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Problem mit Steinberg clean plus 4.0 Musik ist kratzig und über

Notnagel / 8 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo Leute,


um meine alten Schallplatten auf CD zu brennen, habe ich mir von Steinberg Clean  Plus 4.0 mit  Verstärker gekauft. Der Sound ist auf meinem Board ein AC 97 Sound. Ich hab das Programm installiert und alles angesteckt so wie im Handbuch vorgeschrieben. Aber die Musik  vom Plattenspieler kommt völlig kratzig und übersteuert aus den Boxen.


Weiß jemand an was das liegen könnte?

Olaf19 Notnagel „Problem mit Steinberg clean plus 4.0 Musik ist kratzig und über“
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Hi Notnagel!

Das entscheidende Stichwort hast Du schon genannt: Übersteuerung.
Hast Du mal in den Sound-Einstellungen von Windows die Aussteuerung überprüft? Bei WinXP z.B. unter

Systemsteuerung > Sounds und Audiogeräte > Karteikarte "Audio" > Soundaufnahme > Button [Lautstärke]

zu finden. Wie hast Du denn überhaupt den Plattenspieler an den Line-In der Soundkarte angeschlossen - doch hoffentlich nicht direkt?!
Du musst in jedem Fall einen speziellen Phono-Verstärker dazwischen schalten, sonst haut das nicht hin - Aussteuerung hin oder her.
Ein Phonoverstärker ist in jedem handelsüblichen HiFi-Verstärker oder Receiver integriert.

CU
Olaf

Notnagel Nachtrag zu: „Problem mit Steinberg clean plus 4.0 Musik ist kratzig und über“
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Hallo Olaf,
Das mit dem Vorverstärker weiß ich auch. Deshalb habe ich die Version mit dem dazugehörigen Pre-Amp vorverstärker gekauft. Der Plattenspieler ist auch in Ordnung und ich habe die Sound- Einstellungen überprüft. Da ist alles OK.

Was könnte es sonst noch sein???

Aber Danke für Deine Antwort

Olaf19 Notnagel „Hallo Olaf, Das mit dem Vorverstärker weiß ich auch. Deshalb habe ich die...“
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Hmmm... dann scheint hardwareseitig alles in Ordnung zu sein. Was passiert denn, wenn Du den PreAmp so weit herunterregelst, dass keine Übersteuerungen mehr zu hören sind? Ist der Sound dann zu leise? Wenn ja: Wie klingt es dann, wenn Du den Sound am Rechner wieder lauter stellst - wird dann der Rauschpegel angehoben?

Sorry - bin in diesem Fall ein wenig mit meinem Latein am Ende. Fern-Diagnosen sind bei Audioproblemen immer so'ne Sache - man hört's ja nicht als mitlesender User dieses Boards ;-)

CU
Olaf

Zorngiggel Notnagel „Problem mit Steinberg clean plus 4.0 Musik ist kratzig und über“
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Hmm...
@Olaf19: Wie immer liegst Du auch hier goldrichtig, ja, wenn...der verwendete Plattenspieler ein Magnet- und nicht etwa (!) ein (antikes)Kristallsystem hat. Im letzteren Fall darf natürlich der mit der "Plus"-Software von Steinberg gelieferte Phonoverstärker mit integriertem Entzerrer n i c h t verwendet werden, da die Impedanz und mithin die Ausgangsspannung für jenen Verstärker viel zu hoch sind.

Bei Magnetsystemen gilt: Der Phonoverstärker weist sowohl bei "IN" (Eingang des Plattenspielers), als auch bei "Out" (Ausgang zu der Klinkenbuchse "Line In" des mainboardseitigen Soundmoduls) 3 Voreinstellungen aus, nämlich Hoch, Mittel oder Niedrig (das Ganze natürlich in Englisch und abgekürzt). Versuchsweise sollte Notnagel die 9 Einstellmöglichkeiten des Verstärkers mit "Low" sowohl bei "In" als auch bei "Out" zunächst durchtesten. Hier dürfte aber der leider unvermeidbare Brummanteil unverhältnismäßig hoch sein, sodass sich vielleicht ein höherer Eingangs- bzw. Ausgangslevel empfiehlt. Ich weiss, die Einstellungen sind schwierig und erfordern einiges an Musikalität.....

Noch ein kleiner Tipp: Für das Rippen von Schallplatten benutze ich lieber das Steinberg-Programm "WaveLab", ohne hierfür einen triftigen Grund angeben zu können....

Die Feinregelung des Aufnahmesounds muß natürlich nach einem (Doppel-)Klick auf das Lautsprechersymbol neben der Uhr erfolgen.

errare humanum est

Olaf19 Zorngiggel „Hmm... @Olaf19: Wie immer liegst Du auch hier goldrichtig, ja, wenn...der...“
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Mit "PreAmp" hatte ich Notnagels HiFi-Phono-Verstärker gemeint - nicht die in Clean integrierte Software-Lösung! Ist vielleicht nicht ganz deutlich geworden...

CU
Olaf

Zorngiggel Notnagel „Problem mit Steinberg clean plus 4.0 Musik ist kratzig und über“
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An dieser Stelle wäre ein weiteres Posting von Notnagel vonnöten, in dem er seine elektroakustische Anlage mal näher beschreibt. Olaf hat zurecht darauf hingewiesen, dass die bemängelten Übersteuerungen wohl überwiegend aus dem Vorverstärkerbereich (Phonoeinheit) herrühren und dort bekämpft werden müssen. Sind sie erstmal entstanden, können sie nicht mehr mit einer Software behoben werden.

Für jetzt abschließend - mein Bett "brennt" bereits - sei noch erklärt, dass zu Steinbergs Clean Plus 4.0 eine Phonoeinheit gehört, deren Einstellung ich in meinem vorigen Posting sicher ausführlich genug beschrieben habe.

Wenn ich mich recht erinnere, wurde in diesem Forum schon vor etwa 3 Jahren, also im letzten Jahrhundert, gründlich über die Archivierung von Schallplatten und Tapes diskutiert. Vielleicht läßt sich wesentliches noch im Archiv finden??

Olaf19 Zorngiggel „An dieser Stelle wäre ein weiteres Posting von Notnagel vonnöten, in dem er...“
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Genau, Zorngiggel! Der Archivtisch ist für dieses Thema reichlich gedeckt:

Mein persönlicher Lieblingsthread zum Thema...
...und hier hat 'rill' mal wieder ganze Arbeit geleistet.

Sag mal, wie ist eigentlich die Qualität von Steinbergs integriertem Phono-PreAmp? Da ich keinen Plattenspieler mehr besitze (meine Erfahrungen mit Vinyl und Computer datieren von 1999 :-) und auch nur eine sehr alte Version von Clean besitze (2.0 zum Ramschpreis von 10 €) habe ich nicht so die Möglichkeit, das mal auszutesten.

Es mag ein Vorurteil sein - aber ich hättte ein besseres Gefühl, mit einem "richtigen" Phonoverstärker in die Soundkarte reinzugehen, als direkt vom Plattenspieler mit einem Minimalpegel, der dann erst im Rechner digital hochgepowert wird.

Aber ich will den Steinberg-Entwicklern nicht unrecht tun... und überhaupt: Errare humanum est ;-)

CU
Olaf

Zorngiggel Notnagel „Problem mit Steinberg clean plus 4.0 Musik ist kratzig und über“
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Das waren noch Zeiten, Olaf, als ein Röhren-Stereo-Verstärker mindestens mit 2x EF86, 2x ECC83 und 4x EL84 bzw. EL34 bestückt war. Gott sei Dank werden sie heute noch im Raum Offenbach/Main meisterhaft hergestellt. Ihr Sound ist mit heutigen Entwicklungen nicht zu vergleichen.

Damals zumindest bestand die Möglichkeit, ein Tonband- und/oder Tape-Gerät einzuschleifen. Jenen Signalausgang kann man jetzt z.B. mit Line-In der PC-Soundkarte verbinden. Der Vorteil ist, dass bei dieser Schaltung die Entzerrerkomponenten des Verstärkers einen nahezu linearen Frequenzgang des Plattenspielers mit z.B. einem Shure-Magnetsystem gewährleisten und das auf einem sehr kurzen Weg. Die Messblätter des PPA-1 (Phonoeinheit) der Steinberg-Ingenieure weisen vielleicht die besseren Werte aus, es ist aber halt ein seperater Entzerrer-Vorverstärker, dessen Ausgangsleitung trotz bester Abschirmung im Induktionsumfeld des PCs einigen Einstreuungen ausgesetzt sein mag. Der große Vorteil der Steinberg-Lösung ist aber die geringe Größe des Gerätes und seine Stromversorgung via USB, sodass ich es mir ohne Reue "geleistet" habe.

Deine von Dir selbst abgelehnte Möglichkeit, das verzerrte etwa 2 mV - Ausgangssignal eines Plattenspielers mit Magnetsystem mit 60 mV - Line-In des PCs direkt zu verbinden, halte ich gleichfalls für nicht machbar.

Grundsätzlich ist eine Qualitäts-Diskussion wie hier nur in der Theorie sinnvoll, in der Praxis eines normalen (!) Hi-Fi - Fans dürfte sie kaum eine Rolle spielen. Etwas anderes gilt natürlich im Tonstudio und im profesionellen Einsatz auf der Bühne.