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News: Neue Eingabemethode oder neuer Horror?

Google-Forschungspreis für Luftschreib-Handschuh aus Karlsruhe

Michael Nickles / 8 Antworten / Flachansicht Nickles

Das bequeme Schreiben von Texten auf kleinen Geräten wie Smartphones ist schon seit geraumer Zeit ein Problem. Alternative Ideen zum Mitschleppen einer „Funktastatur“ gab es bereits. Beispielsweise eine Tastatur per Laser auf den Tisch zu projektieren.

Durchgesetzt hat sich noch keine, das Rumgefummel auf mickrigen virtuellen Tastaturen auf dem Display ist geblieben. Abhilfe könnte jetzt vielleicht eine Idee des „Karlsruher Instituts für Technologie“  (KIT) schaffen.

Die hat Google beispielsweise so gut gefallen, dass die Forscher dafür den „Google Research Award“ in Höhe von 81.000 Dollar erhalten haben. Es muss also was dran sein an dem Ding, das sich „Airwriting-Handschuh“ („Luftschreib-Handschuh“) nennt. Das Bild lässt bereits erahnen worum es geht:


Beim Airwriting schreibt man mit der Hand einfach in der Luft, also ob sich dort eine Tafel befände. (Foto: Volker Steger, KIT)

Es geht hier also nicht um eine Art Tastatur sondern um „Handschrifterkennung“ in der Luft. Das Funktionsprinzip: An einem Handschuh sind Sensoren befestigt, die Handbewegungen erfassen und an ein Computersystem weiterleiten. Das wertet sie dann aus und übersetzt sie in Texte.

Ziel der Forscher ist es allerdings nicht unbedingt, uns Handschuhe anzudrehen. Vielmehr soll das System eine neue Schnittstelle für Wearable Computing-Anwendungen sein, Rechner, die sich wie Kleidung am Körper tragen und nahtlos in den Alltag integrieren.

Attraktiv will das Projekt der KIT-Forscher unter anderem sein, weil es sehr kompakt und robust ist, auf Sensoren statt Kameras setzt. Auch soll es möglich sein, dass das System permanent im Hintergrund läuft. Es soll automatisch erkennen, ob „in der Luft geschrieben“ wird, oder ob andere Bewegungen ausgeführt werden, die für den “Rechner“ nicht relevant sind.

Ideal könnte so eine Lösung auch mit einem Ding wie Googles Daten-Brille harmonieren. Die Google-Förderung von 81.000 Dollar können die Forscher gewiss gut brauchen. Denn alltagstauglich ist die Lösung wohl noch nicht.

Derzeit werden nur ganze in Großbuchstaben geschriebene Sätze erkannt und das Vokabular umfasst „nur“ 8.000 Wörter. Die Fehlerrate liegt nach Angabe der Forscher aktuell noch bei 11 Prozent.

Michael Nickles meint:

Lustige Idee, in der Praxis zum Scheitern verdammt. Wer mag, kann ja mal probieren den Text dieser News mit der Hand in die Luft zu schreiben (von mir aus auch gerne in Kleinbuchstaben statt Großbuchstaben).

Vermutlich wird den meisten der Arm „abbrechen“ bevor auch nur der erste Satz fertig geschrieben ist. Als Eingabemedium für ein Ding wie Googles Datenbrille mag die Sache interessant sein. Googles Brille ist ja generell für Sprachbedienung vorgesehen.

Man muss halt abwägen, was beim Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln künftig die grausamere Variante ist: Menschen, die permanent vor sich hin labern oder Menschen, die kirre mit der Hand in der Luft rumfuchteln.

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gelöscht_84526 Waldschrat_70 „Wie ist das angekommen, wieviel Nacharbeit??“
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Eine 7 in den Schnee pinkeln ist einfacher. Selbst dann, wenn du eine "deutsche" 7 - also so eine mit Querstrich: - nimmst........ :-)

Gruß
K.-H.

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