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News: Chromebook kostet nur 249 Dollar

Google liefert Sorgenlos-Laptop zum Kampfpreis

Michael Nickles / 15 Antworten / Flachansicht Nickles

Bereits seit 2009 faselt Google davon, ein eigenes PC-Betriebssystem namens Chrome OS zu bringen. Später wurde dann klar, dass dieses Betriebssystem nicht einzeln vertrieben wird, sondern direkt auf entsprechender Hardware läuft.

Das erste als Chromebook bezeichnete Netbook-ähnliche Dingsbumms kam Mitte 2011 von Samsung und war dazu verflucht ein Flop zu werden. Mit einem Gewicht von 1.500 Gramm war es zu schwer und mit einem Preis von 450 Euro (im Preis-/Leistungsvergleich mit damaligen Netbooks) schlichtweg lächerlich. Es wurde dann recht schnell ruhig um Chrome OS beziehungsweise Chromebooks.

Bis jetzt. Google holt jetzt erneut zum großen Schlag aus und versucht ein Chromebook zum Massenschlager zu machen. Der Zeitpunkt ist gewiss nicht zufällig gewählt - praktisch zeitgleich mit Windows 8 und Microsofts Surface Tablets.

Umfassend vorgestellt wird das neue Chromebook auf den US-Seiten von Google. Google bringt es rasch auf den Punkt. Der "Laptop von Google" kostet nur 249 Dollar und es soll endlich ein "sorgenloser" Computer sein. Er startet binnen Sekunden, seine Nutzer sollen nichts ´Kompliziertes lernen müssen, es muss keine teure Software gekauft werden.


(Foto: Google)

Ein "leichtes Leben" wird dadurch versprochen, dass sich das Chromebook automatisch mit Updates fit hält, niemals langsamer wird und praktisch keinerlei Wartung nötig ist. Wie am Bild zu erkennen, wird das neue Chromebook wiederum von Samsung gebaut.

Im Gegensatz zum ersten Chromebook steckt keine Intel-Atom- sondern ARM-Architektur (Samsung Exynos 5 Dual) drinnen. Das Gerät hat ein 11,6 Zoll Display (1.366 x 768 Bildpunkte), 1,1 Kilo wiegt und sein Akku soll bis zu 6,5 Stunden durchhalten. Der Arbeitsspeicher umfasst 2 GByte, die verbaute Webcam hat VGA-Auflösung.

Für Verbindung gibt es USB, HDMI, SD-Steckplatz, WLAN, Bluetooth und Audio-Anschlüsse. Der eingebaute Laufwerksspeicher umfasst 16 GByte. Dazu kriegt man 100 GByte Speicherplatz bei "Google Drive" - Googles Datenwolke - kostenlos für zwei Jahre.

Aktuell gehen die Meldungen bezüglich der Verfügbarkeit in Deutschland auseinander. Manche melden, das neue Chromebook wird erstmal nur in den USA vertrieben. Die deutsche Verkaufsseite hat Google aber ganz offensichtlich schon mal klargemacht, um sie auf Knopfdruck "scharf schalten" zu können.

Michael Nickles meint:

Ein Massen-PC, total unter der Kontrolle von Mega-Datenkrake Google. Statt auf fetter Platte, wird in der Datenwolke von Google gespeichert. Und? Auch Microsoft leitet mit Windows 8 exakt diese Richtung ein.

Sinnvoll nutzen lassen sich viele neue Funktionen nur mit einem "Microsoft Konto". Und der Microsoft-Cloud-Online-Speicherdienst ist auch gleich reingewurstelt. Auch Microsoft versucht aggressiv (aber eher heimlich), die Kundschaft mehr an sich zu fesseln.

Google labert bei den Chromebooks nicht um den Brei. Und die Idee ist nicht schlecht! Was spricht denn dagegen, einen Laptop zu einem dummen End-Terminal zu machen? Benutzer müssen sich nicht mehr um Backups kümmern. Wenn der Laptop verreckt oder geklaut wird, dann ist das egal. Und um Virenschutz brauchen sich Chromebook-User auch nicht mehr kümmern - das wird von Google in  der Datenwolke erledigt.

Und das kostet alles nur schlappe 249 Dollar. Microsoft will für sein billigstes Surface-Tablet 579 Euro haben (wenn man eine Tastatur dabei haben will). Da kriegt man gut zwei Chromebooks dafür.

Und: die Rede ist wohlgemerkt von den billigen Surface-Tablets mit Windows RT (die gerade von der Fachpresse in ersten Testberichten auf die "Schlachtbank" geführt werden). Die Preise der wirklich Windows-kompatiblen Surface-Tablets mit X86/64-Architektur hat Microsoft bislang noch gar nicht genannt.

Schließlich noch lesenswert zur Sache: Leiten Chromebooks das Ende von Microsoft ein?
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Ja, das funktioniert auch. Wenn der Mobilfunkanbieter es denn offizell erlaubt. Außerdem ist die Batterie des Smartphones bei Bluetooth Übertragung / mit einem WLAN Hotspot recht schnell leer. Bliebe nur die Option ein USB Kabel zu nehmen um mit der beworbenen Laufzeit des Netbooks mitzuhalten. Da mich aber ein externen UMTS-Stick schon nervt, auch nicht die schönste Lösung.

Also, du hast schon Recht, klar kann man selbst ein altes Handy als Modem/Router verwenden, was da die Bequemlichkeit angeht bin ich jedoch nicht 100% überzeugt ;-)

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