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IDE-Platten an SCSI-Controller

netport / 7 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo zusammen,

habe einen Fileserver ergattert, gibts da ne möglichkeit IDE-Platten
an den SCSI-Controller einzusetzen?

MfG Netport.

Anonym netport „IDE-Platten an SCSI-Controller“
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nö, leider nich

MFG IVI

Herman Munster netport „IDE-Platten an SCSI-Controller“
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Gibt es: z. Bleistift bei Conrad und bei www.hantz.de, für ca. 100€ pro Laufwerk. Die Konverter werden auf den EIDE-Anschluß draufgesteckt und das SCSI-Kabel zum Controller. Es gibt interne und externe, 50- und 68polige Ausführungen. Es sind absolut keine Treiber erforderlich, weswegen die Konverter für jedes SCSI-fähige Betriebssystem passen.

Funktionieren tut es absolut prächtig, wenngleich die für SCSI zu erwartende Leistung selbstverständlich NICHT zu erreichen ist (weil es ja EIDE IST und NICHT reinrassiges SCSI!), dafür sind wenigstens die Kosten moderat. Zudem muß die Datentransferrrate im SCSI-Controller heruntergesetzt werden für die konvertierten EIDEs, sonst kommt es zu Aussetzern und Datendurchwurschtelungen - Datenmurks also.

Ergo: für "Allerweltsrechner" durchaus zu gebrauchen, für alles, was irgendwie mit "Servern" zu tun hat: FINGER WEG! Da sollte es wirklich echtes SCSI sein, auch wenns scherzhaft teuer ist. Dazu kommt noch, daß EIDE-HDs nicht für 24-Stunden-365-Tage-Dauerbetrieb gebaut werden, wohl aber SCSI-Laufwerke, soweit ich weiß, ALLE Modelle aller Hersteller.

Einen Nachteil, der aber keiner ist, sollte man kennen: zumindest bei meinen 3 Konvertern erkannte der Controller beim LowLevel-Formatieren bei allen drei 80GB großen Maxtor EIDE-HDs nur den über 64GB hinausgehenden Kapazitätsanteil, konkret waren es ca. 18GB. Die LL-Formatierung dauerte jedesmal über 6 Stunden. Verifying nochmal ne knappe Stunde, aber ohne Fehlermeldung und bei mehrfach überlaufender Fortschrittsanzeige. Danach wurden alle EIDEs als SCSI vorbehaltlos akzeptiert und funktionieren nun schon Jahre problemlos.

Noch ein Problemchen. Klönnte sein, daß das Layout der 50poligen Platine inzwischen geändert wurde, aber meine ragen, hinten aufgesteckt, etwa 1 cm nach links über, was ggf. Platzprobleme mit etwas zu schamlen Gehäusen verursachen könnte. Die 68polige Ausführung sollen so breit wie ein 3,5"-Laufwerk, sodaß dieses Problem dort nicht existiert.

Und ein letztes Problem. Lt. Fa. Hantz kann man JEDES EIDE-Gerät damit nach SCSI-konvertieren, z.B. auch Brenner. Da aber viele Brennprogs direkt auf die Hardware gehen und sich die Infos direkt dort angreifen, könnte ein Brennprog ins Stottern kommen, wenn ein SCSI-Brenner anwesend ist, der sich dann aber mit EIDE-Daten meldet (was er macht, denn es IST ja nach wie vor einer!). Dummerweise gab es keine Angaben, welche Hard/Software das Problem hat. HDs jedenfalls sollten durch die Bank problemlos sein.

Nochmal: für einen Server lieber nicht, für einen "Allerweltsrechner" ohne weiteres einsetzbar.

Mrs. Software Herman Munster „Gibt es: z. Bleistift bei Conrad und bei www.hantz.de, für ca. 100€ pro...“
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Ach Herrmann, natürlich werden ALLE IDE-Platten für 365-Tage und 24-Stunden Dauerbetrieb gebaut, kannst du auch in der c't nachlesen. Du beziehst dich wahrscheinlich auf die aufgebauschten Meldungen über IBM-Platten, die nur 11 Stunden am Tag laufen dürfen. Ist natürlich absoluter Quatsch. Das betrifft die MTBF, soll heißen, die MTBF von 100000 (= 11,5 Jahre!) Stunden gilt bei einem solchen Betrieb. Des weiteren ist es natürlich so, das der Umsetzer von IDE nach SCSI die Leistung der HDs deutlich verschlechtert, im übrigen sind IDE-Platten bei gleicher Größe mindestens genauso schnell wie SCSI, meist sogar schneller. SCSI-Platten mit 10000 oder gar 15000 UpM sollten tunlichst weit weg jeder Arbeitsstätte laufen, das Geraäusch hältst du sonst nicht aus. Wohl war ist, das du in einem SCSI-System problemloser mehr als 4 Platten unterbringen kannst. Zitat aus c't 8/2002 Seite 196: Kurze Zugriffszeiten einhergehend mit hohen Datentransferraten versprechen eigentlich hohe Performance. Allerdings nicht gerade im Desktop-Bereich - wie die Hersteller auch selbst sagen. Hier wirkt anscheinend der Kommando-Overhaed der SCSI-Laufwerke bei kleinen Bolckgrößen als Leistungsbremse. Zitat Ende. Man sollte also nicht immer sofort SCSI lebe hoch rufen, sondern immer abwägen: Brauche ich das teure Zeug wirklich (die gleichen Platten als IDE und als SCSI haben einen immensen Preisunterschied, und das nur wegen einer etwas anderen Steuerelektronik)

Pfützner Mrs. Software „Ach Herrmann, natürlich werden ALLE IDE-Platten für 365-Tage und 24-Stunden...“
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Mit dem Dauerbetrieb bei IDE bist Du, genauso wie die c't, im Irrtum. Die schrieb vor einiger Zeit auch schon mal das sich IDE- und SCSI-Platten nur im Interface unterscheiden, welch ein hervorragender Unsinn. Bezüglich SCSI hat die c't nur sehr wenig Ahnung. Wobei ein wesentlicher Unterschied in den Test's der c't auch vermerkt ist, und zwar als "Q" für Tagged Command Queuing. Was das bedeutet haben die aber nicht verstanden. Dahinter verbirgt sich die Tatsache das SCSI-Platten selbständig bis zu 64 E/A-Prozesse verwalten und ausführen, IDE-Platten schaffen grade mal einen einzigen, die restlichen 63 müßte in dem Fall die CPU verwalten - nur bei soviel Last "steht" jeder IDE-Rechner. Mit mehreren gleichzeitig laufenden Prozessen (Alltag unter aktuellen Betriebssystemen) sind selbst ältere SCSI-Platten schneller als aktuelle IDE, weil erstere mehrere Prozesse gleichzeitig abarbeiten können, nur wird das von keinem Benchmark gemessen. Bei der c't läuft der Test unter DOS und das führt immer nur einen Prozeß aus, entsprechend hoch ist auch der Commando Overhead, unter aktuellen Multitasking-Systemen sieht das anders aus, hier ist wiederum SCSI im Vorteil, da bei IDE jeder Prozeß einzeln angefordert werden muß. Aktuelle 10000-er und 15000-er SCSI-Platten sind zudem kaum lauter als die IDE-Modelle. Jeder neuere IDE-Rechner mit UDMA-100 von Freunden und Bekannten ist bei plattenintensiven Anwendungen langsamer als mein UW-SCSI-System mit 40MB/s Bandbreite. Dabei läuft der auch wesentlich stabiler als mit IDE.

Es hat seinen Grund das Seagate seine Platten folgendermaßen einordnet. Desktop PC (alle IDE) für Low End Desktop, alles andere, kleine, mittlere, Hochleistungsserver und Workstations ausschließlich SCSI.

Von der MTBF direkt auf die Lebensdauer zu schließen ist ebenfalls falsch. Lebensdauer ist bei neueren Seagate 5 Jahre, egal ob SCSI oder IDE, aber nur SCSI im Dauerbetrieb! 5 Jahre heißt nicht das die Platten dann "plötzlich" kaputtgehen, ihre Weiterverwendung ist aus Gründen der Datensicherheit nicht empfehlenswert. Für die IDE-Platte der anderen Herstellern gelten meines Wissens max. 3 Jahre Service Life. Wer auf seine Daten Wert tut also gut daran nach Ablauf der Service Life neue Platten zu kaufen.

Mrs. Software Pfützner „Mit dem Dauerbetrieb bei IDE bist Du, genauso wie die c t, im Irrtum. Die...“
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Irrtum, lieber Pfützner. Die c't hat ihren Test auf Windows umgestellt, vielleicht solltest du die Artikel doch mal komplett lesen. Und MTBF bedeutet eine mittlere Dauer bis zum Auftreten von Fehlern, und zwar durch Extrembelastung von einzelnen HDs (keiner lässt tausend Platten 5 Jahre lang laufen, um solche Werte zu ermitteln). Werte aus der c't 8/2002 Seite 199:
SCSI IBM Ultrastar 73 LZX 10.000 UpM Index 14,6
SCSI IBM 36Z15 15.000 UpM Index 13,0
IDE IBM Deskstar 120 GXP 7.200 UpM Index 15,6
bei Maxtor ist SCSI schneller, bei Seagate wieder IDE, aber deutlich: 7,6 zu 10,7.

Wie du siehst, haben deine Kollegen wohl 5400er Low-End-platten oder sind nicht in der Lage, ihr System ordentlich zu konfigurieren. Ich kenne auch jemanden, der vor etlichen Jahren schon davon überzeugt war, sein 2x SCSI-CD-Laufwerk sei schneller als 4x IDE. Er hat allerdings den völlig falschen Test verwendet....

Pfützner Mrs. Software „Irrtum, lieber Pfützner. Die c t hat ihren Test auf Windows umgestellt,...“
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Ich hab die letzten ausgaben gar nicht. Aber genauer als früher scheinen die Ergebnisse nicht auszufallen. Offenbar wird aber wieder nur ein E/A-Prozeß gemessen und da ergibt sich kaum ein Unterschied.
Der alte Test für den gewichteten Mittelwert war ja total weltfremd, gemessen in einem 6MB großen Bereich in der schnellsten Medienzone. Passen alle Deine Daten in einen 6MB großen Bereich? Die Index-Ergebnisse scheinen wieder auf ähnlichem Unsinn zu beruhen.

Bezüglich MTBF ist richtig was Du schreibst, nur Deine Folgerung auf 11,5 Jahre Betriebszeit ist falsch. Die MTBF nimmt im Lauf der Zeit deutlich ab, sowohl durch mechanische als auch elektronische Alterung.

Die Bekannten haben teilweise auch 7200-er Platten und die Systeme sind ordentlich konfiguriert, teilweise von mir selbst.

KOV netport „IDE-Platten an SCSI-Controller“
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Hallo netport,

das kommt ganz darauf an, was Du ausgeben möchtest. Adapter gibt es - wie Herman Munster (Gru&szlig) schon schreibt - durchaus im Handel zu Kaufen. Stellt sich nun die Frage, wieviele IDE-Laufwerke denn nun eingesetzt werden sollen. Lohnt sich das ganze? Alternativ wäre das Ersteigern von "kleineren" SCSI-Festplatten z.B. bei ebay denkbar. Ab mindestens drei (möglichst gleich großen) Festplatten köntest Du dann ein RAID5-Array einrichten.

Gruß

KOV