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Was "bringt" ACPI eigentlich ?

netwolf2 / 2 Antworten / Flachansicht Nickles

hi,
da man anscheinend nur Probleme damit hat würde mich interssieren wozu ACPI eigentlich gut ist.
Und was man alles nicht mehr hat (Nachteile) wenn man´s deaktiviert.
Ja, und dann noch warum es eigentlich so viele Probs damit gibt (z.B. ruckelnde Grafik-Darstellung...)

Danke !

P.S.: gibt´s das eigentlich nur bei Win2000/XP ?

Mrs. Software netwolf2 „Was "bringt" ACPI eigentlich ?“
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Damit gibt es keine Probleme, die meisten Probleme werden von dem verursacht, der vor dem Rechner sitzt!
Kurz umschrieben liegt die Zusammenfassung zu einem IRQ an der Art und Weise, wie Windows 2000 mit ACPI umgeht. Dabei werden die Einstellungen im BIOS ignoriert, und auch in Windows selbst ist eine manuelle Zuweisung nicht möglich. Das ist in den meisten Fällen auch nicht weiter tragisch.

Bei der Installation wird festgelegt, ob das System ACPI-Fähig ist. Neben entsprechenden BIOS-Einstellung (ACPI,PnP-OS enabled) wird dazu eine vom BIOS erstellte Systemtabelle, in der die verwendeten Komponenten aufgelistet sind, mit einer Datei (Txtsetup.sif) verglichen. Ist auch nur ein Gerät nicht ACPI-Fähig, so wird die Standard-PC-HAL (Hardware Abstraction Layer) installiert, ansonsten wird (scheinbar) ungefragt die ACPI-HAL installiert.

Möchte man trotz ACPI-Fähigkeit die Standartvariante, so läßt sich dies während der Installation durch Drücken der F5-Taste und anschließender Auswahl von "Standard PC" erreichen, und zwar genau dann, wenn die Installation die Einbindung von SCSI-Treibern via F6 anbietet (ist nur kurz am unteren Bildschirmrand zu sehen).

Der Verzicht auf ACPI bedeutet übrigens nicht zwangsläufig den Verzicht auf automatischas Ausschalten nach dem herunterfahren: Desktop--> rechte Maustaste Eigenschaften--> Bildschirmschoner--> Energieverwaltung--> APM einschalten. Auch damit gab es allerdings schon Probleme, aber das ist ein eigenes Kapitel.

Voraussetzung für ein funktionierendes ACPI-System sind halbwegs moderne PnP-Komponenten (z.B. BIOS nach dem 1.1.99) sowie Treiber, die das IRQ-sharing beherrschen.

Im Allgemeinen sind die genannten Voraussetungen bei einem von Win2000 als ACPI-fähig erkanntes System erfüllt, daher braucht sich der Benutzer keine Sorgen um die gewöhnungsbedürftige Aufteilung der IRQ's zu machen.

Leider bestätigen immer wieder Ausnahmen die Regel. Manchmal liegt das an unsauber programmierten Treibern bezüglich des IRQ-sharings (oder die Funktionalität fehlt ganz). Wenn ein IRQ ausgelöst wird muß der Treiber in der Lage sein zu erkennen, ob die Anforderung für ihn bestimmt ist, oder falls nicht, diese an die Interruptroutine des nächsten Treiber mit gleichen IRQ weiter zu leiten.

Hierbei kann es z.B. passieren, daß ein Treiber in die eigene Iterruptroutine springt, obwohl eine andere als die zugehörige Karte den IRQ angefordert hat. Es liegt auf der Hand, daß ein solches Fehlverhalten von der Kombination der Treiber, und damit von der individuellen Hardware abhängt.

Abhilfe schafft manchmal nur die Installation der HAL für den Standard-PC unter Verzicht auf die Ruhefunktionen. Bei bereits erfolgter Installation mit ACPI kann dies nachträglich im Gerätemanager durch Installation des entsprechenden Treibers unter "Computer" erreicht werden (manuell aus Liste auswählen). ACHTUNG: es ist schon berichtet worden, daß der Computer danach nicht mehr läuft und eine Neuinstallation notwendig ist. Eine Sicherung der hal.dll (system32) ist daher empfehlenswert (kann bei NTFS mit NTFSDOS zurückgespielt werden). Zusätzlich sollten wichtige Daten gesichert werden. Dies gilt insbesondere für ALLE verschlüsselten Daten ALLER Partitionen, auf die im Fall einer Neuinstallation nicht mehr zugegriffen werden kann (ersatzweise kann man auch den Schlüssel selbt sichern).

Danach lassen sich die IRQ's manuell verteilen. Dazu sind im BIOS die IRQ's für nicht-PnP-Karten zu reservieren. Des weiteren sollten Karten mit nicht sharing-fähigen Treibern einen Steckplatz mit eigenem IRQ bekommen (das ist gar nicht so einfach - manchmal hilft das Handbuch weiter, oft hilft nur probieren, meistens gibt es auch nur einen). Zum Schuß lassen sich noch - falls nötig - die IRQ's im Gerätemanager verteilen.

Bemerkung: Es wird oft geraten, einen anderen PCI-Steckplatz auszuprobieren. IMHO dürfte das - wenn es an ACPI liegt - nur selten funktionieren (villeicht, wenn dadurch die Treiber in einer anderen Reihenfolge geladen werden).

Natürlich liegen nicht alle Probleme in ACPI begründet (es gibt Leute, die ihre neu erworbene Soundkarte in einen nicht busmasterfähigen Slot gesteckt - natürlich ohne vorher das Handbuch zu lesen).