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Bundestagswahl 2017: Was ich morgen wählen werde...

Michael Nickles / 236 Antworten / Flachansicht Nickles
Mein Wahlomat-Ergebnis.

Ich bin verdammt froh, wenn morgen Abend endlich die Fakten auf dem Tisch liegen: ganz einfach, weil mich die endlosen Wahlanalysen restlos ankotzen. Die Umfrage-Freaks und Analysten wissen ja bereits seit Monaten wie die Wahl ausgeht.

Ab Montag werden dann eine Weile Diskussionen losgehen wie falsch oder daneben die Analysen und Prognosen waren, man wird in Frage stellen, ob sie überhaupt Sinn gemacht haben. Und bei den nächsten Bundestagswahlen wird man sich monatelang davor dann wieder blödanalysieren. So ist das halt.

Ich bin einer von denen, die die Analysten hassen. Weil ich mich erst in letzter Sekunde entscheiden werde. Grundsätzlich existiert aktuell keine einzige Partei von der ich völlig überzeugt bin. Es bleibt also nur eine Möglichkeit: das "geringste Übel" zu wählen. Die Varianten "nicht wählen" oder "ungültig wählen" schließe ich aus.

Um mich heranzutasten, welche Partei wohl meine Stimme kriegt, habe ich einfach mal aussortiert, welche Parteien gar nicht in Frage kommen.

CDU / CSU: Ich mag die Art von Angela Merkel nicht. Dieses "Um den Brei reden", "was sagen aber nichts sagen" kotzt mich an. Ich musste das lange genug ertragen und kann es einfach nicht mehr hören. Das ruiniert jeden Hauch eines Gedankens an die "Schwarzwahl" - völlig unabhängig vom Parteiprogramm.

SPD: Ich bin seit 30 Jahren Mitglied der SPD (aber nicht aktiv). Das heißt aber nicht, dass die SPD deswegen stets meine Stimme gekriegt hat oder kriegt. Martin Schulz ist mir sympathischer als Merkel aber wie er wirklich tickt weiß ich nicht. Ebenso wenig weiß ich, wie sein Werk in der EU auf sein Werk als eventueller Bundeskanzler schließen lässt. Auch muss ich leider unternehmerisch denken und da ist die SPD leider nicht die beste Wahl für mich.

AFD: Nein. Niemals. Basta.

FDP/GRÜNE: Längst sinnlos gewordene Parteien, braucht es nicht mehr, können eigentlich bei den "Sonstigen" abgelegt werden.

SONSTIGE:  Verschenkte Stimmen.

LINKE: Der Wahlomat, den ich sehr überlegt absolviert habe, hat mir mit recht knappem Abstand die LINKE empfohlen. Sie hat die knapp höchste Übereinstimmung (59 Prozent) mit meinen "Wünschen". Dennoch bin ich kein bedingungsloser Fan dieser Partei.

Das Ergebnis auf das ich hoffe....

 1. Möglichst wenig Stimmen für die AFD.

 2. Keine große Koalition von CDU/CSU/SPD mehr.

Was bleibt ist da eigentlich nur noch SPD/LINKE/GRÜNE. In dieser Ecke werde ich wohl oder übel meine Stimme unterbringen müssen. Und wie mein Wahlomat-Ergebnis zeigt, haben alle drei Parteien eine ähnlich hohe Übereinstimmung mit mir. Wählen wird also schwer.

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Olaf19 mawe2 „Inhalte sollte man nicht verbieten. Die Leute sollen sich ja an den Inhalten orientieren. Und nicht an arithmetischen ...“
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Wenn "klar" ist, dass die Partei, die vom Programm her am besten passen würde, bei 0,01 % landen wird, überlegen sich viele, lieber eine Partei zu wählen, deren Einzug ins Parlament wahrscheinlicher ist.

Und um zu dieser "Erkenntnis" zu gelangen, bedarf es einer Wahlprognose? Ich schrieb doch schon in meiner ersten Antwort, das wissen die Wähler von "Mensch-Umwelt-Tierschutz", Hip-Hop-Partei, violetten Yogi-Hüpfern usw. doch sowieso.

Im übrigen finde ich es gut, wenn die Leute keine Partei wählen, die eh nicht ins Parlament einzieht. Was in den Parlamenten an Parteien vertreten ist, deckt m.M.n. das demokratische Spektrum in voller Bandbreite ab. Eine weitere Zersplitterung der Kräfte ist überflüssig wie ein Kropf. Es muss nicht jeder Bürger für sein persönliches Lieblingssteckenpfer eine neue "monothematische" Partei aufmachen.

Ist es professionell, zu erwartende Stimmenverteilungen zu veröffentlichen und gleichzeitig (in einem Nebensatz) dazu zu sagen, dass sich ein eheblicher Prozentsatz der Wähler noch gar nicht entschieden hat, wen sie wählen wollen?

Ja. Denn auch beim Amtlichen Endergebnis wird es Wähler geben, die sich "noch nicht entschieden" haben, und die sich dann auch nicht mehr entscheiden müssen, weil die Wahl eh vorbei ist. Insofern werden diese Leute doch ganz repräsentativ mit abgebildet :-)

Wie ich schon ganz unten im Thread schrieb, ich verstehe sowieso nicht, warum die Leute meinen, sich bei jeder Wahl neu entscheiden zu müssen. Aber vielleicht bin ich zu sehr "Überzeugungstäter" und -wähler. Ich muss nicht ständig mein Mäntelchen neu in den Wind hängen.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Mach mir Angst! winnigorny1
Weshalb erst jetzt? hatterchen1
Wieso nicht? mawe2