Allgemeines 22.035 Themen, 149.427 Beiträge

Vor 30, 40 Jahren...

Amenophis IV / 27 Antworten / Flachansicht Nickles

Mal hier das Thema ganz allgemein aufmache, mit einer kleinen Geschichte.

1989 Jahren kam eine 'revolutionäre' Grafikkarte auf den Markt, die Video7 Vram. Bestückt mit 256 KB Speicher hat sie nach meiner Erinnerung 1456.- gekostet. 

Ich hab damals versucht, sie in einem IBM PC-XT 8086 und einem Interquadram-MS1420 Monitor zum laufen zu bringen (endlich Farbe statt grün) und war sehr erstaunt, daß das nicht viel gebracht hat. Ein Problem war nämlich, daß die VRam einen 15-pin sub-D-Ausgang hatte, der MS 1420 einen 9-pin sub-D Eingang. Mit Einer EGA-Karte (9/9 pin) lief der Monitor prima, mit der VRAM garnicht. Also erst einmal wieder die Herkulesschwarz-weiß-Grafik einbauen.

Irgendwann gab es als Lösung einen passenden Adapter und irgendwann hab ich mit für weitere 500.- (?) die Maximalbestückung von 512 KB geleistet. VGA auf einem Multisync-Monitor, was für eine Attraktion.

Heute kaufen sich die Leute ein Smartphone für 1000.-, wir haben das in Computer investiert.

Und jetzt? Die Karte liegt zusammen mit einem Bündel weiterer Karten, Stichwort "ISA" und später auch "PCI" in einem Schrank im Bügelzimmer. Mit vielen weiteren Schätzen, die niemand mehr will und braucht. 

Wenn ich mich recht entsinne, hatte der Rechner auch noch zusätzlich zum 8086 einen Grafikchip von Cyrix - was in der Praxis völlig überflüssig war, aber man konnte Eindruck damit schinden.

Das Floppy-Laufwerk konnte 360 KB-Disketten verarbeiten, die Seagate St 225-Festplatte im Vollformat mit Gußgehäuse hat für rund 500.- 20 MB gespeichert und lief mit am besten mit dem (einstellbaren) interleave-Faktor 3. Manche haben auch 4 genommen. Formatiert wurde sie im MFM-Format, später kam das leistungsfähigere RLL.

Wer kennt diese Welt noch?

Einen schönen Abend.

bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 gast1000 „So eine Minikreissäge hatte ich auch mit Endlospapier aus der Kiste... Was für Zeiten :- Der Preis richtete sich nach ...“
Optionen
Ich glaube 24 war das höchste..

Genau, man hatte Ende der 80er Jahre die Wahl zwischen 9 und 24 Nadeln. Erschwingliche Tintenstrahler für den Privatbereich kamen wenige Jahre später.

Ich wollte unbedingt 24 Nadeln haben, weil mir Schwarzweiß-Grafikdruck wichtig war. Mir spukte die fixe Idee im Kopf herum, Notenpapier(!) selber zu drucken... dafür hatte ich mit Omikron Basic eine eigene kleine Software geschrieben.

Im Prinzip funktoinierte die auch, aber der Drucker hat leider herumgesponnen und mittendrin einfach die Linie um ein, zwei Millimeter versetzt. Der Fehler trat völlig zufällig und beliebig auf und war daher überhaupt nicht reproduzierbar.

Fachleute meinten damals, ich hätte bei meiner Software einen Fehler gemacht und Pins falsch adressiert. Das ist aber völliger Schwachsinn, denn dann hätte der Fehler ja immer auftreten müssen und nicht nach Lust und Laune.

Woran es genau gelegen hat, kann ich nicht mehr sagen – muss wohl irgendeine Hardware-Macke von meinem NEC P2200 gewesen sein. Das war die Billigheimer-Ausgabe vom NEC P6. Der hatte die Grafikmacke natürlich nicht! Ja, wer günstig kauft...

Qualität kommt vor Quantität :-D

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen