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DVB-T2: Fernsehgebühr durch die Hintertür?

Markus Selinger / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Das hoch gepriesene DVB-T gehört schon wieder zum alten Eisen: der neue Heilsbringer heißt DVB-T2 und verspricht HD-Qualität via terrestrischen Empfang „überall“.  Wer allerdings die aktuelle Karte mit den Empfangsgebieten sieht, kann das „überall“ gleich wieder streichen.

DVB-T2: Aktuelle Ausbaustufen und Empfangsgebiete gibt es dem offiziellen Portal unter www.dvb-t2hd.de.

Im Moment lassen sich via DVB-T2 nur 6 HD-Programme frei empfangen. Ab März 2017 soll dann der Regelbetrieb starten und dann will man 40 Sender in digitaler HD-Qualität präsentieren. Der kleine Haken an der Geschichte: alle privaten Sender in HD, wie etwa Pro7, Vox, Sat1 usw. sind verschlüsselt und nur mit Hilfe eines Moduls, sowie durch die Zahlung einer Gebühr zu sehen. Also gilt es erst einmal ein Gerät zu kaufen, welches den CI+-Standard für die passende Smartcard unterstützt. Weiterhin muss der Nutzer dann auch noch 69 Euro im Jahr abdrücken um die privaten Sender in HD zu empfangen. Hat er dazu keine Lust, dann kann er nur das Paket der öffentlich-rechtlichen Sender sehen; die gibt es gerade noch kostenlos. Und wer meint er verzichtet auf HD und schaut sich die privaten Sender im SD-Format an: auf DVB-T2 gibt es die nicht mehr und das alte DVB-T soll ab März 2017 einfach abgeschaltet werden.

Welche Möglichkeiten hat denn der Zuschauer um so günstig wie möglich TV zu empfangen? Per Kabel muss er eine monatliche Gebühr zahlen, per IP-TV muss er monatlich drauflegen. Für DVB-T musste man sich einen neuen Fernseher oder ein Zusatzgerät kaufen. Das wird nun schon wieder fällig, aber die Programmvielfalt kostet dann noch einmal extra. Lediglich via SAT-Empfang bekommt man noch alle privaten Programme – zumindest in SD-Qualität. Aber auch hier gibt es die Bestrebung die SD-Kanäle abzuschalten. Denn man bietet ja mit HD+ bereits ein System an, bei dem man für 50 Euro Jahresgebühr die Sender empfangen kann.

Man muss einmal die Rechnung aufmachen, was Fernsehen eigentlich kostet: 210 Euro Jahresgebühr für die öffentlich-rechtlichen Sender plus 50 bis 69 Euro für die privaten Sender. Bei diesen Preisen bleibt die Frage, warum die Zuschauer eigentlich auch noch Werbung ansehen müssen.

Wer mehr zu DVB-T2 wissen will, kann sich auf dem Portal Initiative DVB-T2 HD informieren.

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gelöscht_152402 Markus Selinger „Das Problem ist, dass von etwa 38 Millionen TV-Haushalten 5 bis 10 ihr Programm via DVB-T empfangen. Die meisten dieser ...“
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