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Voll DirectX 8.1-kompatibler Grafikchip von Trident

Anonym / 0 Antworten / Flachansicht Nickles

Ahoi an alle Trident-Jünger ;)

Mit einem Paukenschlag hat sich ein ganz alter Bekannter im Grafikchip-Business zurückgemeldet. In dessen Pressemitteilung vom gestrigen Tag wird ausführlich die neue XP4-Grafikprozessor-Familie vorgestellt. Hergestellt im 0,13µ-Prozess verfügt der XP4 mit ca. 30 Mio. Transistoren nur über die Hälfte derjenigen üblicher Desktoplösungen, was zusammengenommen nicht nur den Stromverbrauch, sondern auch die Produktionskosten deutlich reduziert. Vorerst ist der XP4 nur zur Verwendung in Notebooks vorgesehen, jedoch finden sich eindeutige Hinweise darauf, dass ebenfalls eine Desktop-Lösung geplant sein muß.

So wird der GPU-Takt mit 250 MHz angegeben, das 128bittige Speicherinterface soll DDR-RAM mit Geschwindigkeiten von bis zu 333 MHz ansprechen können, die programmierbaren Vertex- und Pixel-Shader gemäß DirectX 8.1 seien vollständig hardwareseitig implementiert. Soviel geballte Grafikpower wird von Notebooks üblicherweise nicht erwartet, da hauptsächlich geschäftliche Anwendungen darauf laufen. Außerdem ist von drei Versionen des XP4 die Rede - der eigentliche XP4 dürfte sich seine Bandbreite vom Arbeitsspeicher abknapsen, der XP4m16 und XP4m32 integrieren zusätzlich 16 bzw. 32 MB Grafikspeicher. Im Prinzip müßten diese Chips nur noch auf ein PCB gebracht werden, um eine vollwertige Desktop-Grafikkarte zu ergeben. Trident spricht wörtlich davon, dass "der XP4 nur ein Mitglied einer Familie" sei - was könnte also anderes damit gemeint sein?

Von den Spekulationen - so spannend sie auch seien mögen - zurück zu den fassbaren Informationen. Das Abspielen von DVDs wird hardwareseitig von Motion Compensation und IDCT (Inverse Discrete Cosine Transform) unterstützt und soll so die CPU-Belastung unter 15% halten. Per Multi-View-Technologie können durch TFT, DVI, CRT und TV-out vier Ausgabegeräte gleichzeitig angesteuert werden. Ob die in der Pressemitteilung angesprochene SmartTile-Speicherarchitektur ähnlich dem Tile-Based-Rendering der Kyro-Chips zusätzlich noch einen Teil der ohnehin üppig vorhandenen Speicherbandbreite von 10,4 GB/s (bei 333 MHz DDR) einzusparen hilft, wird leider nicht näher spezifiziert.

Der XP4 stehe zum Preis von 40 US$ bereits den Herstellern als Testmuster zur Verfügung. Im nächsten Monat sollen der XP4m16 und XP4m32 zu 50 bzw. 58 US$ ebenfalls als Samples ausgeliefert werden.

Zwar kann man aus der Pressemitteilung keine Kampfansage an nVidia oder ATi herauslesen, jedoch scheinen der Preis für einen XP4-Chip und die Eckdaten der GPU und des Speicherinterfaces - um es nochmal zu wiederholen - einen Einstieg in den HighEnd-Desktopbereich nur allzu logisch erscheinen. Ich bin sicher, dass wir von diesem Grafikchip, vorausgesetzt dass Trident keine Produktionsengpässe oder Kompatibilitäts-/Treiberprobleme bekommt, noch eine Menge hören werden.
thx @ volki !

MFG "hehe, ich kann das auch" IVI

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