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News: Contra verlogene Angebote

Irreführende Flatrate-Werbung erfolgreich bekämpft

Michael Nickles / 19 Antworten / Baumansicht Nickles

Die Zeit, als Flatrate noch ein definierter Begriff war, ist lange vorbei. Ursprünglich war damit "unbegrenzt und ohne Limits" gemeint. Dann ist es für die Anbieter normal geworden, tief im Kleingedruckten ihre "Flatrates" neu zu definieren.

Generell wird inzwischen jedes noch so unverschämte Getrickse angewandt um beliebige Angebote als "Flatrate" zu bezeichnen. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen meldet jetzt ein erfolgreiches Vorgehen gegen irreführende Flatrate-Werbung.

Die Verbraucherzentrale hat festgestellt, dass Flatrates für Telefonieren, Surfen oder SMS-Schreiben oft eine unbegrenzte Nutzung zum Pauschaltarif und somit Schutz vor Rechnungsexplosionen versprechen. Erst das Kleingedruckte verrät dann, dass es Einschränkungen gibt.

Eine Einstweilige Verfügung wurde vom Landgericht Koblenz (Az.: 1 HK O 100/12 – nicht rechtskräftig) beispielsweise gegen die 1&1 Mail & Media GmbH (web.de) verhängt. Es wurde ihr untersagt, weiterhin einen Mobilfunktarif als "SMS-Flat" zu bewerben. Denn: die Flatrate galt nur für 1.000 SMS pro Monat, alle weiteren sollten extra kosten.

In zwei weiteren Fällen knickten die Anbieter ohne Nachhilfe der Justiz ein und besserten ihre Angebote nach. Vodafone versprach seine o.tel.o-Angebote nicht mehr mit Festnetz-Flat zu bewerben, wenn das monatliche Entgelt nur 1500 umfasst und jede weitere extra kostet. Als besonders positiv wertet die Verbraucherzentrale, dass Vodafone die Tarifoption jetzt in einen echten Pauschaltarif umgeändert hat und die Bezeichnung "Flat" nun passend sei.

Freiwillig nachgebessert hat auch die Medion AG, die unter anderem Aldi Talk vermarktet. Sie will künftig auf die Tarifbezeichnung "All-In Flat 2.000" und die Werbeaussage "Die Flatrate in alle Netze"  verzichten. Laut Verbraucherzentrale war mit dem Pauschalbetrag nicht jedes Gespräch in jedes Netz abgegolten.

Michael Nickles meint:

Einige hier plärren jetzt garantiert wieder, "wer nicht lesen kann ist selber schuld". Diesen Mist mag ich nicht mehr hören. Es kann nicht sein, dass Verbraucher immer unverschämter mit kilometerlangem Kleingedruckten zermürbt werden.

Durch diese "Stermchen" hinter Preisangaben wird der Wettbewerb zerstört, Preisvergleiche unmöglich gemacht. Weil der Zeitaufwand Tage lang das Kleingedruckte zu vergleichen nicht mehr zu stemmen ist. Wenn irgendwo ein Preis steht, dann will ich, dass dieser Preis gilt. So was wie "nur die ersten 4 Monate 9,95 Euro, dann 19,95" Euro im Kleingedruckten darf nicht sein. Irgendwann hat halt ein Scheißunternehmen damit angefangen und jetzt machen es alle.

Die Verbraucherzentralen sollten da mal einen generellen Hammer draufhauen und sich nicht mit "Kleinkram" beschäftigen. An dieser Stelle noch mal meine ausdrückliche Warnung vor Angeboten für Surfsticks, mobiles Internet. Lesenswertes dazu gibt es hier: Surfstick-Anbieter - Kleingedrucktes eingedeutscht

Karl64 Michael Nickles „Irreführende Flatrate-Werbung erfolgreich bekämpft“
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Hallo Michael,

Wenn irgendwo ein Preis steht, dann will ich, dass dieser Preis gilt.

bin 100% Deiner Meinung!

Gruß
Karl
andy11 Michael Nickles „Irreführende Flatrate-Werbung erfolgreich bekämpft“
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Es darf weiter geträumt werden. Diese Regierung bekommt einfach kein wasserdichtes Gesetz
gebacken.
http://www.golem.de/news/vatm-unternehmen-zocken-trotz-gesetz-weiter-mit-warteschleifen-ab-1209-94281.html
Nichts anderes wird bei den Begriff "Flatrate" passieren, sollte er mal in die Mühlen der Gesetzes-
geber geraten. Gruß Andy

lima2 Michael Nickles „Irreführende Flatrate-Werbung erfolgreich bekämpft“
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ich hoffe dass ganz VIELE! dran bleiben und den "Kleindruckschittern" energisch auf die Birne klopfen! Ich lege heute schon jedes Angebot mit den berühmten Sternen weg. Ich habe nicht Lust und Zeit mich von diesem Quark belästigen zu lassen! lima

Markus Klümper Michael Nickles „Irreführende Flatrate-Werbung erfolgreich bekämpft“
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Im Vergleich zu den mobilen Datenflatrates finde ich, 1000 SMS pro Monat sind schon ein reeller Gegenwert. Das sind mehr als 30 am Tag. Die Teenies der Generation "Klingelton" mag das anders sehen, aber ich finde schon 30 im Jahr nervig.
Vor zehn Jahren waren 1 Gbyte pro Monat ein brauchbarer Kompromiss zu bezahlbarem DSL, und heute bekommt man 300 MByte bei bescheidener Netzabdeckung. Da weiß ich schon warum ich Laufzeitverträge bei der T-Mobile habe. Klar, in punkto Werbung machen die es auch nicht anders, aber die reinen Datenverträge sind doch einigermaßen brauchbar für meinen Bedarf.

Michael Nickles Markus Klümper „Im Vergleich zu den mobilen Datenflatrates finde ich, 1000...“
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Das ist ja das Traurige. Die Angebote sich nicht mal schlecht, es ist gar nicht nötig zu "lügen". Aber sie machen es halt zwangshaftig.

schuerhaken Michael Nickles „Irreführende Flatrate-Werbung erfolgreich bekämpft“
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Träumt mal alle weiter Eure Hoffnungen.
Wenn hier in Deutschland etwas nicht funktioniert, also Pfusch ist,
dann soll es auch nicht funktionieren und Türchen offen lassen.

Denn dazu ist "Vater Staat" ja da:
Den Geschäftemachern die Teppiche auszulegen.

Wählt doch aus Daffke mal 0 % CDU, 0 % SPD, 0,00 % Grüne
und auch 0 % FDP.
Wählt mal aus Daffke die Piraten.
(Unschädlich, weil die Bürokratie ja automatisch weiter rotiert!)
Und dann guckt mal was passiert, wenn zumindest die notorischen
Übeltäter aus den Parlamenten verschwunden sind...

Aber: Auch nur ein Traum...
Denn was ist noch unendlicher als das Weltall?
Richtig: Die Dummheit der Wähler.
Sonst gäbe es keine "Demokratie".

Olaf19 Michael Nickles „Irreführende Flatrate-Werbung erfolgreich bekämpft“
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Einige hier plärren jetzt garantiert wieder, "wer nicht lesen kann ist selber schuld". Diesen Mist mag ich nicht mehr hören.

Dito - ich auch nicht. Der Knackpunkt ist, dass alles, was für den Endverbraucher irgendwie lustig aussieht, in fetten, knalligen Zinnoberlettern hervorgehoben wird und man für den Rest eine Lesebrille braucht. Dieses dumme Getue nervt mich schon seit vielen Jahren. Ein Angebot ist ein geschäftliches Dokument und keine Hilfs-Bild-Zeitung.

Durch diese "Stermchen" hinter Preisangaben wird der Wettbewerb zerstört, Preisvergleiche unmöglich gemacht.

Ich hätte dafür noch Verständnis, wenn es dabei um Sachen ginge, die so individuell gestaltet sind, dass ein Vergleich prinzipbedingt unmöglich ist. Wenn z.B. zwei Autos oder zwei Computer dasselbe kosten, dann muss man bei den Leistungs- und Ausstattungsmerkmalen schon recht tief ins Detail gehen, um entscheiden zu können, ob die Angebote tatsächlich gleich teuer sind oder nicht doch eins mehr fürs Geld bietet.

Bei Telefonie & Internet dagegen ist dieser Budenzauber überflüssig wie ein Kropf. Da gibt es nur Inland oder Ausland, Festnetz oder Mobil - und das war's.

CU
Olaf
RogerWorkman Olaf19 „Dito - ich auch nicht. Der Knackpunkt ist, dass alles, was...“
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Bei Telefonie & Internet dagegen ist dieser Budenzauber überflüssig wie ein Kropf. Da gibt es nur Inland oder Ausland, Festnetz oder Mobil - und das war's.

Richtig. aber es ist  noch nicht so lange her, da gab es beim Telefonieren mit der Wählscheibe noch Orts+Ferntarife. Technisch entwickelt sich Vieles weiter, aber der Gewinn an verkaufter Ware oder Leistung bleibt. Ansonsten gäbe es keine "Demokratie".  Kann es bei der Einkommenspyramide überhaupt eine Demokratie geben? 

http://grundgesetz.wordpress.com/politik/die-ministerien/wirtschaft-und-finanzen/einkommensverteilung-in-deutschland/

Telefonverträge sind doch nur Futter für die großen Fische. Ob mit * oder ohne *, zahlen müssen wir immer.
Olaf19 RogerWorkman „Richtig. aber es ist noch nicht so lange her, da gab es beim...“
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Richtig. aber es ist  noch nicht so lange her, da gab es beim Telefonieren mit der Wählscheibe noch Orts+Ferntarife.

Das ist manchmal echt süß, wenn man mit Angehörigen der älteren Generation telefoniert.

"Jetzt müssen wir langsam Schluss machen - ist ja schließlich ein Ferngespräch". Auch schön: "Wir wollen der Post(!!!) ja nicht zu viel Geld in den Rachen werfen". Fehlt eigentlich nur noch, dass man auf den Mondscheintarif wartet...

Oder umgekehrt: Vor etlichen Jahren habe ich einmal meine Eltern an ihrem Urlaubsort an der Ostsee besucht. Ein Telefon gab es in dem gemütlichen Häuschen nicht, deswegen lieh ich meiner Mutter mein Handy. Und dann wurden ganz fröhlich Belanglosigkeiten ausgetauscht, die man sich ein paar Stunden später am Kaffeetisch sowieso erzählt hätte - da war ich aber sauer. "Wieso, war doch nur ein Ortsgespräch?!" :-D

CU
Olaf
razielkanos Michael Nickles „Irreführende Flatrate-Werbung erfolgreich bekämpft“
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Witziger Fall genau zu dieser Sache:

Ein Bekannter hatte einen Handy Vertrag- SMS Flat - war aber begrenzt auf 200 im Monat, und als er eine neue Freundin hatte, waren es 200 am Tag, und er hat recht blöd drein geschaut am Ende des Monats was aus seiner SMS - Flat geworden war.

Die Sache ging vor Gericht, und es wurde so entschieden, das er die zusätzlichen SMS NICHT (!!!) zahlen musste. Der Richter hat das so begründet, dass zwar irgendwo in dem unendlichen Seiten des Vertrags was von 200 SMS im Monat stand - man aber als Verbraucher davon nicht ausgeht wenn man einen Flat - Vertrag abschließt.

Bis heute hat er diese Sonderwurst in seinem vertrag - ich fand's einfach nur Klasse :D

Michael Nickles razielkanos „Witziger Fall genau zu dieser Sache: Ein Bekannter hatte...“
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Da hat er ein unglaubliches Glück gehabt. Richter mit Hirn sind in diesem Land bei "Techniksachen" ein Ausnahmefall - meinen Erfahrungen nach zumindest.

Olaf19 razielkanos „Witziger Fall genau zu dieser Sache: Ein Bekannter hatte...“
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Bis heute hat er diese Sonderwurst in seinem vertrag - ich fand's einfach nur Klasse :D

Das bedeutet also: nicht nur, dass das Gericht ihn von der Nachzahlung befreit hat, es hat darüber hinaus den Flatrate-Anbieter dazu verdonnert, diesen Leistungsumfang auch weiterhin zu gewähren?

Das finde ich allerdings bemerkenswert. Wenn der Richter entschieden hätte, die Nachzahlung ist nicht gerechtfertigt, aber in Zukunft gilt der Vertrag so wie er auf dem Papier steht, wäre es auch schon nicht schlecht gewesen.

CU
Olaf
dirkj razielkanos „Witziger Fall genau zu dieser Sache: Ein Bekannter hatte...“
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Bis heute hat er diese Sonderwurst in seinem vertrag - ich fand's einfach nur Klasse :D
Jeder Vertrag hat mal ein Ende und dann ist Schluß mit lustig :)
RogerWorkman dirkj „Jeder Vertrag hat mal ein Ende und dann ist Schluß mit...“
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Jeder Vertrag hat mal ein Ende und dann ist Schluß mit lustig :)

Genau das kann man sich zu Nutze machen. genau die beschriebenen 1+1-verträge kann man in Grenzen zu seinem Vorteil aushandeln, mit der macht der fristgerechten Kündigung. Da ei Provider nunmal nicht ohne Kunden ist, so wird sich bei 1+1 darum bemüht, den Kunden weiter 24 monate zu behalten. In meinem fall habe ich bei meiner Tagesflat eine höhere Traffic (inkl).vereinbaren können. bei DSL niedrigere Pauschalgebühren/Monat. Sowas steht natürlich nicht im Internet unter vertragsbedingungen, sondern kann man rechtzeitig vor Vertragsende neu aushandeln. Wieviel man "billiger" surft oder telefoniert hat aber seine Grenzen, denn alles hat seinen Preis.

Trotzdem, mit Flat hat das nix zu tun, obwohl der Vertrag "Flat" heist.

Noch'n Tip, viele Provider fragen, ob das Vertragsgesprächgespräch aufgezeichnet werden darf... Spieß umdrehen und die Hotline-Type fragen, ob sein gespräch aufgezeichnet werden dürfte. Alles wird freundlicher und viel eintspannter und.......preiswerter. Aber Fragen und vorgaben machen muß man schon, sonst geht nix. Nicht locker lassen!
Ma_neva Michael Nickles „Irreführende Flatrate-Werbung erfolgreich bekämpft“
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Hi,

Einige hier plärren jetzt garantiert wieder, "wer nicht lesen kann ist selber schuld".
wenn dann wenigstens die ²) Werte so deutlich geschrieben wären wie der vorherige Text. Doch mir gelingt es oftmals nicht einmal mit Lupe das zu lesenUnentschlossen. Das empfinde ich so dreist und müßte angeordnet werden das es deutlich lesbar zu machen ist.

Gruß
Manfred
Olaf19 Ma_neva „Hi, wenn dann wenigstens die ) Werte so deutlich geschrieben...“
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Stimmt, die Schrift ist oft nicht nur sehr klein, sondern auch noch in (Hell)Grau gehalten, natürlich auf Weiß. Das grenzt schon fast an einen Betrugsversuch.

CU
Olaf

Arehton Michael Nickles „Irreführende Flatrate-Werbung erfolgreich bekämpft“
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Das selbe sollte auch mit dem Mobilen Internet sein. Das geschriebene "Bis zu......Mbit´s möglich"
So wie in meinem Fall zb.
Mit meinem Vertrag bis zu 21 Mbit´s möglich.
Laut Karte in meiner Gegend leider nur bis zu 7,5 Mbit´s möglich.
Real sind es aber nur max 1,3 Mbit´s.  Egal was für ne Zeit............. KOOOOOOOOMISCH............

Wie soll ich da meine freien GB aufbrauchen **lool**

Ma_neva Arehton „Das selbe sollte auch mit dem Mobilen Internet sein. Das...“
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Hi,

Das selbe sollte auch mit dem Mobilen Internet sein. Das geschriebene "Bis zu......Mbit´s möglich" So wie in meinem Fall zb. Mit meinem Vertrag bis zu 21 Mbit´s möglich.
also da kan ich Dich wenig bedauern. Man geht doch zu solch einem "Vertragsabschluß" in einen "Stützpunkt" und läßt sich dort eingehend beraten. Dann läßt man auch überprüfen (meist machen es die dortigen Angestellten dann) wieviel der Leistung wirklich persönlich verfügbar ist (jedenfalls war es bei mir im t-online Shop so). D kaufte ich zwar 6k , doch wurde gleich verwiesen das nur max. 3k verfügbar wären. Und dann gibt es ja auch die vorherige Prüfung im Internet, was wirklich erreichbar wäre.
Hier geht es wohl um die "Schweinerei" der Klammerzeichen und derart "klein" geschriebenUnentschlossen.

Gruß
Manfred
RogerWorkman Ma_neva „Hi, also da kan ich Dich wenig bedauern. Man geht doch zu...“
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kaufte ich zwar 6k , doch wurde gleich verwiesen das nur max. 3k verfügbar wären. Und dann gibt es ja auch die vorherige Prüfung im Internet, was wirklich erreichbar wäre.

im Groben ist das richtig. Leitungslänge bestimmt die Speed. Wechselt aber ein Kunde von einem Anbieter zum Anderen,  oder wechselt er auch innerhalb eines Anbieters beispielsweise von resale auf einen Komplettanschluß, so kann sich die die Speed schon um Einiges vebessern. Vodafone schaltet bei einer Leitungsdämpfung von 33 dB eine 6-MBit/s-Leitung, die telekom  nur eine 2-MBit/s-Leitung. Telefonica hat auch eigene Leitungen, da kann es nochmals abweichen.

Dennoch ist es ein Vertragspoker mit einem neuen Provider, hat nichts mit dem Kleingedruckten zu tun. Grundsätzlich per email anfragen, Leitung messen lassen und Angebot schriftlich geen lassen. Einige Provider machen das, um langjährig Kunden zu gewinnen und zu behalten. Ander Anbieter bieten schriftlich einen Bandbreitennachlaß, z.b. 5,-Euro/Monat, wenn die versprochene Speed nicht erreicht wird.

Sowas bekommt man natürlich nicht im Laden und schon garnicht bei der Telekom. Man muß sich mit dem Thema auseinandersetzen und Verhandeln. Gesetzlich erlaubt. ich gebe zu, nicht ganz Stressfrei. Aber für eine schnelle leitung bei geringeren Kosten kann man sich schonmal bemühen.

Das die Werbung schlicht irreführend ist, das merkt sogar ein Blinder mit Krückstock.