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pink floyd und "Kratzer" ............

schnaffke / 17 Antworten / Flachansicht Nickles

Hier kommt die Annekdote mit meinem Töchterlein.


Vor ein paar Monaten war meine Tochter (11 Jahre alt) ziemlich frustriert von der Schule, und sie fragte nach einer Musik, wo sowas rüberkommt. Zur Aufmunterung erzählte ich ihr, dass auch ich füher oft frustriert von der Schule war, und dass es ein Musikstück gibt, bei dem ich meinen Frust so richtig rauslassen konnte: "We don´t need no education...". Na ja "Pink Floyd" "The Wall". Ich hab das Album noch als gute alte Venyl-Scheibe, aber dass das bei ihr so einschlagen würde, hätte ich im Traum nicht gedacht. Jetzt muß ich mir das Album manchmal mehrmals täglich anhören, und zwar alles (2 LP´s) , und selbst die geliebteste Scheibe kommt mir irgendwann doch zu den Ohren wieder raus. Also bot ich ihr an, das Album als CD-Version bei Ebay zu ersteigern, damit sie es auch in ihrem Zimmer hören kann (wo kein Plattenspieler, sondern ein CD-Player steht). Ihre Reaktion: "Mama, ist denn da auch das Wuppen und Knacken drauf wie auf der Platte?" Ich: "Natürlich nicht!". Sie: "Dann will ich das nicht, diese Musik ohne Wuppen und Knacken ist ja wie Windows ohne blauen Bildschirm". Sie wollte die gewohnten "Wuppper" und "Knackser" haben, also habe ich jetzt den Plattenspieler hergeräumt, mit meinem PC verkabelt, und die Platten ganz herkömmlich aufgenommen. Die Files habe ich schon als Audio-CD gebrannt, und nun hört meine Tochter gerade zum ersten mal das Album in ihrem Zimmer, als Audio CD gebrannt, und zwar MIT dem vertrauten "Wuppen" und "Knacken".....
Für heute Gute Nacht
Schnaffke

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klasse story... Frednerk
We don schnaffke
Wider dem sterilen Klang! rill
Olaf19 rill „Wider dem sterilen Klang!“
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Im Hip-Hop/Rap (=> junges Publikum) ist das Knistern von Vinylplatten sogar ein musikalisches Stilmittel, das nachträglich "mutwillig" in die Aufnahmen eingebaut wird. Deswegen darf es auf keiner "Hip-Hop-Production-Kit-Sampling-CD" fehlen.

> Deshalb klingt ja auch Computer-Drum und Computer-Bass... so schrecklich grässlich!

Muss nicht unbedingt. Wenn die Parts im Sequencer von Hand eingespielt und dann nicht "totquantisiert" werden, können sie sehr lebendig klingen. Grobe Ungenauigkeiten lassen sich im Matrix- bzw. Grid-Editor durch manuelles Verschieben einzelner Noten korrigieren.

Bei emagic Logic Audio ist die Quantisierung als "Abspielparameter" programmiert, wird also erst während der Wiedergabe in Echtzeit errechnet. Das heißt, wenn es zu steril klingt, schaltet man sie einfach wieder ab. Kann sein, dass Cubase das inzwischen auch kann.

Dann gibt es noch intelligente Quantisierungs-Algorithmen, die die Ungenauigkeiten nur teilweise(!) beseitigen, außerdem Shuffle- oder Humanize-Funktionen, die durch übertriebene Quantisierung steril gewordene Parts wieder zu neuem Leben erwecken.

Letzteres ist mir allerdings ein wenig suspekt. Die eine Künstlichkeit durch eine weitere Künstlichkeit beheben zu wollen, erscheint mir doch ein fragwürdiger Ansatz :-/

> Bei älteren (Klassik-) Aufnahmen hört man gelegentlich das Umblättern der Partituren,
> das Knarren eines Stuhls oder wie der Dirigent inbrünstig mitsummt oder man hört die U-Bahn...


Ich weiß nicht mehr, wo das war, aber eine U-Bahn habe ich auch irgendwo mit auf der Spur. Auch schön: das Klappenmechanismus-Geklimper bei Holzblasinstrumenten, speziell Klarinetten. Mitsummende Dirigenten gibt es übrigens einige. Tja, und dann wär da noch der sangesfreudige kanadische Pianist, der im Hochsommer mit Mütze, Schal und dicker Jacke im Sonnenschein spazieren zu gehen pflegte...

Scherzfrage: Bei welchem berühmten Pianisten sind alle zweistimmigen Inventionen [J.S. Bach] dreistimmig?

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Wider dem sterilen Klang! rill
@rill puhvogel
off topic ... rill
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