Hi!
Ich hatte mir das Flugblatt im letzten Jahr auch mal aus dem Netz gezogen, aus reiner Neugier.
Wenn man es für sich nimmt mag es ja unverfänglich, schlichte Kritik und des ganzen Trubels nicht wert sein.
ABER, dieses Flugblatt steht letztlich in einem Kontext.
Nach seinen (Möllemanns) undifferenzierten Äusserungen über Sharon und Friedmann, seinem halbseidenen Brief an Spiegel, der erzwungenen öffentlichen Entschuldigung bei den Personen jüdischen Glaubens (nicht den von ihm genannten), hat Möllemann in populistischer Absicht eigenmächtig dieses Flugblatt in den Wahlkampf eingebracht.
Seine Absicht, die Haiderisierung der FDP ging nicht auf, das Wahlergebnis entsprach bundesweit nicht seinen Hoffnungen und als Konsequenz wurde er geschasst.
Wäre die FDP durch diese Aktion den erträumten 18 näher gekommen, nun, die Affaire Möllemann wäre u.U. anders verlaufen.
Dass diese Aktion im Kontext mit den vorherigen Aktionen einen, in Deutschland latent vorhandenen Antisemitismus (Ich höre selbst von angeblich toleranten, multikulti-gesinnten Menschen so oft von "den jüdischen Wallstreet-Bankern", dem seltsamen an der Affaire Levinsky, Provokation durch den Zentralrat, den Dingen die doch "nun endlich" mal erledigt sein müßten. Gibt es doch eine zionistische Weltverschwörung?)aus populistischen Gründen nutzen wollte ist klar zu sehen.
Ich bedauere jeden Menschen, der freiwillig oder unfreiwillig aus dem Leben scheidet.
Aber einen machtversessenen Opportunisten, populistischen Egomanen, dubiosen Politiker und Unternehmer nach seinem Tod zu glorifizieren, da rollen sich mir die Fußnägel auf.
Da ist keiner gegangen, der "wenigstens mal" gesagt hat was die anderen bloß denken. Zumindest keiner, der meinen Gedanken Ausdruck gegeben hätte.
Und wenn ich sehe, wer seine Unterstützer zu Lebzeiten waren, seine "Ehrenretter" jetzt nach seinem Tod sind, kann ich nur sagen "Ein tragischer Verlust für seine Familie und, so es wirklich welche gab, Freunde. Aber ein politischer Verlust? No, never!"
Gruß
d.r.