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Edubuntu

hans146 / 10 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo, an die pädagogischen Wissensträger in dieser Gemeinschaft!
Gibt es unter Euch Erfahrungen in der Nutzung von Edubuntu, im Rahmen der schulischen Aus-u. Werterbildung, oder gibt es evtl. sogar etwas Besseres?
Mfg, Hans

Das schrieb ein Opa mit Pc Interesse-wer sonst-nur der!
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rotthoris hans146 „Hallo rotthoris Vielen Dank für Dein "verspätetes ...“
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Hallo Hans,

also zunächst > ich bin kein Lehrer < daher arbeite ich auch nicht direkt mit den Kindern (ausser in der Schülerzeitungs-AG, wo ich aushelfe). Ich bin als Papa eines Tages dazu gekommen, mich um die PC's in der schule zu kümmern, da ein Lehrer der dies vorher tat, von der Schule gegangen war und ein ziemlich unfertiges Chaos hinterlassen hatte. Man muss dazu sagen, dass die PC Ausstattung der Schule vorrangig aus diversen Spenden großer Banken bestand, die Hardware also grundsätzlich professionell war, aber ohne jedes BS. Auf einzelnen PCs war durch den besagten Lehrer eine "Kopie" von WinXP aufgespielt wurden, der Versuch das Ganze aber zu einem Netzwerk zu formen war jedoch gescheitert. rund 30 Rechner lagerten zudem ungeschützt auf einem Dachboden, wohl schon zwei drei Jahre lang. Auf allen installierten Rechnern tummelten sich diverse Viren und Trojaner, vornehmlich wohl durch die USB Sticks und SD Karten der Lehrer und einiger Kinder verbreitet.
Nun ja, anfangs habe ich nur ausgeholfen und die Rechner immer wieder von den lässtigen Eindringlingen befreit, die natürlich stets immer wieder von irgendwem eingeschleppt wurden (natürlich behaupteten alle Verdächtigen dass bei Ihnen zu Hause kein Befall vorläge, ja nee, is klar!
Irgendwann kam dann die Frage, ob ich denn nicht eine Lösung für die Problematik wüsste und habe dummerweise geantwortet, dass dies unter Linux für die Schule kein Problem wäre, dass man auch die Sache mit dem Netzwerk lösen könnte ohne Lizenzen kaufen zu müssen u.s.w. - heute hat diese Schule zwei Netzwerke (eines für die Lehrer im Hauptgebäude und ein LTSP Netzwerk im AG Raum für die Kids, wo die älteren Rechner als Clienten weiter genutzt werden).

Die größte Herausforderung bestand und besteht immer noch darin, die Lehrer zu schulen! Lehrer scheinen grundsätzlich relativ resistend gegen jede Form der Weiterbildung zu sein Zwinkernd  also zumindest dann, wenn Sie glauben das alles schon irgendwie zu beherrschen weil es zu Hause ja auch geht. Das hat leider zu Folge, dass Sie aus Unwissenheit nur ca. 10% dessen nutzen, was Ihnen ein System wie edubuntu an Möglichkeiten gibt, Ihnen diese Möglichkeiten aufzuzeigen ist daher die große Herausforderung. 

Acader hat im Prinzip schon recht, wenn er sagt dass edubuntu nur ein ubuntu zzgl. einiger Lernsoftware ist. Aber edubuntu kann natürlich viel mehr, so bringt es eben zum Beispiel einen komplett vorkonfigurierten LTSP Server mit, der, wenn die Hardware stimmt, OOTB funktioniert und sofort einsatzbereit ist. Auch sind diverse Serverschnittstellen vorkonfiguriert um die Rechner fernwarten zu können und um z.B. die Client-PCs überwachen und fernsteuern zu können u.v.m.
All dies kann man in ubuntu auch nachinstallieren, klar, aber wenn man gleich die edubuntu .iso nimmt spart man sich da eine Menge Arbeit.

Also, das wichtigste ist, die Lehrer "mit zu nehmen" und Ihnen immer wieder unter die Arme zu greifen. Man muss Ihnen klar und deutlich die Unterschiede zu Windows (oder mac) zeigen. Die Programme sind eigentlich relativ einfach beherrschbar, leider gibt es nicht zu jedem ein deutsches Handbuch, aber daran arbeiten wir gerade ;-)

Gruß, thoralf

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