Allgemeines 21.915 Themen, 147.228 Beiträge

News: 13 Kilometer in 0:40'52

Burgholzlauf: Turbo Addisu rannte erneut einsam ins Ziel

Michael Nickles / 6 Antworten / Flachansicht Nickles
Bild: Nach dem Sieg: Der von Nickles.de gesponserte Turbo Addisu hat es wieder geschafft. (Foto: cf)

Marathonwunder Addisu Tulu Wodajo, "Turbo Addisu", hat sich spontan zur Teilnahme am 28. Burgholzlauf der Laufgruppe des TSV Scheßlitz am 22. Juni 2014 entschlossen, der zur sehr beliebten Raiffeisen-Cup Wertung zählt.

Addisu nahm am recht anspruchsvollen Hauptlauf mit 13 Kilometer Strecke teil und siegte mit der üblichen Strategie: losrennen und davonrennen.

Das Ziel erstürmte Addisu mit einer Topzeit von 0:40'52, der Zweitplatzierte folgte erst fünf Minuten später (0:45'59).

Bild: Turbo Addisu auf dem Siegerpodest - hier mit den bestplatzierten Läuferinnen. (Foto: cf)

Damit hat der 22-jährige Äthiopier binnen weniger Monate bereits seinen dritten spektakulären Sieg verbucht.

Beim Burgholzlauf gab es dabei sogar einen kleinen Zwischenfall. Der Vorausfahrer hat die abschließende Stadionrunde nicht gefahren und Addisu dachte deshalb, das Rennen sei bereits gelaufen.

Dadurch hatte er eine Unterbrechung von rund 30-40 Sekunden. Dennoch war Addisu schnell genug, um auch den bisherigen Burgholzlauf-Streckenrekord von Manfred Dusold (0:43'15) zu knacken.

Bild: Ausdruck der Bestzeiten: Addisus Mitstreiter hatten keine Chance. (Foto: cf)

Über Turbo Addisu: Der von Nickles.de gesponserte Addisu Tulu Wodajo wurde erst im April dieses Jahres von seinem Manager Claus Fiestelmann entdeckt.

Bei seiner spontanen Teilnahme am 17. Wendelsteiner Panoramalauf (10.500 Meter) überraschte der bis dahin völlig untrainierte Addisu mit einer fast unglaublichen Siegerzeit von 0:31'54, ließ die Konkurrenten bereits kurz nach Start chancenlos hinter sich.

Ähnlich verlief der folgende Sieg beim Halbmarathon 2014 in München. Hier rannte Addisu nach 1:06'14 durch die Ziellinie. Der ebenfalls recht einsame Zweitplatzierte folgte erst 1 Minute und 34 Sekunden später. Dabei hatte Addisu in München nicht einmal die Chance, seine angestrebte Bestzeit zu erreichen. Da der Münchener Halbmarathon im Olympiagelände über vier Runden verläuft, musste Addisu sich bereits in der zweiten Runde durch die ausbremsenden Nachzügler durchschlängeln.

Bisherige Siege:

2014, 6. April - 17. Wendelsteiner Panoramalauf (10,5 Km): 0:31'54

2014, 27. April - Halbmarathon München (21.1 Km): 01:06'14

2014, 22. Juni - 28. Burgholzlauf (13,0 Km): 0:40'52

Michael Nickles meint:

Herzlichen Glückwunsch Addisu! Die Entscheidung zur Teilnahme am Lauf fand sehr spontan statt. Drum habe ich es diesmal leider nicht geschafft, selbst vor Ort zu sein. Das letzte Zusammentreffen mit Addisu und Claus ist aber erst ein paar Tage her.

Bild: Falko Will vom Inteam München, Claus Fiestelmann, Addisu Tulu Wodajo, Marathon-Veranstalter Dr. Alexander Fricke. (Foto: cf)

Vergangene Woche waren beide kurz in München um das "Preisgeld" vom Münchener Halbmarathon 2014 abzuholen.

Da Addisu Asylbewerber ist, darf er nichts verdienen. Um nicht gegen Vorschriften zu verstoßen, konnte die Geldprämie nicht angenommen werden.

Dr. Alexander Fricke, Veranstalter des Halbmarathons München, hat sich deshalb entschlossen, Addisu großzügig mit hochwertigen Laufschuhen und Sportkleidung auszustatten.

Und zwar nicht irgendwo, sondern im Shop des Münchener Laufsportspezialists Inteam. Gegründet wurde der Laden 1985 von drei Spitzensportlern, die es allen Laufbegeisterten ermöglichen wollten, an damals nur schwer beschaffbare hochwertige Laufsportausrüstung zu gelangen.

Beraten wurde Addisu im Inteam-Shop unter anderem von den ehemaligen Marathonläufern Monika Schäfer (Marathonbestzeit 2:33h) und Falko Will (Marathonbestzeit 2:15h).

Die Inteam-Crew legt besonderen Wert drauf, die angebotenen Produkte selbst zu testen, um Kunden optimal beraten zu können.

Bild: Faszination auch bei Ellen und Josef Nickles (meine Eltern) beim Besuch von Addisu und Claus.

Den extrem leichtgewichtigen Profilaufschuhen sieht man es äußerlich nicht gerade an, was für eine enorme Technik und Qualität dahinter steckt - und wie teuer solche unscheinbaren Dinger sind, aber für Spitzenläufer halt unverzichtbar.

(Foto: mn)

 

bei Antwort benachrichtigen