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News: System denkt mit

Build 2015: Windows 10 - Werbung in Lockscreen und Startmenü

Michael Nickles / 4 Antworten / Flachansicht Nickles

Bei Windows 10 wird viel über die Optik, die Bedienweise, neue Funktionen und Anwendungen berichtet. Diverse durchaus bedenkliche Dinge bleiben dabei meist im Hintergrund. Wer sich die Präsentationen der Build 2015 genau anguckt wird diverse Sachen entdecken, die zwar als tolle Neuerungen beglücken sollen, aber eben durchaus bedenklich sind.

Unverkennbar ist, dass Windows 10 seinen Nutzer aufmerksamer beobachtet als je ein Windows zuvor. Klar wird das im Keynote-Video unter anderem bei der Präsentation von Windows-Teamchef Joe Belifiore ab ca Videoposition 02:04:55. Da wird zunächst der recht unspektakulär anmutende Lockscreen von Windows 10 beschrieben.

Der Windows 10 Lockscreen erscheint bei Start des Systems und wenn es sich im Pausezustand befindet. (Foto: Microsoft)

Bei Windows 8 war der Lockscreen noch recht langweilig, bei Windows 10 wird er dank einem neuen "Spotlight" getauften Mechanismus lebendiger und persönlicher. Und neugieriger.

Windows 10 Nutzer können beispielsweise per Klick mitteilen, dass ihnen das angezeigte Hintergrundbild gefällt.

Windows 10 merkt sich das und blendet dann "ein paar Tage" später ein passendes Bild ein, von dem es vermutet, dass die Geschmacksrichtung getroffen wird. Gefällt der neuen Bildvorschlag nicht, kann das wiederum per Klick mitgeteilt werden.

Konkret machen sich Windows 10 Nutzer damit spielerisch zu Versuchskaninchen. Sie trainieren das System, was sie mögen und was nicht. Irgendwann kann es dann aber doch passieren, dass ein Hintergrundbild erscheint, das dem antrainierten Geschmacksmuster keineswegs entspricht.

Das Hintergrundbild des Lockscreens wird von Windows 10 auch für Eigenwerbung genzutzt. (Foto: Microsoft).

Es kommt dann beispielsweise ein Hintergrundbild, mit dem eine Funktion von Windows 10 beworben wird (im Bild der Sprachsassistent "Cortana").

Denn stellt das System fest, dass sein Nutzer eine Funktion (die Microsoft ganz toll findet) nicht nutzt, dann wird er dazu motiviert sie endlich mal auszuprobieren.

Solche "Eigenwerbung" soll Windows 10 Nutzer damit beglücken, das Microsoft-Ökosystem besser zu nutzen lernen. Genutzt wird Eigenwerbung allerdings nicht nur für bereits ungenutzte Funktionen im System sondern auch für die Installation weiterer Apps.

Hier hat die Eigenintelligenz von Windows 10 gelernt, dass sein Nutzer bunte Bilder mag und außerdem ein Tablet hat. Also wird ihm die Installation einer Malkasten-App empfohlen. (Foto: Microsoft)

Als "Werbefläche" missbraucht wird nicht nur der Lockscreen sondern auch das neue Startmenü.

Stellt Windows 10 fest, dass sein Nutzer bereits länger keine neue App installiert hat, dann schlägt es ihm eine vor, von der es glaubt, dass sie interessant sein könnte.

Das passiert als Empfehlung direkt im Startmenü (siehe Pfeil im Bild).

Automatische App-Empfehlung im Startmenü.
Michael Nickles meint:

Gefällt mir nicht. Gewiss ist es so, dass die Masse der Nutzer elektronischer Geräte nur einen Bruchteil deren Möglichkeiten verwendet. Und das Potential von Software liegt vermutlich zu einem irre hohen Anteil brach.

Dennoch will ich kein System haben, dass mich alle Weile mit irgendeinem Werbungszeugs vollseiert von dem es glaubt (!), dass es mich interessieren könnte.

Ob sich dabei um Eigenwerbung oder sonstige Werbung handelt, macht keinen Unterschied. Gewiss wird sich diese "Automatik" irgendwie abschalten lassen. Das wird dann der Windows 10 Tipp Nummer eins.

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