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Gastbeitrag: Off Topic

Mittelalter Kleidung - Ein Gewand für alle Fälle

Gewmit.gast_autor / 1 Antworten / Flachansicht Nickles

Wer sich mit der Kleidung der Menschen beschäftigt wird erstaunt sein, welche Geschichten sich hinter den modischen Entwicklungen der einzelnen Epochen verbergen. Fast immer spiegelt sich diese Entwicklung in den Kleidungsstücken der jeweiligen Zeit. 

Eine besondere Faszination übt dabei bis heute die Mittelalter Kleidung aus. Unter diesem Begriff ist die Mode einer ganzen Epoche zusammengefasst, die im gesamten Zeitraum zwischen der Antike und der Neuzeit getragen wurde.

Somit hat sich die Mittelalter Kleidung über mehrere Jahrhunderte (etwa vom 6.-15. Jahrhundert) weiter entwickelt. Ihr Erscheinungsbild ist vor allem geprägt durch die unterschiedlichen Stände innerhalb der Bevölkerung. Hier ist auch ein schöner Shop dazu https://www.lostlegends.de/mittelalter/kleidung/

Während des Frühmittelalters bestand die Kleidung der Männer meist aus einer Hose und einer Art Kittel, der darüber getragen wurde. Die Frauen besaßen eine Art Tunika, die häufig mit einer Fibel zusammen gehalten wurde. 

Zur Zeit des Hochmittelalters wurden von den Frauen meist zwei Tuniken übereinander getragen. Die Männer trugen weiterhin Hosen und als Obergewand eine Art Poncho. In dieser Zeit kamen auch Kopfbedeckungen für Männer und Frauen in Mode. Die Männer trugen einen Hut und für die Frauen gab es je nach Standeszugehörigkeit unterschiedliche Sitten und Gebräche ein Tuch über den Haaren zu tragen. Zum Beispiel in Form eines Schleiers.

Wer viel arbeitete trug dementsprechend zweckmäßige Kleidung. Gewänder und Nachtwäsche der einfachen Leute bestanden vor allem aus Leinen und Wolle. Die Wolle kam insbesondere für Obergewänder und in der kühleren Jahreszeit bei der Herstellung von Mittelalter Kleidung zum Einsatz. Aus Leinen wurden das Untergewand und die Nachtwäsche geschneidert.

Leinenstoffe waren auch am Königshof und in Adelskreisen hoch geschätzt und wurden zu edlen Roben und Kleidern verarbeitet. Hier sah man jedoch weitaus aufwändigere Bearbeitungen der Stoffe vor. Bevor daraus ein höfisches Kleidungsstück entstand, fanden Färbeprozesse mit teuren Pigmenten statt. Schließlich kamen noch Stickereien und Zierrat hinzu. Festliche Abendkleider und Königsgewänder wurden üppig mit Gold und Edelsteinen bestückt.

Auch brachten Männer wie Frauen mit der Mittelalter Kleidung durch mehrere Gewänder die sie übereinander trugen ihr Standesbewustsein in der Mode zum Ausdruck. Diese Entwicklung fand ihren Höhepunkt im Spätbarock (Rokoko), der gleichzeitg das Ende des Mittelalters und den Übergang in die Neuzeit markiert. 

Hier wurde der Eindruck der Fülle, welcher durch die verschiedenen Schichten in der Kleidung unterstrichen werden sollte, durch ausladende Reifröcke und den großzügigen Eisatz von Spitzenstoffen noch übertroffen. Die Hofschneiderinnen und Hofschneider hatten in dieser Zeit alle Hände voll zu tun mit den immer noch ausgefalleneren Wünschen ihrer anspruchsvollen Kundschaft. 
Die hauptsächlichen Einflüsse auf die Modewelt und somit auf die Mittelalter Kleidung des Spätbarock, kamen während des Rokoko aus dem französischen Versailles.

Die Faszination für Mittelalter Kleidung und die zu dieser Zeit gepflegten Riten und Gebräuche, sind wie auch die altdeutsche Sprache überliefert und bilden Heute die Grundlage für eine besondere Art der Brauchtumspflege an vielen Orten in Deutschland und in der Welt. Überall gibt es Menschen, die mit Begeisterung die alten Gepflogenheiten immer wieder zum Leben erwecken. Besonders in den Sommermonaten laden Festivals und Festspiele rund um das Thema Mittelalter ihre Besucher dazu ein, diese besondere Welt selbst zu erleben. In eigens dafür aufgebauten Kulissen werden die Berufsstände und Bevölkerungsschichten der einzelnen mittelalterlichen Epochen originalgetreu nachwempfunden. Auf Märkten werden typische Alltagsgegenstände des Mittelalters gezeigt und zum Kauf angeboten.

Die Darsteller tragen Mittelalter Kleidung die sie häufig selbst herstellen und sich dabei an die einfachen Mittel und Werkzeuge halten, die in dieser Zeit zur Verfügung standen. Mittelalter Kleidung bedeutet also sowohl Einfachheit als auch Vielfalt. In jedem Fall wurden in der damaligen Zeit alle einzelnen Arbeitsschritte mit großer Sorgfalt ausgeführt, da es immer wichtig war, ein Kleidungsstück möglichst lange tragen zu können. 

In höfischen Kreisen und gehobenen gesellschaftlichen Schichten war dies anders: Wer es sich finanziell leisten konnte war verschwenderisch und brachte dies durch die ensprechende Kleidung zum Ausdruck. Ein eigenes Gewand zu tragen, welches entsprechend der Mittelalter Kleidung das eigene Geschlecht, die Standeszugehörigkeit und die jeweilige Zeitepoche modisch sichtbar macht, war in der Zeit der Ritter und Burgfräulein ebenso ein Ausdruck der Sicht auf die eigene Persönlichkeit wie dies heutzutage der Fall ist.

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