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Intel MHz gegen AMD Power - mal wieder *g* ( auch @ Chorge)

Anonym / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Intel\'s Angriff auf das Model-Rating von AMD vor ein paar Wochen hat hohe Wellen geschlagen. Das in Umlauf gebrachte Dokument hatte zusammenfassend den Inhalt, das Model-Rating sei für die Kunden irreführend und die Taktfrequenz gemessen in MHz sei die einzig gültige und aussagekräftige Einheit für die Leistung eines Prozessor.

Während kritische Betrachter schon damals verdutzt den Kopf schüttelten, wie eine Größe mit der Einheit 1/Sekunde Architektur übergreifend für Leistung stehen soll, hat AMD nun zurückgeschlagen und seinerseits ein Papier in Umlauf gebracht, das die Argumente von Intel widerlegen soll. Hier wird zum Beispiel der Intel Itanium 800 mit dem Pentium 4/1800 im SPEC CFP2000 Test verglichen. Obwohl der Itanium weniger als halb so schnell taktet, bringt er trotzdem ca. 5% mehr Leistung auf den Prüfstand. Das Dokument gibt sich alle Mühe darzulegen, daß die Leistung eines Prozessor niemals nur die Taktfrequenz sein kann, sondern das Produkt aus Taktfrequenz (1/Sekunde) und der Arbeit, die in einem Takt erledigt wird (IPC = Instructions per Cycle).

Im Grunde ist es erschreckend, daß man derart elementare Grundlagen der Physik erst noch großartig darlegen muß, aber die Macht des Marketings war bei den Kunden offenbar größer, als die der Logik. Ferner wirft AMD erneut die Forderung in den Raum, daß es eine echte Größe für die Leistung eines Prozessors geben müsse. Dem schließen wir uns an, denn die Taktfrequenz konnte sich bisher nur deshalb so lange als Gradmesser für die Performance halten, weil die Architekturen der konkurrierenden x86-Prozessoren beinahe identisch war, was nun nicht mehr der Fall ist.

Vergleichen kann man dies etwa mit der derzeitigen Situation in der Formel 1. Dort schließen die Ingenieure mit der Drehzahl (äquivalent zur Taktfrequenz) auch auf die Leistung eines Konkurrenztriebwerks. Warum? Weil sich die Drehzahl vom Streckenrand aus mit einem Mikrophon und einem akkustischen Gerät kinderleicht messen läßt, während das Triebwerk für eine echte Leistungsmessung auf den Prüfstand müßte (was man der Konkurrenz nur schwerlich zugestehen würde). Dreht der BMW z.B. 18.500/min, so kann sich der Mercedes-Mann sicher sein, daß das Aggregat eine höhere Leistung hat, als das eigene, das nur 18.100/min schafft. Aber: dieser Rückschluß funktioniert nur deshalb, weil in der Formel 1 die Motoren-Architekturen aller Hersteller identisch sind: Viertakt 3.0 Liter V10 Otto-Saugmotoren mit 4 Ventilen pro Zylinder und pneumatischen Ventilfedern. Würde entgegen dem Reglement plötzlich jemand mit einem Zweitakt 4.0 Liter Biturbo auftauchen, würden je nach Ladedruck bereits 9.000/min ausreichen, um die Konkurrenz uralt aussehen zu lassen und Rückschlüsse aus der Drehzahl ließen sich nicht mehr ziehen.

Ein weiteres Beispiel ist der Motor von Modellflugzeugen. Diese drehen bis zu 30.000/min, leisten aber je nach Hubraum nur ca. 2 kW. Nach Intels Behauptung, eine Frequenz sei die einzig gültige Einheit für Leistung, hätte das Formel 1 Triebwerk, das nur mit "müden" 18.000/min vor sich hin dreht, also keine Chance (ca. 530 kW!!!)...

MFG IVI

the_mic Olaf19 „Hi Mic, danke für die Frühstücks-Lektüre :- Ich denke schon, daß Intel...“
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rambus hängt ein gewisses image an. rambus war mal unbezahlbar teuer aber auch unerreicht schnell. aber du hast recht, unterdessen ist er preislich fast auf ddr-niveau. andererseits ist ddr von der leistungsfähigkeit schon bald auf rambus-level.
wenn rambus vom markt verschwindet, gibt es für dich als rambus-besitzer nur dann ein problem, wenn du der kiste mehr ram spendieren willst. dann wird es schwierig was zu finden.

mit stabilität habe ich keine probleme. mein pc ist ziemlich voll, aber crashs erlebe ich so gut wie nie - wohlgemerkt mit amd/via-gespann! die einzigen crashs bislang kamen von schlampig programmierten spielen. das hätte auch auf einem intel-system einen rumms gegeben.
in meinem wartungsbereich befindet sich u.a. ein pIII mit via-chipset. das ding macht massiv probleme. aber via hat grosse fortschritte gemacht. mein alter intel/intel lief so gut wie mein jetziger amd/via

zum thema lüfter: ich denke nicht, dass glück dazugehört, wenn der lüfter nicht ausfällt, sondern dass es ausserordentliches pech ist, wenn er mal kaputt geht. so ein lüfter ist auf ein paar tausend (wenn nicht zehntausend) stunden laufzeit ausgelegt. ich habe ein paar 6 jahre oder noch ältere lüfter im einsatz - die drehen immer noch.
schlau ist natürlich, wer im bios knappe (aber nicht zu knappe) werte beim temperatur-alarm setzt. dann meldet sich das board früh genug.

intel-systeme sind bestimmt besser geeignet für weniger erfahrene pc-user, welche sich dennoch an ein eigenbau-system heranwagen wollen. aber wer das nötige feingefühl in den fingern hat, kann sich durchaus an einem amd-system messen!
wer einen supersilent-pc bauen will, hat fast nur drei möglichkeiten: celeron, c3 oder crusoe. letztere zwei sind aber weniger performant als sonstige x86-lösungen.