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News: Auffällige Eleganz ab 130 Euro

Coolpad will Smartphone-Mittelklasse mit Design aufmischen

Michael Nickles / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

Der chinesische Hersteller Coolpad, nach eigener Angabe einer der weltweit 10 größten Smartphone-Produzenten, betritt jetzt den deutschen Markt. Im China ist Coolpad im Bereich LTE-Smartphones Marktführer und auch mit dem europäischen Markt bereits seit vielen Jahren als ODM-Hersteller vertraut, hat im Auftrag anderer Unternehmen Geräte produziert, die mit deren Markennamen verkauft wurden.

Anlässlich des Launchevents in München am vergangenen Donnerstag, wurden zwei neue Smartphone-Modelle vorgestellt: das 4,7 Zoller  Torino S für 200 Euro und das 5 Zoller Porto S für 130 Euro.

Coolpad probiert seinen Markteinsteig also mit Geräten im eher unteren bis mittleren Preissegment, das bereits hart umkämpft ist. Funktechnisch sind die Smartphones mit LTE auf dem aktuellen Stand und werden auch mit dem aktuellen Android 5.1 geliefert, Coolpad verspricht regelmäßige Updates.

Coolpad Porto S. Auch in anderen Farben erhältlich. (Foto: Coolpad)

Porto S: Das Porto S. bringt für 130 Euro ein 5 Zoll Display mit 1.280 x 720 Bildpunkten, 1 GByte Arbeitsspeicher und 8 GByte Flash-Speicher.

Es gibt zwei Steckplätze für Dual-SIM-Betrieb, wobei einer alternativ auch als Speicherkarten-Steckplatz nutzbar ist (SD-Karten bis 64 GByte)

Im 125 Gramm leichten und nur 7,6 mm dicken Gerät ist ein 2.000 mAh Akku verbaut.

Coolpad Torino S. Auch in anderen Farben erhältlich. (Foto Coolpad)

Torino S: Das teurere Torino S. lockt für 200 Euro mit verwandter Funktionalität hat aber 2 GByte Speicher und 16 GByte Flash-Speicher. Das Display hat ebenfalls "nur" HD-Auflösung von 1.280 x 720 Bildpunkten ist mit 4,7 Zoll etwas kleiner, ebenso der verbaute 1.800 mAh Akku.

Dafür ist das Smartphone mit 120 Gramm recht leicht und auch recht dünn (7,9 mm).

Als deutliches Alleinstellungsmerkmal in der Preisklasse unter beziehungsweise um 200 Euro hat Coolpad beiden Geräten einen rückseitigen Fingerabdrucksensor spendiert.

Die technischen Daten von Porto S und Torrino S.

Der soll sehr schnell und zuverlässig arbeiten, in allen Richtungen funktionieren. Feuchte Finger sind kein Problem, fünf Finger lassen sich unterschiedlichen Apps oder Funktionen zuordnen. Der Sensor wird also auch abseits des Entriegelns genutzt.

Abseits dieser Besonderheit hat Coolpad es erst gar nicht versucht mit irgendwelchen technischen Innereien zu punkten. Der Hersteller will mit diesen beiden Modellen vor allem durch das optische Design Liebhaber gewinnen.

Michael Nickles meint:
Coolpad Launchevent in München. Die Beleuchtung war passend in "coolem" Blau gehalten. Für solchen Aufnahmen ist die Kamera meines 59,90 Euro Smartphones leider arg überfordert. (Foto: mn)

Wie kürzlich bereits mitgeteilt, war ich am Donnerstag beim Launchevent in München, bei dem die beiden Smartphones erstmals enthüllt wurden und auch anfassbar waren. Um es klipp und klar zu sagen: es ist sinnlos diese Geräte anhand der rohen technischen Daten zu beurteilen.

Es gibt gewiss zig "China-Handys" die für dieses Geld üppigere Ausstattung bieten. Über Rechenleistung oder Faktoren wie Akku-Leistung sowie austauschbar oder nicht zu reden ist auch sinnlos.

Was sich auf Papier nicht brauchbar erklären lässt ist das "Feeling". Die beiden Coolpad-Smartphones sind zwar komplett aus Plastik, aber durchaus Handschmeichler. Die Dinger sind verdammt leicht und verdammt dünn und auch definitiv stylish. Wer so was sucht sollte einen Blick drauf werfen.

Ich bin für so Design-Krempel die falsche Adresse. Seit meinem Fonepad 7 gefallen mir weiße Geräte besser als schwarze. So Faktoren wie gewölbtes oder abgerundetes Gehäuse sind mir aber schnuppe. Entscheidend ist für mich, dass es für ein Gerät eine perfekte "Klapp-Schutzhülle" gibt. Nur damit liegt ein Smartphone sicher in der Hand. Was passiert wenn ein Porto S. oder Torino S. auf harten Boden fällt, mag ich lieber nicht wissen.

Ausdrücklich zu warnen ist leider vor dem Porto S. Nur Irre kaufen heute noch ein Android-Gerät mit 8 GByte Flash-Speicher - da tröstet auch das schickste und coolste Design nicht. Von den 8 GByte geht locker die Hälfte für Android drauf und es sind höchstens 4 GByte frei verfügbar. Dieser interne Speicher ist bei Android-Geräten der kostbarste Speicher, zig Apps bestehen auf exakt diesen Speicher - da nützt auch eine SD-Speicherkarte als Erweiterung nichts.

Deren Speicher lässt sich je nach App nur teilsweise oder gar nicht nutzen. Es ist also extremer Frust garantiert, wenn das Gerät bereits nach der "5ten" App rummault, dass kein Speicher mehr vorhanden ist. Mit 16 GByte Flash-Speicher kommt man durchaus zurecht. Das sollte aktuell das absolute Minimum sein, das Hersteller ihren Kunden zumuten.

Hinweis: Mein aktuelles Hauptgerät Asus Fonepad 7 hat nur 8 GByte Flash-Speicher von denen nur rund 5 GByte frei sind (waren). Auch lässt sich das Gerät leider nicht rooten. Dennoch ist es üppig voll mit Apps. Das kriegt man aber nur mit viel Knowhow über die Speicherorganisation von Android hin - für Einsteiger ist das nicht zumutbar!

Sehr bedauerlich finde ich den Modetrend, dass ein Steckplatz entweder für eine SIM oder eine SD-Speicherkarte nutzbar ist. Dual-SIM-Betrieb und Speichererweiterung gleichzeitig ist also nicht möglich. Wer Dual-SIM braucht sollte diese Einschränkung sehr gut bedenken.

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