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Mindestlohn_2.0 in Deutschland

violetta7388 / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Forum,

die geplanten Änderungen zur Einführung eines einheitlichen Mindestlohnes in Deutschland sind noch nicht einmal in Kraft getreten, da sollen sie auch schon aufgeweicht werden. Augenscheinlich haben unsere Politiker die Notwendigkeit eines Mindestlohnes immer noch nicht erkannt oder verstanden!

Details gibt es hier: http://www.t-online.de/wirtschaft/jobs/loehne-gehaelter/id_66861022/bauernverband-gegen-mindestlohn-fuer-erntehelfer.html

Mindestlohn ist Mindestlohn, ohne jegliche Ausnahmen!

 

MfG.

violetta

 

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sea violetta7388 „Hallo sea, danke sehr, für diese Infos.. M. W. kommen bei ...“
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Guten Tag violetta

Das kann man nicht mit einem fixen %-Satz beantworten, weil die Firmen dies zum Teil unterschiedlich handhaben. So übernimmt z.B. unsere Firma die Kosten für die Unfallversicherung vollumfänglich und zahlt auch an die Krankenversicherung 50%. Also sehr grosszügig.
Damit Du aber trotzdem einen Anhaltspunkt hast: Mit 15-20% Lohnabzug muss man rechnen. Darin enthalten sind die staatliche Altersrente, die betriebliche Pensionskasse (welche vorgenannte Altersrente aufstockt), Invalidenversicherung, Arbeitslosenkasse, Mutterschaftsurlaub, Lohnausfall während des Militärdienstes, Kranken- und Unfallversicherung. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen zu erwähnen.

Die Mehrwertsteuer beträgt bei uns 8,5%.

Was nicht vom Lohn abgezogen wird, ist die Einkommenssteuer. Ausgenommen bei ausländischen Arbeitnehmern. Da kriegt man jedes Frühjahr eine Rechnung von Papa Staat ins Haus geflattert. Zahlbar bis spätestens Ende Jahr. Diese beträgt bei einem Facharbeiter +/- 10%, d.h. bei einem Einkommen von sagen wir mal 100'000 Euro muss man mit ca.10'000 Euro Staatssteuern rechnen.

Im Moment läuft eine Steuerdiskussion betreffend vermögenden Ausländern mit Wohnsitz in der Schweiz, z.B. Schumacher oder Vettel (welcher nur wenige KM von mir entfernt wohnt). Die Regelung ist so, dass diese eine einkommensunabhängige Pauschalsteuer entrichten, welche deutlich niedriger ist als in der EU. Die Überlegung ist die, dass niemand die Infrastruktur (Strassen, Schulen, Feuerwehr, Polizei, Militär usw.) derart in Anspruch nehmen kann, dass er deswegen jedes Jahr Unsummen abliefern und mit einem Steuersatz von 30%, 40% oder gar irrwitzigen 50% rechnen muss. Unsere Lösung scheint mir vernünftig zu sein, denn einerseits drücken solche Leute immer noch eine Menge Kohle ab, und andererseits besteht nicht die Gefahr, dass sie sich ins steuerfreie Monaco absetzen. Wovon niemand etwas hätte, denn bei uns zahlen 10% der Leute und Firmen 90% aller Steuern. Wer schlachtet schon die Gans, welche die goldenen Eier legt?

Gruss
sea

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