Allgemeines 21.919 Themen, 147.263 Beiträge

News: Neues Experiment

Golem.de befreit zahlenden Abonnenten von Werbung

Michael Nickles / 57 Antworten / Flachansicht Nickles

Das "It-News für Profis"-Webportal Golem.de kann ab sofort auch ohne Werbeinblendungen gelesen werden. Dazu bietet Golem nach eigener Angabe "als erstes IT-Onlinemagazin Deutschlands seinen Lesern ein Abonnement an".

"Golem Pur" befreit bereits ab 2,50 Euro monatlich (bei Jahresabo) von Werbung, Tracking und Profilbildung und bietet gleichzeitig auch zusätzliche "Komfortfunktionen". Letztere sollen das Lesen und Videoschauen bei Golem bequemer machen.

Artikel lassen sich bei Golem Pur beispielsweise auf einer Seite darstellen und Videos können für Offline-Nutzung runtergeladen werden. Weiter gibt es einen Volltext-RSS-Feed und es sollen ständig neue Funktionen hinzukommen, wobei Golem die Wünsche der Abonnenten beachten will.

Golem bietet drei Abopakete an.

Für enorme Aufmerksamkeit sorgte Golem bereits vor einem Jahr mit einer Aktion, an der mehrere Webanbieter teilgenommen haben: mit Einblendung von großen Hinweisen wurden Nutzer von Adblockern gebeten fair zu sein und die Werbungsblockierung auszuschalten.

Gleichzeitig hat Golem seit dem versucht auf weniger aufdringliche Werbeformate zu setzen und alternative Einnamequellen wie den "Spendenmechanismus" Flatter probiert.

Letzter hat sich laut Golem-Meldung Ende Oktober 2013 allerdings als (schön ausgedrückt) Flop erwiesen. Binnen sechs Monaten haben nur rund 0,03 Prozent der Golem-Besucher Beiträge "geflattert".

Die Einführung von Paywalls, also nur kostenpflichtig abrufbare Artikel, schließt Golem aus. Es wird also darauf gehofft, dass das neue Abomodell auf ausreichende Akzeptanz stößt. Konkret werden aktuell drei Abopakete angeboten. Monatsabo für 4 Euro pro Monat, 6-Monats-Abo für 18 Euro und Jahresabo für 30 Euro.

Michael Nickles meint:

Die Bekanntgabe von "Golem Pur" am Vormittag, hat schlagartig eine gewaltige Resonanz ausgelöst. Um 16 Uhr gab es bereits 800 Kommentare dazu. Und wie immer findet ein Schlagabtausch der "Hardliner" statt.

Das Abomodell scheint (mal auf die Schnelle in den Kommentaren quer rumgelesen) gleichermaßen auf Verständnis und Akzeptanz wie auf Verachtung und Spott zu stoßen. Im Rahmen der Anti-Adblocker-Aktion vor einem Jahr, hat Golem seine Leser befragt, ob sie bereit seien, 1 Euro oder mehr pro Woche für eine werbefreie Version der Webpräsenz zu bezahlen.

Laut Golem haben 17 Prozent der Leser zugestimmt. Und: mit 30 Euro für das Jahresabo ist das jetzige Angebot sogar noch 22 Euro günstiger. Jetzt wird sich zeigen, ob die Rechnung aufgeht.

Um die Abopreise dauerhaft niedrig halten zu können, hat Golem eingeräumt, dass auch Abonnenten eventuell "kleine Sponsoring-Hinweise" zu sehen kriegen.

bei Antwort benachrichtigen
xafford torsten40 „Du hast vergessen bei dem Geiz ist Geil ding, dass man ...“
Optionen
Dass Scriptblocker eingesetzt werden, ist die schuld solcher Seitenbetreiber

Hm, sorry - aber Nein. Die Seitenbetreiber haben nicht wirklich die Wahl. Es gab mal Zeiten, da konnten Seitenbetreiber mit Unternehmen Werbung vereinbaren. Das lief dann so, dass Unternehmen A Werbung auf Seite B schalten wollte und es eine Vereinbarung gab, dass Seite B eine Zahl X an Werbebannern anzeigte für Unternehmen A.

Dann kamen Werbevermarkter die Unternehmen A erzählten, dass sie doch über sie die Werbung vermarkten sollen, denn dann könne Seite B sie nicht bescheißen und sie hätten auch noch Seite C, D, E und X im Programm, die die Werbung auch noch zeigen könnten und dies auch noch günstiger. Zudem hatten die Vermarkter auch noch tolle Ideen, wie man die Werbung nach auffälliger gestalten könne.

Letztendlich kann man heute als Seitenbetreiber nur noch entscheiden, welche Vermarkter man nutzt und sich auf die seriösen beschränken. Auf die Werbung selbst hat man kaum Einfluss. Auf sie Verzichten kann man aber leider auch nicht, denn irgendwie muss man Betriebskosten und (die mittlerweile immer wichtigeren) Anwaltskosten zumindest decken - mit Werbung wird heute keiner mehr reicht - ich wage sogar zu behaupten, dass mit Werbung heute nicht einmal mehr die Betriebskosten gedeckt werden können, wenn es um mehr als ein privates Blog geht (einige Ausreißer gibt es da durchaus trotzdem).

Andererseits verstehe ich natürlich dass die Nutzer sich dagegen wehren, allein aufgrund der Gefahren durch die mittlerweile unkontrollierbare Flut an Skripten von irgendwelchen Ad-Servern.

Pauschalurteile sind immer falsch!!!
bei Antwort benachrichtigen