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News: Zwangsgebühren-Verbrennung

ARD/ZDF: Eine Milliarde Euro für Fußball-Übertragungen

Michael Nickles / 62 Antworten / Flachansicht Nickles
(Foto: mn)

Über eine Milliarde Euro haben ARD und ZDF für die Übertragungsrechte der Fußball-Weltmeisterschaften geblecht meldet der Spiegel und stellt die Frage, ob die Zuschauer (Gebührenzahler) damit eine korrupte Organisation am Leben erhalten.

Im neuen Jahrtausend sollen sich die Kosten für Fußball-Übertragungsrechte vielfach erhöht haben, der Weltfußballverband Fifa schwimmt in Geld, soll über 1,5 Milliarden Euro Reserve verfügen.

Der sehr ausführliche Beitrag des Spiegels enthält detailliertes Zahlenmaterial. So soll die WM 1998 der Fifa 100 Millionen Dollar eingebracht haben, bei der WM 2014 in Brasilien waren es bereits 2,4 Milliarden Dollar und die Kosten werden wohl weiter steigen. Fast 50 Prozent der Fifa-Einnahmen stammen aus Fernsehrechten, deren Großteil wiederum aus Europa und im Fall von Deutschland üblicherweise von ARD und ZDF.

Der Spiegel verweist darauf, dass die Fifa von ihren Vertragspartnern Stillschweigen verlangt und die Fernsehsender keine Stellung zum Zahlenmaterial nehmen. Besonders brisant ist die Sache noch durch den aktuellen Korruptionsskandal bei der Fifa. Die Zuständigen von ARD und ZDF haben beteuert, dass man ausführlich, kritisch und distanziert über den Skandal informiere. Der Spiegel fragt sich, wie sich die Millionenzahlungen mit der journalistischen Unabhängigkeit der Sender vereinbaren lassen.

Michael Nickles meint:

Als "Nicht-Fußballer" bestätigt mich dieses Ereignis erneut, die Zahlung der Zwangsrundfunkgebühr auf jeden Fall zu verweigern. Das vergilbte ARD/ZDF-System stinkt immer mehr. Erinnert sich eigentlich noch jemand an die Gottschalk-Nummer? Im Januar 2013 wurde berichtet, dass Thomas Gottschalk gemeinsam mit seinem Bruder wohl jahrelang bei "Wetten, dass?" angeblich mit Schleichwerbung kassiert hat (siehe Bericht des Spiegel). Ich kann mich nicht daran entsinnen, dass diese Sache jemals aufgeklärt wurde.

Dezent unter dem Tisch wird wohl auch der neue Gottschalk-Skandal landen, bei der ein Ausfallhonorar in Millionenhöhe aus der Zwangsgebührenkasse geblecht wurde (siehe unter anderem Bericht der FAZ). Hat sich bezüglich der Korruptionsvorwürfe gegen die GEZ (siehe FAZ) inzwischen eigentlich was ergeben?

Ich möchte nicht wissen wie viele hunderte Millionen oder Milliarden uns die zahllosen Kochsendungen und das von Müllwerbung vollgepflasterte Frühstücksfernsehen kosten - oder die endlosen Wiederholungen alter US-Filme im Jenseits-0-Uhr-Vollprogramm - und wer dabei so ganz nebenbei ein bisschen mitkassiert. Wie unerträglich muss der Gestank eigentlich noch zunehmen, bis auch die ganz Dummen kapieren was hier abläuft?

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Äpfel und Birnen? marinierter
Michael Nickles The Wasp „Heißt das jetzt, dass die Öffentlichen nicht mehr mitbieten ...“
Optionen
Aha, die Öffentlichen verbreiten Gestank. Die Privaten tun das nicht.

Bei den privaten Sendern kann man sich entscheiden, ob man Gestank (je nach eigener Einschätzung) ertragen mag. Bei ARD und ZDF kann man das nicht.

Um meinen Standpunkt zu verdeutlichen: es ist vollkommen okay, wenn das öffentlich rechtliche Fernsehen Geld kostet. Es ist auch völlig egal was sie mit diesem Geld tun. Aber: es darf kein Zwang bestehen es bezahlen zu müssen. Jeder muss frei entscheiden dürfen, ob es es haben will oder nicht.

Sie sollen ihr Angbot verschlüsseln und einen Preis dafür nennen. Dann wird sich zeigen, wieviele Menschen bereit sind diesen Preis zu zahlen. Und dann werden sie gezwungen sein, wie jedes andere Unternehmen mit dem Geld vernünftig zu kalkulieren, Geldverbrennung wie jetzt üblich, wird nicht mehr möglich sein.

Wenn dem Selbstbereicherungsladen nicht endlich ein Ende bereitet wird, dann haben wir morgen "Politiker-Töchter" die als Berater für Koch- und Modeshows nebenbei ein paar Millionen Monatsgehalt kassieren. Beispiele für die absurde Geldverbrennung der öffentlich rechtlichen Sender gibt es inwischen doch nun wirklich genug, diskutieren macht da keinerlei Sinn mehr.

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