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Tipp: Gebrauchte Computer und Zubehör

Warum sich gebrauchte Business-Laptops lohnen

Michael Nickles / 28 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Auswahl an neuen Laptops ist in jeder Preisklasse gewaltig. Es scheint unsinnig, ein paar hundert Euro für ein älteres gebrauchtes Gerät auszugeben - ein weitläufiger Denkfehler! Nach wie vor gibt es erstklassige gebrauchte Business-Laptops von beispielsweise Dell, HP und Lenovo, die von sogenannten Refurbished-Händlern angeboten werden.

Geöffneter Thinkpad T61 Laptop: alle Komponenten, auch der Ventilator, sind recht einfach erreichbar. (Foto: mn)

Meist sind die Geräte Leasing-Rückläufer, die gerade mal 2 Jahre im Einsatz waren und nach ihrer Generalüberholung quasi neuwertig, sogenannte A-Ware sind. Ich habe mir Ende 2010 meinen ersten Laptop gekauft, einen gebrauchten generalüberholten T61.

Das Ding war damals ca 2 Jahre alt und ich habe es jetzt seit 3 Jahren im Einsatz. Der T61 hat bei mir einiges wegstecken müssen, schon locker 2 bis 3 Kaffee und Bier geschluckt - die Brühe lief dank Schutzmechanismus einfach unten raus und fertig.

Seit Verfügbarkeit läuft (rennt) Windows 8 auf dem Teil (obgleich dieses System von Lenovo für den T61 nicht mehr offiziell unterstützt wird). Und obwohl es gewiss einen fetten Speedkick geben würde, habe ich bislang keine SSD verbaut, es ist einfach eine klassische 2.5 Zoll Platte drinnen - weil die Kiste einfach schnell genug ist, alles tut was ich brauche.

Jetzt machte der T61 das erste Mal Stress. Beim Hochfahren kam die BIOS-Meldung FAN ERROR (also Lüfterfehler) und er ging einfach aus. Bei einem "normalen" Laptop, der schon ein paar Jahre älter ist, hat man in so einem Fall komplett verschissen.

Eine Reparatur ist so teuer, dass man es eigentlich vergessen kann. Eine Selbstreparatur klappt nur, wenn das passende Ersatzteil zu kriegen ist und vor allem auch nur dann, wenn man einenLaptop überhaupt auf bekommt. Bei "normalen" Laptops ist es oft schwer brauchbare Anleitungen zum Zerlegen zu kriegen oder es ist elend kompliziert.

Im kostenlosen englischsprachigen Servicemanual von Lenovo, wird unter anderem auch der Austausch eines Ventilators präzise erklärt. (Foto: Lenovo)

Im Fall eines Business-Laptops wie dem Lenovo T61 ist es simpel. Bei Lenovo kann einfach ein 256 seitiges, üppig bebildertes Servicemanual runtergeladen werden, in dem auch das Zerlegen/Reparieren detailliert beschrieben wird. Dieses Servicemanual findet sich leicht (Suche nach "t61 service manual"), es kostet nichts und man muss sich dafür auch nicht langwierig registrieren - PDF runterladen, fertig.

Auch eine Suche wie "T61 Lüfter austauschen" oder "t61 fan replace" bringt ratzfatz zahlreiche bebilderte Beschreibungen (beispielsweise die hier) und Videoanleitungen. Die Ersatzteilbeschaffung ist auch simpel. Bei Ebay gibt es Ersatzlüfter für den T61 für knapp 10 Euro.

Ich hab meinen T61 also mit wenigen Handgriffen zerlegt und mir den Lüfter angeguckt. Seltsamerweise drehte der sich leichtgängig, war auch nicht verdreckt. Ich habe bei geöffnetem Gehäuse mal den Akku eingelegt, die Tastatur angesteckt und das Ding hochgefahren. Der Ventilator drehte sich wieder, es kam keine BIOS-Fehlermeldung mehr und Windows 8 fuhr einfach hoch.

Nach Start teilte Windows 8 mit, dass ein "Update" installiert wird, von dem ich dachte, dass es bereits erfolgreich drauf ist. Im März 2014 hat Lenovo speziell für den T61 (obwohl offiziell keine Windows 8 Unterstützung!) noch mal einen Powermanagement-Treiber für den T61 veröffentlicht. Man muss hier bitte bedenken, dass die T61 ab 2007 produziert wurden, inzwischen also gut 7 Jahre alt sind. Dass sich ein Hersteller da noch Mühe um ein Treiber-Update macht, ist gewiss kein Normalfall.

Auf jeden Fall hatte ich diesen Powermanagement-Treiber installiert aber vergessen, dass dessen Installation erst nach einem Windows 8 Neustart abgeschlossen wird. Da die Fehlermeldung offensichtlich vom BIOS kam, weiß ich nicht, ob der vorübergehende Ventilator-Fehler durch diese Treiberinstallation ausgelöst wurde. Egal: ich werde den T61 jetzt einfach mit ein paar simplen Handgriffen wieder zusammenbauen und freue mich, dass der gute Kollege weiter funzt.

Wer sich für einen robusten nachhaltigen Business-Laptop interessiert, sollte sich diesen Schwerpunkt reinziehen, der das Thema detailliert behandelt:

Geniale Notebooks für wenig Kohle

Inzwischen gibt es weitere Modelle und andere Preise, aber die Spielregeln um das beste Schnäppchen zu finden, sind identisch wie im Schwerpunkt erklärt.

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mawe2 Michael Nickles „Warum sich gebrauchte Business-Laptops lohnen“
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Grundsätzlich stimme ich Dir zu. Insbesondere bei Desktop-/Tower-PCs habe ich seit Jahren sehr gute Erfahrungen mit hochwertigen Leasing-Rückläufern (i.d.R. DELL Optiplex) gemacht

Bei Notebooks gibt's aber leider einen kleinen Haken!

Du schreibst

und nach ihrer Generalüberholung quasi neuwertig, sogenannte A-Ware sind

Leider findet man nie eine Aussage, wie zuverlässig / hochwertig die Generalüberholung in Bezug auf die Tastatur vorgenommen wurde.

Wie jeder weiß, sammeln sich in und unter einer Tastatur in kürzester Nutzungszeit jede Menge Dreck, Keime, Siff, Ekelzeugs und Brötchenkrümel an. So lange das alles von mir stammt, kann / muss ich damit leben.

Ich fände es aber höchst brechreizerregend, den Dreck anderer stets 30 cm vor meiner Nase, meinem Mund, meinen Augen zu haben...

Ob der frühere Nutzer zu den Kollegen gehörte, die auf absolute Wassersparsamkeit nach dem Toilettengang achten oder ob er regelmäßig seine Burger, Bratwürste und Pommes am Arbeitsplatz verspeist hat: Schon die Vorstellung dieser Vorgänge verursacht bei mir ein leichtes Aufstoßen!

Somit kommen für mich gebrauchte Rechner nur dann in Frage, wenn die Tastatur und die Maus als Neugeräte angeschlossen werden.

Das kann man bei einem Notebook natürlich auch machen. Aber welcher Refurbisher macht das schon?? Eine hochwertige Notebook-Tastatur kostet schließlich auch Geld.

Genau an diesem Punkt hört das gebrauchte Business-Notebook auf, eine schöne Alternative zu einem neuen Business-Notebook zu sein. Und gerade weil der Vorbesitzer weiß, dass er nach Ablauf der Leasingfrist sowieso ein neues Gerät bekommt, sinkt die Motivation, das bisherige Teil pfleglich zu behandeln, noch weiter ab.

Die Tastaturen solcher Geräte sind jedenfalls nie A-Ware, bestenfalls X- oder Y-Ware...

Ansonsten ist ein gebrauchtes ThinkPad o.ä. sicher super...

Gruß, mawe2

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