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Verlegen von Antennedosen

Sabine6 / 4 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

in diversen Heimwerkerforen etc. habe ich nichts passendes finden können und deshalb wende ich mich hierher, weil hier bislang noch immer die brauchbarsten Infos zu finden waren.

Also:
Ich wohne in einem Hochhaus, habe Kabelanschluß und eine Uraltantennedose im Wohnzimmer.
Jetzt wollte ich folgendes machen:
1. alte Dose austauschen (ich nenne sie jetzt mal Stammdose)
2. Antennedosen im Kinderzimmer und Schlafzimmer in Reihe verbunden
mit der Stammdose im Wohnzimmer
3. eine weitere Dose in die Wohnküche. Die Verbindung dorthin kann
ich aber nicht über eine Reihenverbindung mit der unter Nummer 2
machen sondern wollte hier eine extra Leitung von der Stammdose
aus verlegen.

Für die Dosen in Kinderzimmer und Wohnküche habe ich Enddosen vorgesehen, für das Schlafzimmer eine Durchgangsdose.

Nun meine Fragen:
1. Brauche ich für die Wohnzimmerdose eine Durchgangsdose oder eine
Stammdose (gibt´s die überhaupt)?
2. Brauche ich für die zwei Kabelstränge, die ich vorgesehen habe
einen Verteiler an der Wohnzimmerdose oder kann man so wie beim
Telefon machen?
3. Die Wohnung ist nicht sooo groß, also brauche ich für das, was ich
vorhabe einen Verstärker?
4. Was ist mit dem Strom? In einem Forum las ich, daß auf der
Antennenleitung sehr gefährliche Spannung drauf sein soll.

Ich habe den Kabelsalat satt und möchte es halt jetzt ordentlich verlegen.
Für eine Antwort und Hilfe bedanke ich mich auf jeden Fall schon jetzt recht herzlich

Sabine

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Curly Conqueror „Zur Information: Es gibt zwei Arten von Antennensteckdosen: Einzeldose und...“
Optionen

Um nicht "rückwärts" die gesamte Hausverteilanlage herunterzuziehen, macht es Sinn, bei der Wahl insbesondere der ersten Dose darauf zu achten, dass es sich um eine sogenannte Richtkoppler-Dose handelt.

Es hängt davon ab, wie der Antennenanschluss im Wohnzimmer in die gesamte Hausverteilanlage eingebunden ist. Ist er Teil eines Strangs, gibt es zunächst mal ein Problem mit den weiteren Dosen, da die Antennendurchgangsdosen eine Klemme für die Zuführung und eine für den Abgang haben. Wenn dem so ist, könnte man anstelle der bisherigen Antennendose einen 2-fach-Verteiler oder einen 1-fach-Abzweiger einsetzen, welcher einerseits wieder den Strang verbindet und andererseits für den geplanten Abgang sorgt. Ab hier kann verfahren werden, als wenn ein Einzelanschluss vorhanden wäre (s.u.).

Hinweis:
Bei allen passiven Bauelementen für Hausverteilanlagen (Dosen, Verteiler, Abzweiger) gibt es die Parameter der Durchgangs-, Anschuss- und der Abzweig- bzw. Verteildämpfung, was wesentlichen Einfluss auf die jeweiligen Signalpegel -und damit auf das Bild- hat.

Ist der Antennenanschluss im Wohnzimmer ein Einzelanschluss, kannst Du von dort aus problemlos weiterverbinden. Und zwar so, dass es von dort aus zu der zweiten Dose und dann zu der dritten Dose geht. Eine Zweifachverteilung innerhalb der Wohnung birgt die Gefahr, dass bei entsprechend niedrigauskoppelnden Dosen das Fernsehgerät am einen Strang das am anderen Strang negativ beeinflusst (Moiré). Daher ist es sinnvoller, nur einen durchgehenden Strang mit Richtkopplerdosen aufzubauen, wodurch alle angeschlossenen Geräte hinreichend entkoppelt sind.

Auch bei den Durchgangsdosen ist nicht Dose gleich Dose: Hier gibt es 08/15 Dosen mit Durchgangsdämpfungen um 1,5 dB und Anschlussdämpfungen im Bereich 13...15 dB und auch Spezialdosen, die die Position der Dose in einem verstärkten Strang berücksichtigen. Grundsätzlich verhalten sich die beiden Dämpfungen immer gegensätzlich zu einander (D:kleiner/A:größer - D:größer/A:kleiner). So macht es in Deinem Fall u.U. Sinn, im Wohnzimmer eine Durchgangsdose mit einer geringeren Durchgangsdämpfung einzusetzen. Am zweiten Anschluss könnte dann ein Standardmodell herhalten und im letzten Zimmer könnte eine Durchgangsdose mit besonders niedriger Anschlussdämpfung gewählt werden.

ACHTUNG: Einzelanschlussdosen sind nur für den namentlichen Zweck bestimmt und daher auch nicht als letzte Dose in einem Strang geeignet (mangelnde Entkopplung).
Am Ende eines Strangs mit mehreren Dosen wird daher eine Durchgangsdose eingesetzt, in deren Ausgang ein 75-Ohm-Abschlusswiderstand geklemmt wird.

Der Einsatz eines Antennen-Nachverstärkers innerhalb einer Wohnung macht i.d.R. keinen Sinn! Grund dafür, einen Verstärker einzusetzen ist meist ein zu schlechtes Bild. Es liegt meist ein zu niedriger Antennenpegel und praktisch gleichzeitig auch ein zu geringer Signal-Rausch-Abstand vor. Und das ist das eigentliche Problem!
Schaltet man in einem solchen Fall einen Nachverstärker in den Anschluss, wird ALLES linear verstärkt - auch das Rauschen. So kann es dann durchaus passieren, dass der Ausgang des Verstärkers die für BK-Anlagen idealen 75 dBu liefert, das Bild aber trotzdem nicht zu gebrauchen ist.

Curly

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