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News: Contra Internet-Drosselung

Online-Petition für Netzneutralität erfolgreich gestartet

Michael Nickles / 14 Antworten / Baumansicht Nickles

Eine gerade angelaufene Bundestagspetition fordert ein Gesetz, dass Internetanbieter in Deutschland dazu zwingen soll, sich zur Netzneutralität zu verpflichten. Alle Datenpakete von Nutzern sollen unabhängig von ihrem Inhalt und ihrer Herkunft gleich behandelt werden. Insbesondere wird gefordert, dass Internetanbieter Inhalte, Dienste und Dienstanbieter nicht künstlich ausbremsen oder blockieren dürfen.

Deutscher Bundestag Petitionen: die Petition mit der Nummer 41906 läuft noch bis 18.6.2013. Kurz nach Start haben bereits über 14.000 Teilnehmer online unterzeichnet. Damit die Petition zustande kommt und im Bundestag diskutiert werden muss, sind 50.000 Teilnehmer nötig.

Die werden wohl auch zustande kommen, aber hier gilt: je mehr, desto besser um den Druck zu erhöhen. Denn ein Knackpunkt bei den seit 2005 eingeführten "E-Petitionen" ist, dass sie auch bei erreichter Teilnehmerzahl mit einer Zweidrittelmehrheit vom Bundestagsausschuss abgelehnt werden können (Details dazu auf Wikipedia).

Gegner der bevorstehenden "Internet-Drosselung" können sich hier an der Petition beteiligen: Mitzeichnen der Petition 41906.

Hintergründe zur Sache auch hier: Report: Internet-Drosselung - mit Vollgas in die Flatrate-Falle

Michael Nickles meint:

Auf jeden Fall lesenswert ist die Begründung der Petition. Das Problem bei dieser Drosselung ist weniger die Drosselung selbst, oder dass "ungebremstes" Internet halt teurer wird. Das Problem ist, dass Internetanbieter eigene Dienste bevorzugen und "Konkurrenten" gezielt ausbremsen können.

Das kann zu einer fatalen Benachteiligung des Wettbewerbs führen. Und vor allem zu einer Undurchschaubarkeit der jetzt schon geisteskrank chaotischen "Tarifpakete". Wenn die "Drosselung" nicht gestoppt wird, dann wird man sich künftiger noch schwerer tun, Internetanbieter vergleichen zu können.

Der eine wird damit werben, dass man monatlich 10 Filme in HD aus seiner Online-Videothek gratis angucken kann. Der nächste wird damit werben, dass bei ihm Youtube nicht gebremst wird (und im Kleingedruckten dazuschreiben, dass ab dem 10ten Youtube-Clip nur noch Gucken in niedrigster Handy-Bildqualität möglich ist).

Jeder Wahnsinn ist nicht nur denkbar - er wird kommen.
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Xdata Michael Nickles „Online-Petition für Netzneutralität erfolgreich gestartet“
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Als Argument wird aufgeführt, einige User laden zu viele DVDs bzw. Videos runter..
Dabei wird vergessen -
ohne Streaming geht ja heute nichts.
Der ARD ZDF Deutschlandradio Deutschlandradio Beitragsservice, um nur einen zu nennen,
ruht sich ja auch auf den Früchten der Internetbandbreite - genauer dem Datenvolumen aus.

Alles verbraucht, erstmal angerechnet, Datenvolumen!

Eigentlich fast egal
-- ob man was (runter) lädt oder nur anschaut.

Erst wird schnelles Internet, VDsL .. ja Entertain ..Sat-internet .... Glasfaser
massiv beworben
-- und dann soll man`s nicht nutzen dürfen.......


PS:

Die die Facebook nutzen wären momentan kaum betroffen..
Soll laut Auskunft einiger User zur Zeit so lahm sein - ein 56K Modem reichte.

So langsam um  es schon als  unfair zu betrachten,
Ein Beispiel wie es aussehen könnte -- bei ganz gemeiner Beschränkung der Bandbreite.

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mi~we Michael Nickles „Online-Petition für Netzneutralität erfolgreich gestartet“
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Die 50.000 sind schon erreicht:
http://www.golem.de/news/telekom-bundestagspetition-gegen-drosselung-erreicht-50-000-1305-99428.html
Natürlich wird auch weiter gemutmaßt, was nun eigentlich hinter diesen Drosselungsplänen steckt:
http://www.golem.de/news/drosselung-die-maer-vom-teuren-traffic-oder-wie-viel-kostet-ein-gbyte-1305-99300.html

Das Problem bei dieser Drosselung ist weniger die Drosselung selbst, oder dass "ungebremstes" Internet halt teurer wird. Das Problem ist, dass Internetanbieter eigene Dienste bevorzugen und "Konkurrenten" gezielt ausbremsen können.
In diese Richtung spekuliert auch der Golem-Artikel:
"Die geplante Drosselung erscheint vor diesem Hintergrund nur sinnvoll, wenn es darum geht, die Kostenverteilung zu verschieben, weg von den Endkunden, hin zu den Inhalteanbietern."
"Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum." (Marc Aurel)
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torsten40 mi~we „Die 50.000 sind schon ...“
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weg von den Endkunden, hin zu den Inhalteanbietern."
Bestimmt nicht. Meine Vermutung ist da eher, dass die 2x abkassieren. Beim Endkunden, und beim Anbieter der jeweiligen Platformen, und wer nicht zahlt, dessen Dienst, kommt halt langsamer.
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torsten40 Michael Nickles „Online-Petition für Netzneutralität erfolgreich gestartet“
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Weit über fast 70.000 Unterzeichner innerhalb kürzester Zeit spricht doch Bände.

Ein Unterzeichner!

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Systemcrasher torsten40 „Weit über fast 70.000 Unterzeichner innerhalb kürzester ...“
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Weit über fast 70.000 Unterzeichner

Genaugenommen sind es bis jetzt zwischen 68.000 und 69.000, was immer Du auch mit "Weit über fast 70.000" meinst. :D

Ein weiterer Unterzeichner (mehr).
Null Toleranz f?r Intoleranz
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Olaf19 Systemcrasher „Genaugenommen sind es bis jetzt zwischen 68.000 und 69.000, ...“
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Ein weiterer Unterzeichner (mehr).

Ich bin noch etwas unschlüssig, ob ich das mit unterzeichnen soll.

Als ich neulich zum ersten Mal von dieser Petition las, konnte ich zunächst überhaupt keinen Zusammenhang zum Thema Netzneutralität erkennen. Nach den Überlegungen von Mike wurde es mir etwas klarer, und doch - ein Rest von Skepsis bleibt.

Ist demnach jedes Tarifmodell, das keine Flatrate beinhaltet, also z.B. auch alle Volumentarife auf Smartphones u. dgl., als "Anschlag" auf die Netzneutralität zu verstehen? Für mich ist das in erster Linie ein Deal zwischen Kunde und Provider: der Kunde will nicht so viel bezahlen und bekommt dafür nur eine begrenzte Bandbreite zur Verfügung gestellt.

Wenn ich auf meinem Smartphone die erlaubten 200 MB verbraten habe, werden *alle* Inhalte gedrosselt, nicht nur ganz bestimmte bzw. die einen ja und die anderen nein. Also auch auf die Vodafone-Website käme ich dann nur noch mit gedrosselter Leistung. Von einer Verletzung der Netzneutralität könnte man ja erst dann sprechen, wenn diesbezüglich Unterschiede gemacht werden.

CU
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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torsten40 Olaf19 „Ich bin noch etwas unschlüssig, ob ich das mit ...“
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"Der ehemalige Monopolist will vor allem ein Zwei-Klassen-Internet einführen, bei dem künftig nicht nur Nutzer, sondern auch Anbieter an die Telekom zahlen."
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/flatrate-drosselung-wie-die-telekom-das-zwei-klassen-netz-durchsetzt-a-899464.html

"Der Konzern will künftig für schnelle Datendurchleitung auch von Anbietern kassieren."
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/kartellamt-befragt-telekom-zur-dsl-bremse-a-899921.html

lässt sich eigendlich überall nachlesen. Kann, oder will ein Anbieter nicht an die Telekom zahlen, werden deren Packete langsamer versendet.

Hier kann nicht mehr von einer Netzneutralität gesprochen werden!

https://www.youtube.com/watch?v=bNw_2SSiVtE


Zu den neuen Traifen:
Wenn wir wieder zurück zu den Volumentarifen kommen, können wir wieder einige hochkonjunktur. der Dailer, und "OK" Seiten erleben. Dann gibt es nicht nur Abzockanwälte, sondern auch wieder Abzockseiten.
Also sind wir wieder quasi in der Steinzeit des Internets.

Oh Man oh man, ich rieche wieder neue alte Verdienstmöglichkeiten, um an schnellen Reichtum zu kommen :)






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winnigorny1 torsten40 „Der ehemalige Monopolist will vor allem ein ...“
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Righty, right, Torsten! Das stinkt irgendwie nach kräftigem Absahnen!

Gruss aus dem schoenen Hamburg, Winni
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Olaf19 torsten40 „Der ehemalige Monopolist will vor allem ein ...“
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Wenn wir wieder zurück zu den Volumentarifen kommen, können wir wieder einige hochkonjunktur. der Dailer, und "OK" Seiten erleben. Dann gibt es nicht nur Abzockanwälte, sondern auch wieder Abzockseiten.

Der Name "Dialer" sagt es schon: das war seinerzeit möglich aufgrund von per Telefonnummern hergestellten Wählverbindungen. Das ist kein generelles Argument gegen Volumentarife.

So verkehrt finde ich dieses Gebührenmodell nicht. Ich zahle doch auch nicht im Supermarkt für jeden Einkauf pauschal 50 EUR, egal wie voll der Einkaufswagen ist. Würde sich in meinem Fall auch gar nicht lohnen - für andere Leute sicherlich schon. Und in meinem Fall durchaus fürs Internet.

Zum eigentlichen Thema: danke für die Links, jetzt wird vieles klarer - bis auf eine Sache: "die Telekom will zukünftig auch von Anbietern kassieren" - da frage ich mich, auf welcher Rechtsgrundlage soll dies geschehen? Wenn der Telekom wirklich Gelder zustünden, warum verlangen sie die nicht schon immer?

Und schließlich: es gibt Millionen Websites im Internet - theoretisch müssten die dann alle zahlen. Das ist aber speziell im Fall der vielen privaten Homepages oder Webauftritte von Kleinunternehmen gar nicht machbar. Also wird sich die Telekom, wenn überhaupt, ein paar Rosinen herauspicken.

Damit wären wir dann wieder bei der Netzneutralität.

CU
Olaf
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Borlander Olaf19 „Der Name Dialer sagt es schon: das war seinerzeit möglich ...“
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Im Supermarkt hängen die Kosten auch klar von Deiner Einkaufsmenge ab.

Bei Internetzugang hast Du vor allem Fixkosten dafür dass irgendwo eine Leitung rumliegt. Das Legen ist schon mal extrem teuer. Wie teuer der Betrieb einer solchen Leitungsverbindung ist hängt dann noch ein bisschen von der bereitgestellten Bandbreite ab. Die Hardware für VDSL50 ist vermutlich noch ein bisschen teurer als für DSL6000 und braucht vielleicht geringfügig mehr Strom. Diese Kosten fallen aber unabhängig davon an, ob 1Byte oder 1TByte übertragen werden. Die Kosten der Backbone-Infrastruktur hängen nur  davon ab welche Maximale-Bandbreite benötigt wird.

Will man tatsächlich die benötigte Maximal-Bandbreite reduzieren so wäre es sinnvoller Tarife anzubieten deren Geschwindigkeit tageszeitabhängig ist…

Gruß
bor

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Olaf19 Borlander „Im Supermarkt hängen die Kosten auch klar von Deiner ...“
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Bei Internetzugang hast Du vor allem Fixkosten dafür dass irgendwo eine Leitung rumliegt. Das Legen ist schon mal extrem teuer. [...] Diese Kosten fallen aber unabhängig davon an, ob 1Byte oder 1TByte übertragen werden. Die Kosten der Backbone-Infrastruktur hängen nur  davon ab welche Maximale-Bandbreite benötigt wird.

Okay... dann habe ich die Bedeutung des Fixkostenanteils etwas unterschätzt.

Wo wir gestern gerade das Thema Volumentarife hatten: richtig fies fand ich immer die Tarife, die weder "flat" noch "Volumen" waren, sondern zeitabhängig. Das ist mir zu AOL-Zeiten schon ein, zwei Mal passiert, dass ich Einkaufen gegangen bin und vorher vergessen habe, die Internetleitung zu trennen. Für fast null Gegenleistung relativ viel Geld bezahlt, ohne dass dem Provider wirklich nennenswerte Kosten entstanden wären. Naja, lang ist's her.

CU
Olaf
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torsten40 Olaf19 „Der Name Dialer sagt es schon: das war seinerzeit möglich ...“
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Natürlich ist ein Dailer, oder einer diese "OK" Seiten, in der heutigen Form nicht mehr anwendbar, und müssten dann an den neuen Tarifen/Zugangspunkten weiter entwickelt werden.

Das mit dem Einkauf hat Bor schon sehr gut erklärt. hätte es nicht besser machen können.

Wenn der Telekom wirklich Gelder zustünden, warum verlangen sie die nicht schon immer?
Der Telekom geht es hier ausschließlich um Gewinnmaximierung, nicht mehr und nicht weniger (Meine Meinung)
Und schließlich: es gibt Millionen Websites im Internet - theoretisch müssten die dann alle zahlen. Das ist aber speziell im Fall der vielen privaten Homepages oder Webauftritte von Kleinunternehmen gar nicht machbar. Also wird sich die Telekom, wenn überhaupt, ein paar Rosinen herauspicken.
 
Und jeder Anbieter kann sich natürlich das bevorzugte "Kasse A" Netz leisten, und zahlt an die Telekom.

Ein Unternehmen wie Google/Youtube zahlt, damit deren Leitungen ungehintert weiterhin durchs Netz sausen, und auf den Trafficzähler der Nutzer kommt. Eine andere Seite, bsp nickles.de, Golem.de, or what ever, nimmt diesen neuen Service nicht in Anspruch, und diese anfallende Traffic, kommt auf den Zähler der Nutzer. (naja eigendlich will die Telekom, dass nur Google zahlt)
Das ist schon seit Jahren bekannt:
http://www.neunetz.com/2010/03/22/angriff-auf-netzneutralitaet-telekom-will-dass-google-zahlt/
http://www.zeit.de/digital/internet/2013-02/leistungsschutzrecht-internetprovider-netzneutralitaet

Erpresserisch musste Google auch bereits zahlen
http://www.computerbase.de/news/2013-01/google-zahlt-durchleitungsentgelte-an-orange/
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/frankreich-google-zahlt-fuer-durchleitung-von-youtube-videos-a-878998.html

Hier ist keine Gleichbehandlung der Pakete, den die Netzneutralität aber vorsieht/vorschreibt
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torsten40 Systemcrasher „Genaugenommen sind es bis jetzt zwischen 68.000 und 69.000, ...“
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Ich sollte mich von Samstags nachts vom Netz fernhalten ;)

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Alibaba torsten40 „Ich sollte mich von Samstags nachts vom Netz fernhalten“
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Das ist mir Alles viel zu theoretisch, auch wenn ich denke, dass Ihr (auch) Recht habt. Ich halte es eher mit XDatas Argumentation "erst immer schnelleres Internet beworben, und jetzt, bei Nutzung, rückrudern" - nix da. Wenn die mir eine Flatrate anbieten und ich für diese Flatrate zahle, dann gedenke ich die auch zu nutzen, wie es mir beliebt ! Ich "schlucke" schon diese "bis zu"-Klausel, mit der schon ein Teil des bezahlten Volumens verdunstet, nach einseitigem Belieben des Anbieters. Was glaubt Ihr, würden die Anbieter sagen, wenn ich im Vertrag den Passus wünsche, "Ich zahle monatlich bis zu XXX Euro" ?

Bei der Telekom denke ich langsam, dass die glauben, endlich den finalen Trick gefunden zu haben, um den verbliebenen Rest ihrer Kunden auch noch zu vergraulen. Das letzte verbliebene Häuflein der Standhaften hat ja wirklich Alles bis dato ertragen. Wie bei der FDP, hehehe. Vielleicht sinds ja auch reiche Auslandsbürger, die ein Haushaltskonto vergessen haben oder sowas... ? ;-)

Alibaba

Win11 pro 64, Ryzen 5 5600G, Gigabyte B550 X V2, DDR4 16GB RAM, SSD Crucial 500 GB, MSI Geforce GTX 1050 2GT OC und 2xSATA3-HD + 1xeSATA-HD mit insges. 7,5 TB, NT Cooler Master Silent Pro Gold 1000W, Monitor Samsung Syncmaster 24"
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