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News: Ernüchternde Zahlen

Erstes Amazon-Smartphone Fire Phone ist ein Flop

Michael Nickles / 7 Antworten / Flachansicht Nickles
Fire Phone. (Foto: Amazon)

Beim sehr späten Einstieg in den hart umkämpften Smartphone-Markt hat sich Amazon viel Mühe gegeben. Im Juni wurde das Smartphone erstmal geheimnisvoll dahingehend angerissen, dass es ein spektakuläres 3D-Display hat.

Teils wurde gar spekuliert, dass Amazon ein kostenloses Smartphone bringt, das sich dann durch Shopping-Einnahmen im Amazon-Ökosystem finanziert.

Die offizielle Präsentation am 18. Juni war dann äußerst überraschend. Mit einem Preis von 649 Dollar (vertragsfrei) wagte sich Amazon mutig in die Highend-Preisklasse. Die Begeisterung über die "dynamische Perspektive" getaufte 3D-Darstellung des Fire Phone Displays, wurde dann rasch von einer neuen mitgelieferten Amazon-Technologie namens "Firefly" überschattet.

Das ist simpel gesagt eine Augmented Reality Methode, mit der das Smartphone Dinge optisch oder anhand ihrer Barcodes erkennen kann. Das kann praktisch sein, um beispielsweise einen Film zu identifizieren. Kritiker befürchten aber, dass Amazon diese Technik vor allem für Verkaufsvorteile missbraucht.

Ein Kunde im Laden braucht das Amazon-Smartphone lediglich auf ein Produkt halten und kriegt dann von Amazon gleich ein passendes, vermutlich günstigeres Kaufangebot - eine Horrorvision für kleine lokale Geschäfte.

Jetzt hat der Firefly-Spuk beziehungsweise das Fire Phone überraschend wohl ein Ende gefunden. Das geht zumindest aus den ernüchternden Geschäftszahlen hervor, die Amazon gerade veröffentlicht hat. Alleine das Fire Phone soll die Gewinnzahlen um 170 Millionen Dollar gelyncht haben, meldet unter anderem das Wall Street Journal.

Michael Nickles meint:

Auch bei seinen Tablets verwendet Amazon eine eigene Android-Variante um Kunden eng an das Amazon-Ökosystem zu binden. Das scheint bei den Tablets  zu klappen, weil die Dinger eigentlich sehr preiswert, bereits ab 99 Euro zu haben sind - und alle Weile auch mit Preisaktionen noch günstiger rausgehauen werden.

Bei einem Smartphone für 649 Dollar (aktuell bei uns für 449 Euro) sieht die Sache halt anders aus. Vertragsgebunden wird das Gerät aktuell für "1 Euro" angeboten, wobei man dann aber einen Telekom-24-Monats-Vertrag für 49,95 Euro monatlich an der Backe hat. Und: das Gerät ist dann auch per SIM-Lock an die Telekom-Nutzung gefesselt.

Inzwischen gibt es auf Amazon.de bereits 628 Kundenrezensionen: aktuell 1,5 Benotungssterne von 5 möglichen. Es ist also zu bezweifeln, dass das Fire Phone bei uns vielleicht ein Hit wird.

Die Fire Fly Technik wird das aber kaum aufhalten - die kommt halt als App auf alle Smartphones, beziehungsweise ist bereits verfügbar. Es findet sich beispielsweise als "Flow Powered by Amazon" bei Google Play. Leider ist anscheinend keines meiner Android-Geräte kompatibel zu Flow, auf der Webpräsenz von Flow fand ich auch keine Hinweise zu Gerätekompatibilität.

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Michael Nickles alex179 „Hallo Mike, Wer möchte schon hunderte von Euro zahlen, um ...“
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Hi Alex,

Generell kann man die Dinger doch sehr simpel rooten, also das Amazon-Zeugs und eventuelle Werbung runterhauen. Ich weiß aktuell nicht, wie gut das mit den verschiedenenden Kindle-Modellen klappt, aber es soll wohl sehr einfach sein.

Die Frage ist dann also nur, ob die jeweilige Hardware so attraktiv ist, dass sie den Kauf wert ist. Ob sich ein Kindle Fire für 100 Euro (nur zwecks rooten ) lohnt bezweifle ich allerdings - es gibt einfach zu viele sehr preiswerte Android-Tablets.

Grüße,
Mike

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