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Gratis: 2.386 MS-DOS-Spieleklassiker direkt im Browser spielbar

Michael Nickles / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Archive.org hat nachgelegt und beschert Fans klassischer Computerspiele hochkarätigen Nachschub. Im MS-DOS-Spielearchiv können zahlreiche Klassiker - aktuell 2.386 - längst vergangener Zeit direkt im Browser gestartet werden. Bereits jetzt liefert das Archiv eine üppige Auswahl an  Spielen aller Kategorien und Geschmacksrichtungen, auch Evergreens wie Doom und Duke Nukem in 2D und 3D sind dabei.

Auch schlüpfrige Klassiker fehlen nicht in der Sammlung. Hier Spellcasting 301 von 1992. (Foto: Screenshot)

Beim Stöbern in der Sammlung finden sich auch Kuriositäten, die teils völlig unbekannt oder in Vergessenheit geraten sind. Wer hätte beispielsweise gedacht, dass es sogar eine (inoffizielle) 2D-Version von Doom gab?

Bei der Sammlung handelt es sich nicht um exklusive MS-DOS-Spieletitel. Es sind auch viele dabei, die von anderen Heimcomputern oder Arcademaschinen zu MS-DOS portiert wurden und dabei seitens Qualität teils gewonnen, teils arg verloren haben. Wer mal die MS-DOS-Version von "Moon Patrol" mit dem Original-Automaten vergleicht, versteht wovon die Rede ist.

Basis für die direkte Emulation der Klassiker im Browser ist der EM-DOSBOX-Emulator, eine Browser-Version des DOSBOX-Emulators, der für alle gängigen Betriebssystemplattformen  erhältlich ist. Alle Spiele sind inzwischen (mehr oder weniger brauchbar) lauffähig, die Sache hat aber noch Beta-Stadium.

Wesentlich reibungsloser läuft die im Dezember 2013 veröffentlichte Sammlung der direkt im Browser spielbaren Atari VCS Konsolentitel. Ebenso die im November 2014 veröffentlichte Arcade-Automaten-Klassiker-Sammlung.

Michael Nickles meint:

Tolle Sache, was die Leute von Archive.org da machen. Da ich als Journalist den Weg von MS-DOS ins "Wohnzimmer" begleitet habe, kenne ich auch sehr viele Spieletitel - und war beim Blick ins Archiv erstaunt, wie viele ich davon vergessen habe oder noch nie kannte.

So um 1985 waren Heimcomputer wie Amiga angesagt, die ersten bezahlbaren PCs waren spieletechnisch vergleichsweise eine Katastrophe. Bezahlbar war eigentlich nur CGA-Grafik. Die beschissene Auflösung von 320 x 200 war dabei das geringere Problem als die erbärmliche Farbvielfalt: eigentlich gab es nur Schwarz, Magenta, Cyan und Weiß/Grau -  also vier Farben.

Wer mal richtige Klassik und ein herausragendes Spiel erleben will, der zieht sich mal Starflight von 1986 rein. Das war konkret eigentlich eine geniale Startrek-Adaption, wohl aus lizenzrechtlichen Gründen, hieß das Spiel aber nicht so.

Besitzer farb- und soundfreudiger Heimcomputer konnten über PCs mit ihrer lausigen Grafik und dem "PC-Lautsprecher"-Sound nur lachen. Das ändert sich schlagartig als die VGA-Grafik und die Soundblaster-Soundkarte kamen. Das war die Geburtsstunde des PC als ultimative Spielekiste.

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