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Interview mit Klimaaktivistin

winnigorny1 / 39 Antworten / Flachansicht Nickles

https://www.t-online.de/tv/klima-und-nachhaltigkeit/id_100112064/-ich-will-das-eigentlich-nicht-.html

Habe ich mir grad angesschaut. Die junge Frau sagt im Interview etwas Erstaunliches, was auch gerade die Forderungen der Grünen bezgl. der Abschaffung von Verbrennern zugunsten der E-Autos (da gibt es ja auch noch andere Kritikpunkte) angeht, sowie die zunehmenden Bestrebungen in Hamburg (Stauschaltung der Ampeln selbst auf Ringstraße, Unnötig viel Baustellen, Abschaffung von Parkraum etc. pp.) angeht.

Die Autos werden immer Vordergründig als CO2-Verursacher hingestellt. Bemerkenswert, was die junge Dame da von sich gibt, nämlich dass der CO2-Ausstoß des Straßenverkehrs winzig wäre im Vergleich zu dem des industriellen Ausstoßes (ich denke da auch und gerade an die wiederaufgenommenen Braunkohleabbau und den Konzern RWE).

Da wird also der einzelne Bürger drangsaliert und den großen Konzernen zu ermöglichen, ihre hohen  (Über)Gewinne mit hohem CO2-Ausstoß weiterhin realisieren zu können!

Das offenbart für mich eine fehlgeleitete oder Lobbygelenkte Umweltpolitik der Regierung und gerade auch der Grünen!

Ich feiere diese Aktivistin! Hoffentlich bemerken viele Menschen der BRD, was sie uns inhaltlich mitteilt.

Gruss aus dem schoenen Hamburg, Winni
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winnigorny1 Eludi84 „und das komplette restliche Jahr nicht .“
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Märchenstunde

@ all:

Nur mal so: Ich habe nach dem Besuch der "Volksschule" 4 Jahre an Wirtschaftsfachschulen weitergelernt, habe dann meine Ausbildung zum Groß- u. Außenhandelskaufmann abgeschlossen, danach habe ich dort ein Jahr gearbeitet. Anschließend mehr als nur meinen Grundwehrdienst abgeleistet - war 4 Jahre beim Bundesgrenzschutz.

In der Zeit wurde mir klar, dass ich eigentlich ein anderes, höheres Berufsziel erreichen wollte und habe mich um einen Studienplatz an der Hochschule für Wirtschaft und Politik beworben.

Die war damals die bundesweit einzige echte Chance, über den 2. Bildungsweg zu studieren. Leider gibt es so eine Möglichkeit nicht mehr, denn diese Hochschule (manchem Politiker als "linke Kaderschmiede" ein Dorn im Auge) wurde einige Jahre nach meinem Abschluß trauriger Weise von diesen Politikern abgeschafft.

Zu meinem Einkommen:

Der Bundesgrenzschutz hat damals die Möglichkeit gewährt, sich für die 4jährige Verpflichtungszeit entweder 25.000 DM (abgeleitet vom letzten Gehalt als Unteroffizier) als einmalige Prämie brutto für Netto auszahlen zu lassen, oder im Falle einer Weiterbildungsmaßnahme monatlich als Ausbildungszuschuß zum Studium; Letzteres wählte ich.

Des Weiteren bekam ich - da ich nach meiner Berufsausbildung mehr als 4 Jahre berufstätig war - elternunabhängig den BaFög-Höchstsatz ausgezahlt. Das allein waren damals 680 D-Mark (inkl. Härtezulage). Netto. Das war damals zugegebenermaßen nicht ganz legal, da ich meine "Nebeneinkünfte" verschwieg, aber das ist jetzt ja gottseidank verjährt, LOL!

Des Weiteren arbeitete ich 2 x wöchentlich (Mittwochs und Sonntags) auf der Trabrennbahn Farmsen und Bahrenfeld am Totalisiator und zahlte dort den wettsüchtigen Zockern ihre Gewinne in der Dreierwette aus.

Das brachte ohne Trinkgelder mehr als 500 DM. Mit Trinkgeldern im Schnitt etwa 600 bis 750 DM. - Die Trinkgelder am Auszahlungsschalter der 3erWette waren hoch, weil es fette Quoten gab, wenn man die ersten 3 Pferde in der richtigen Reihenfolge getippt hatte. Da waren die fetten Zocker am Wirken und es gab für damalige Verhältnisse fette Kohle zu gewinnen und daher fette Trinkgelder.

Darüber hinaus arbeitete ich im "Homeoffice" 2 Stunden/3 Tage die Woche für die Firma Pfander-Sport in Hamburg (Die waren die ersten, die den richtigen Riecher mit den Windsurfboards in Deutschland hatten (Die waren übrigens die ersten meinewr Jahre als Bumeranghersteller mein erster Großhändler, lol!); nicht vergessen - ich war auch Groß- u. Außenhandelskaufmann). Das spülte weitere 400 netto in die Kasse.

Und einmal in der Woche - Donnerstags von 15 bis 22 Uhr - habe ich als Honorarkraft in einem Jugendzentrum in Bergedorf-Lohbrügge gearbeitet. Nochmal 400 Flocken. Zwei der Arbeitsstunden gab ich als Trainer in Ausbildung für waffenlose Selbstverteidigung der anderen Honorarkräfte (Shotokan-Karate, dass ich insgesamt 16 Jahre betrieb), denn es wurde dort mit jugendlichen Knackis und wilden Punks gearbeitet. Und ja: Ich hatte einen 16-Stunden-Tag..... Soviel zu meinem Einkommen.

Zum Studium an der HWP

Dort habe ich beim Start den Schwerpunkt Volkswirtschaft belegt. Angeboten wurden nach den Propädeutika die Schwerpunkte Soziologie, Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft. Im Grundstudium mussten in allen 3 Schwerpunkten Grundscheine erworben werden. Und mit der Auswahl seiner Kurse bestimmte man letztlich das zukünftige Berufsbild.

Durch meine Arbeit im Jugend- und Freizeitzentrum Bergedorf-Lohbrügge wurde ich derart beeinflußt, das ich meinen Studienschwerpunkt von Volkswirtschaft auf Soziologie verlegte und an der benachbarten UNI (die HWP war auf dem Gelände der Hamburger Universität untergebracht) das sozialpädagogische Zusatzstudium belegte und das nebenher auch noch absolvierte. Und so landete ich danach erstmal für 14 Jahre in der Jugendarbeit mit Schwerpunkt auf Arbeit mit ausländischen Jugendlichen (vornehmlich Türken und Griechen, aber auch Sinti und Roma - Letzteres im Jugendzentrum Geesthacht) und jugendlichen Arbeitslosen und Knackis. Das in Hamburg-Lurup.

Ach ja - die Hälfte der Semesterferien arbeitete ich als Phonotypist in einem Großraumbüro (Auf denWirtschaftsschulen entdeckte ich mein Talent fürs Tippen und die Stenographie und habe die große Stenografenprüfung abgelegt - 650 Anschläge/Minute an der Schreibmaschine und Eilschrift im Vortragstempo (Ich konnte das normal gesprochene Wort mitschreiben). Im Großraumbüro war's lustig, lauter Damen, ich der einzige Kerl und Hahn im Korb...... Dort wurde man nach Anschlägen bezahlt. Das gab dann auch 1.200 im Monat und so kam ich dann auf mein monatliches Durchschnittseinkommen.....

Da es sich aber beim Studium weiterhin um einen integrierten Studiengang handelte, mussten auch weiterhin die Fächer Volks- u. Betriebswirtschaft mit Pflichtscheinen belegt werden. In der Volkswirtschaft belegte ich Politische Geschichte (denn die hat ganz viel mit Wirtschaft zu tun - genauso wie Kriege) und marxistische Wirtschaftstheorie und schloss die Kurse auch alle ab. Das Studium endete mit dem Titel "Dipl. Sozialökonom". Und ich habe ein Prädikatsexamen mit 1,5 in der Tasche. Ich war ein süchtiger Student.

Und später war ich ein süchtiger Sozialarbeiter (meine Arbeitgeber sprachen von mir als einem mit einem "sozialen Tick")mit deutlich niedrigerem Einkommen als ich eines als Student hatte (und weiterhin einem 16Stunden-Tag), bis ich kurz vor dem Burnout die Kurve kratzte und mich mit meinem Hobby, den Bumerangs, selbständig machte. -

Ein Risiko, das ich mir leisten konnte, weil ich mit einer Lehrerin, der besten Ehefrau der Welt, verheiratet war und bin, die sagte: "Versuche es, mein Einkommen reicht locker für uns und unsere beiden Kinder."....

Thanks heaven klappte auch das. Vormittags habe ich die Kids betreut, bis sie im Kindergartenalter waren, nachmittags übernahm meine Frau und ich bin in die Werkstatt getobt.....

Wer meinen kurz angerissenen Lebensweg bezweifeln will, mag das gern tun. Ich kenne meine Lebensleistung und bin stolz drauf und mehr als zufrieden damit.

Und jetzt könnt ihr euch ruhig weiter das Maul über den "Märchenerzähler" zerreißen und meine Lebensleistung anzweifeln und/oder beneiden. - Das geht mir am Ar...m vorbei. Amen.

Edit:

Das mit den 60 Pfennig für Benzin/l mag etwas untertrieben gewesen sein. Vielleicht lag das 1977 ja auch schon bei 75 oder 80 Pfennigen - das erinnere ich jetzt nicht mehr so genau; ich weiß nur  mit Sicherheit, dass der Stoff 1974 noch 59 Pfennige kostete (weil ich da immer von meinem Stationierungsort beim Grenzschutz nach Hamburg fuhr und öfter Tanken musste, weil ich einen auf 115 PS getunten NSU TTS (Tuning des Motors nach "Spieß") fuhr. OK einmal Tanken auf der Autobahn war dann teurer. Großer Frust war dann damals, als mich die ersten Golf GTI auf der Autobahn überhohlten.....

Gruss aus dem schoenen Hamburg, Winni
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