun­desregierung vom Frühling 1989 ge­worden ist. Darin teilt Meyer-Land­rut „die unmittelbar bevorstehende Vereinigung" mit. Niemand in Bonn habe auf seinen Bericht reagiert, schrieb er mir. Meyer-Landrut wurde alsbald auf den Posten eines Staatssekretärs versetzt.
• Weshalb spielen die von Ihnen jetzt dargelegten Fakten in Ihrer ersten Kohl-Biographie keine Rolle?
PRUYS: In meiner Kohl-Biographie von 1995 habe ich einige Andeutungen gemacht. Ich wollte später auf das Thema zurückkommen, um nicht die Lebensbeschreibung des „schwarzen Riesen" auf diesen Punkt einzuschränken.
• Sie standen Helmut Kohl wohl auch persönlich eine Weile recht nahe. Was hat Sie bewogen, nun dieses kritische Buch auf den Markt zu bringen?
PRUYS: Ich habe Kohl gemocht. Am Ende aber nicht sein für ihn typi­sches Versteckspiel vor der Ge­schichte. Wir schulden der Ge­schichte ungeschmälerte Aufrichtig­keit. Die hat Kohl vermissen lassen. Ich glaube nicht, dass er im tiefsten Herzen die Einheit nicht gewollt hätte. Aber sie sollte seinem Status als „Staatsmann" nicht hinderlich sein. Den Titel „Kanzler der Ein­heit" verdient er deshalb nicht.
Karl Hugo Pruys: Helmut Kohl - Der Mythos vom Kanzler der Ein­
heit, be.bra-Verlag Berlin, 136 Seiten, 16,80 Euro.

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